Alexander Zverevs Gold-Coup: Neuer Tennis-Boom in Deutschland?

Alexander Zverev hat mit seinem Gold-Lauf in Tokio eine Welle der Begeisterung in Deutschland ausgelöst. Diese soll nun auch vermehrt Jugendliche und Kinder zum Tennis bringen.

von SID/tennisnet
zuletzt bearbeitet: 16.08.2021, 09:42 Uhr

Alexander Zverev könnte mit seiner Goldmedaille in Deutschland einen neuen Tennis-Boom auslösen
Alexander Zverev könnte mit seiner Goldmedaille in Deutschland einen neuen Tennis-Boom auslösen

Olympiasieger Alexander Zverev erhofft sich von seinem Gold-Coup in Tokio ein gesteigertes Interesse beim Tennis-Nachwuchs in Deutschland. "Vielleicht fangen tatsächlich wieder ein paar mehr Kinder mit Tennis an deswegen, das wäre prima", sagte Zverev im Interview mit der Bild am Sonntag.

Die Glückwünsche, die ihn nach seiner Rückkehr von den Olympischen Sommerspielen erreicht haben, überwältigen die deutsche Nummer eins. "Kinder kamen zum Flughafen, nur um mich zu begrüßen. Das ist ein wahnsinniges Gefühl", berichtete der 24-Jährige, der beim ATP-Masters in Cincinnati in die Vorbereitung auf die US Open (30. August bis 12. September) einsteigt. 

Zverev für bessere staatliche Förderung 

Zverev sprach sich zudem für "ein besseres Unterstützungs-System" für deutsche Athletinnen und Athleten aus: "Das Land ist reich, könnte es sich leisten. Man sollte schauen, wer das Geld braucht. Schwimmer, Judoka, Turner, auch Leichtathleten und viele andere verdienen viel zu wenig", sagte Zverev. Tennisspieler oder Golfprofis bräuchten keine Olympia-Prämien, ergänzte er: "Diese Summen kann man besser den anderen Sportarten geben."

Die Resonanz des Olympiasiegs der deutschen Nummer eins zeigt jedenfalls, dass dies sehr wohl einen neuen deutschen Tennis-Boom auslösen könnte. Geschafft haben dies zuletzt Boris Becker, Michael Stich und Steffi Graf, die in den 1980er und 90er Jahren eine ganze Generation zum Tennissport brachten. Mit Zverev gäbe es nun ein neues Vorbild für die junge Garde. 

Grüne Zahlen für bayrischen Tennisverband 

Ein solches Vorbild sieht auch der Präsident des bayrischen Tennisverbandes, Helmut Schmidtbauer, als zentralen Treiber für jugendliche Sportler: "Ich glaube, Jugendliche suchen nach Vorbildern und Leitfiguren. Das merkt man bei uns auch: Die Kinder jubeln bei jedem Punkt mit", so Schmidtbauer gegenüber dem Bayrischen Rundfunk. 

Erste Auswirkungen scheinen die Erfolge von Zverev schon zu zeigen: Erstmals seit 25 Jahren seien nun steigende Mitgliederzahlen in Bayern zu beobachten, wie der Präsident erklärte: "Wir haben in Bayern 2,1 Prozent mehr Mitglieder, damit sind wir bei über 300.000 Mitgliedern angekommen. Und wenn jetzt auch noch ein Schub durch die Goldmedaille von Sascha Zverev kommt, dann sind wir schon sehr gut aufgestellt."

Zverev sagt für Davis Cup ab 

Einen kleinen Dämpfer gibt es nach dem Olympiasieg für Deutschland nun aber, wie Zverev vor wenigen Tagen bekanntgab, will der 24-Jährige in diesem Jahr nicht beim Davis Cup starten. Als Kritik am Modus, betonte der Deutsche. Sollte der alte Spielmodus zurückkehren, würde auch Zverev wieder für Deutschland starten. 

Eine Entscheidung, die für Schmidtbauer nicht vollends erwartbar gewesen ist, wie dieser erklärte: "Wir waren selber überrascht, weil wir das eine oder andere mit ihm anders besprochen haben. Aber das müssen wir letztendlich so akzeptieren. Wir werden aber auch nochmal mit ihm reden, ob vielleicht die Möglichkeit besteht, dass er auch in Innsbruck zum Schläger greift." 

Denn ein gutes Abschneiden beim Davis Cup - insbesondere bei den prestigeträchtigen Länderkämpfen gegen Nachbar Österreich und Serbien in der Gruppe - könnten den Tennis-Hype rund um Alexander Zverev zusätzlich befeuern.

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Montag
16.08.2021, 14:45 Uhr
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