ATP Antalya: Krawietz feiert Premieren-Einzelsieg
Sonne pur und Temperaturen an die 40 Grad bildeten harte Bedingungen für die Spieler bei den Turkish Airlines Open Antalya am Dienstag. Kevin Krawietz ließ sich davon allerdings nicht beirren und feierte - den äußeren Widrigkeiten zum Trotz – seinen ersten Sieg im Hauptfeld eines ATP-Tour-Events. Der 27-jährige Deutsche besiegte in seiner Erstrundenpartie die Türkische Nummer 1 Cem Ilkel 6:4, 6:4.
von Florian Heer aus Antalya
zuletzt bearbeitet: 26.06.2019, 10:43 Uhr
Nach knapp unter einer Stunde war es vollbracht und der amtierende Roland-Garros-Champion im Doppel konnte auch im Einzel wieder einen Erfolg verbuchen. „Das ist eine coole Geschichte. Es kam auch etwas überraschend, da der Fokus mehr auf das Doppel gerichtet ist“, gab sich Krawietz nach dem Auftritt zufrieden.
Während der Coburger an der Seite seines Partners Andreas Mies im Teamwettbewerb in der ersten Runde bereits ausgeschieden ist, kämpfte er sich im Einzel mit Siegen über Aldin Setkic aus Bosnien und Herzegowina und Goncalo Oliveira aus Portugal durch die Qualifikation ins Main-Draw des Rasenturniers an der türkischen Riviera.
Insgesamt dreimal stand Krawietz, der vier Titel auf dem ITF-Pro-Circuit vorzuweisen hat, vor seinem Auftritt in Belek in einem Hauptfeld eines ATP-Events. Das letzte Mal ist mehr als sechs Jahre her, als der Franke gegen Marinko Matosevic bei den BMW-Open in München in der Eröffnungsrunde unterlag. Ebenfalls in München 2010 und 2009 in Hamburg musste Krawietz jeweils den Kürzeren ziehen. Seit den Erfolgen im Doppel scheint auch ein wenig der Druck auf gute Resultate im Einzel verflogen zu sein.
Jetzt gegen Carreno Busta
„Ich bin heute sehr locker in die Begegnung gegangen, habe viel Serve-and-Volley gespielt. Das liegt mir auch auf diesem Belag, wo auch viele Bälle verspringen. Am Netz fühle ich mich ohnehin sehr wohl. Das hat heute alles sehr gut funktioniert und ich bin sehr happy in die zweite Runde eingezogen zu sein“, so die aktuelle Nummer 277 der ATP-Weltrangliste.
Leichter wird die Aufgabe für Krawietz nun allerdings nicht. Mit dem Spanier Pablo Carreno Busta wird ihm am Mittwoch ein ehemaliger Top-10-Spieler gegenüberstehen, der allerdings nach seiner verletzungsbedingten Aufgabe in der dritten Runde der French-Open in dieser Saison noch kein Match auf dem Grün bestritten hat.
„Ein Spanier auf Rasen – das ist eine gute Auslosung“, witzelte Krawietz, ist sich aber der Herausforderung gegen die Nummer 4 des Turniers bewusst. „Die Taktik steht. Ich werde weiter nach vorne stürzen und dann schauen wir mal, wie er passiert und er mit den Bedingungen zurechtkommt. Ohne Frage ist er ein unglaublich guter Spieler, aber vielleicht komme ich zweimal in den Tie-Break und dann ist vieles möglich.“
Dzumhur stoppt Local-Hero
Damir Dzumhur, Titelverteidiger der Antalya Open, hat bereits seinen Platz im Viertelfinale gebucht. Der 27-jährige Bosnier beendete den Lauf des Lokalmatadors Altug Celikbilek, der noch am Vortag überraschenderweise Ernests Gublis aus dem Turnier gekegelt hatte. Auch für den Türken bedeutete der Sieg den ersten Match-Erfolg auf der ATP-Tour. Für Dzumhur geht es nun gegen den an Nummer 3 gesetzten Australier Jordan Thompson, der den US-Amerikaner Bradley Klahn in zwei Sätzen besiegte. Auch der letztjährige Finalist zog ins Viertelfinale ein. Adrian Mannarino aus Frankreich setzte sich im letzten Duell des Tages gegen den Spanier Roberto Carballés Baena in drei Sätzen durch.
Tim Pütz ist an der Seite seines schwedischen Partners Robert Lindstedt in zweite Runde eingezogen. Auch der österreichischen Doppelspezialist Philipp Oswald ist noch im Wettbewerb. Er tritt zusammen mit dem Tschechen Roman Jebavy an.