Alexander Zverev: "Das Feld hier ist unheimlich stark"

Alexander Zverev ist zurück in Deutschland. Die Nummer fünf der ATP-Weltrangliste ist der topgesetzte Spieler beim diesjährigen MercedesCup. Es ist Zverevs erster Auftritt in Stuttgart seit 2015, sein insgesamt dritter in der Schwabenmetropole. Im Anschluss an eine Trainingseinheit mit Felix Auger-Aliassime stellte sich die deutsche Nummer eins im Herrentennis den Fragen der Journalisten.

von Florian Heer aus Stuttgart
zuletzt bearbeitet: 11.06.2019, 08:16 Uhr

Alexander Zverev in Stuttgart
© Florian Heer
Alexander Zverev

von Florian Heer aus Stuttgart

„Das Feld hier ist unheimlich stark, gespickt mit vielen guten Rasenspielern. Es wird eine interessante Woche und ich hoffe, viele Matches gewinnen zu können,“ lautete Zverevs Eingangsstatement am Montagnachmittag auf der Anlage des TC Weissenhof.

Die Entscheidung, nach Stuttgart zu kommen, war kurzfristig. Einen Tag nach dem Viertelfinal-Aus bei den French Open gegen Novak Djokovic, akzeptierte der 22-jährige Deutsche eine Wild-Card des Veranstalters. Das Erreichen der letzten Acht beim zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres kann unter Anbetracht des Gegners sowie der vorherigen Resultate auf Asche in diesem Jahr durchaus als gutes Ergebnis gewertet werden. Somit war es für Zverev ein wohl versöhnlicher Abschied von der Sandplatzsaison.

Als Grund für seinen Leistungsanstieg innerhalb der letzten Wochen zeichnet Zverev vorrangig den Verlust seines Handys verantwortlich. „Seit Genf kann man mit mir nicht mehr kommunizieren“, lacht der Jungstar, der in der Westschweiz kurz vor dem Start in Roland-Garros sein erstes ATP-Turnier in dieser Saison gewinnen konnte.

Ohne Handy und Manager – dafür mit Lendl und Hund

„Ich kann mich jetzt wieder aufs Tennis konzentrieren. Viele Management-Dinge, die abseits des Platzes zu erledigen waren, haben mich viel Energie gekostet. Langsam kommt jetzt alles wieder runter und ich kann wieder Tennisspieler sein. Das ist sehr wichtig in unserer Sportart.“

Allein oder gar einsam fühlt sich Zverev, ohne Manager an seiner Seite, dennoch nicht. „Ich habe immer noch meinen Hund“, witzelt der gewohnt locker auftretende Hamburger während seines Pressetermins.

Zverev wird zudem Unterstützung von Ivan Lendl erhalten. Der bisher erfolgreichste Vertreter der Next-Gen-Garde bestätigte die Ankunft des achtmaligen Grand-Slam-Siegers in Stuttgart am Montagabend. Ob Lendl Zverev bei seiner Rasenmission helfen kann, steht allerdings noch in den Sternen.

Das Grün als besonderer Faktor

„Ivan kann mir alles erzählen, was man möglichst nicht machen sollte, da er bekanntlich nie in Wimbledon gewinnen konnte. Ich habe auch nie verstanden, wie Andy Murray ihn als Trainer auswählen konnte, um die Möglichkeit zu bekommen, genau dort zu triumphieren“, scherzte Zverev. 

Bei allem Spaß am Rande wurde aber auch deutlich, dass Zverev mit Ambitionen nach Stuttgart gekommen ist. Es ist die zweite „Very-Last-Minute Zusage“ des elfmaligen Turniersiegers innerhalb weniger Wochen. Wie wichtig ihm der Erfolg bei den Geneva Open war, betonte Zverev in den vergangenen 14 Tagen in Paris mehrfach. Vielleicht hofft er auf einen ähnlichen, positiven Effekt für seinen Auftakt in die Rasen-Saison.

Dauerläufer Zverev

„Rasen ist ein besonderer Untergrund. Insbesondere junge Spieler tun sich häufig schwer auf diesem Belag, da man komplett anderes Tennis spielen muss. Man lernt aber von Jahr zu Jahr dazu und zusätzliche Spielpraxis kann somit nicht schaden.“

Mit seinem Antreten am Killesberg wird Zverev sein zwölftes Turnier innerhalb der letzten zwölf Wochen spielen. Befürchtungen vor einer Überbelastung hat er indes aber nicht. „Physisch fühle ich mich wohl. Ich konnte meine Leistungen in den letzten Wochen steigern. Deshalb habe ich mich auch dazu entschieden, weiterzuspielen“, erklärte Zverev und gibt den Heimvorteil als einen zusätzlich positiven Effekt an. „Mental betrachtet ist es erfrischend, in Deutschland zu sein. Ich freue mich immer, vor meinem Heimpublikum anzutreten.“

Erster Auftritt im Einzel am Donnerstag

Zverev, der auch an der Seite seines Bruders Mischa im Doppel aufschlägt, wird am Donnerstag ins Einzelgeschehen eingreifen. Zum Auftakt geht es dann gegen den Sieger aus der Begegnung zwischen Landsmann Dustin Brown und dem Australier John Millman, der Sascha erst in seinem Auftakt-Match in Paris über fünf Sätze forderte und ihn an den Rand einer Niederlage brachte.

„Das sind beides sehr unangenehme Gegner. Gegen John habe ich gerade fünf Stunden auf dem Platz verbracht. Daher kenne ich sein Spiel sehr gut. Auf Rasen wird es jedoch ein wenig anders aussehen. Dustin ist auf dem Belag wohl einer der gefährlichsten Spieler, den du bekommen kannst. Insbesondere, wenn man in dieser Saison noch kein Match auf Rasen bestritten hat. Ich hoffe in den ersten Runden eher auf einen Spieler, der mir etwas Rhythmus geben kann. Sollte es aber Dustin werden, wird es wohl interessanter für die Zuschauer und für das Turnier.“

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Dienstag
11.06.2019, 09:50 Uhr
zuletzt bearbeitet: 11.06.2019, 08:16 Uhr

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