Dominic Thiem startet gegen Jack Sock – Generalprobe gelungen

Österreichs Nummer eins greift am Mittwoch im Kampf um einen Platz beim Masters in London erstmals ins Geschehen ein.

von Manuel Wachta
zuletzt bearbeitet: 01.11.2016, 00:00 Uhr

Dominic Thiem

Das Heimspiel für Dominic Thiem bei den Erste Bank Open 500 in der Wiener Stadthalle war nach Auftaktniederlagen 2014 und 2015 mit seinem Achtelfinal-Aus zwar ein bisschen besser als in den letzten Jahren verlaufen, jedoch auch diesmal keineswegs wunschgemäß. Jetzt steht für den österreichischen Shootingstar in dieser Woche mit dem BNP Paribas Masters in Paris-Bercy zumindest der letzte Auftritt der regulären Saison an, und ein ganz besonders wichtiger: Der 23-Jährige ist von sieben noch in Frage kommenden Spielern derzeit der aussichtsreichste Kandidat auf einen der letzten beiden Plätze bei den ATP World Tour Finals in London. Nach einem Freilos zu Beginn wird der sechstgesetzte Niederösterreicher (ATP 8) am Mittwoch ins Geschehen des ATP-Masters-1000-Hartplatz-Hallenturniers einsteigen - und zwar gegen Jack Sock, der 24 Jahre alte US-Amerikaner (ATP 24) eliminierte in der ersten Runde am Dienstag am späteren Nachmittag Philipp Kohlschreiber (ATP 32) mit 6:2, 7:6 (3). Mit dem Deutschen stand Thiem am Dienstagabend noch im Doppeleinsatz - die beiden starteten dabei mit einem souveränen 6:1, 7:5 gegen den Italiener Paolo Lorenzi und den spanischen Linkshänder Albert Ramos-Vinolas.

Weiße Weste gegen Sock

Thiem war in Paris-Bercy in den letzten zwei Jahren jeweils in der zweiten Runde gescheitert, damals allerdings jeweils nach einem Sieg, während er heuer zum Auftakt, wie erwähnt, ohne Spiel ist. Der Lichtenwörther wäre recht gut beraten, kein frühes Aus zu kassieren. Zwar wäre die Qualifikation fürs Masters in London auch bei einer Auftaktniederlage möglich, doch bloß mit dem Finaleinzug oder dem Turniersieg wäre ihm das Ticket keinesfalls zu nehmen. Gegen Sock weist er von Duellen in Miami 2015 (6:4, 6:3) und Indian Wells 2016 (7:5, 6:7 (5), 6:1), jeweils in der dritten Runde, eine 2:0-Bilanz auf - der US-Boy fühlt sich jedoch auf zügigeren Hallenbelägen wie etwa in der französischen Hauptstadt üblicherweise wohler als Thiem. Der Sieger dieser Partie trifft im Achtelfinale auf den zwölftgelisteten Franzosen Richard Gasquet (ATP 19) oder den US-Amerikaner Steve Johnson (ATP 33). Nähme er diese beiden Hürden, wäre das vermutlich mit der Qualifikation fürs Masters gleichbedeutend. Für ihn wäre es eine Premiere, bei der Tennis-WM in der Londoner O2-Arena aufzuschlagen. Thomas Muster war 1997 der letzte österreichische Tennis-WM-Teilnehmer im Einzel.

Starker erster Auftritt im Doppel

Thiems Generalprobe ist jedenfalls schon mal bestens gelungen, mit Kohlschreiber dominierte er Lorenzi/Ramos-Vinolas komplett. Die beiden verloren in der gesamten Partie lediglich vier Punkte bei eigenem Aufschlag, je zwei im ersten und zweiten Satz. Sie stürmten sofort auf 3:0 davon, vergaben bei diesem Stande eine Chance aufs Doppelbreak, holten sich dieses letztlich aber zum 5:1. Im zweiten Durchgang ließen sie im ersten Game und bei 3:3 je einen Breakball aus, schlugen dann glatt zum 6:5 zu und servierten locker aus - mit ihrem sechsten, zu null für sich entschiedenen Aufschlagspiel. Im Achtelfinale treten Kohlschreiber/Thiem frühestens am Donnerstag gegen die sechstpositionierten Marcelo Melo (Brasilien), frischgebackener Wien-Champion, und Vasek Pospisil (Kanada).

von Manuel Wachta

Dienstag
01.11.2016, 00:00 Uhr