16 Tennisprofis aus Top 50 sollen Spiele manipuliert haben

Die BBC berichtet über eine Reihe von Spielabsprachen, nennt jedoch keine Namen.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 18.01.2016, 00:59 Uhr

Nach Informationen der BBC sollen 16 Tennisprofis aus den Top 50 in den vergangenen zehn Jahren in Spielabsprachen verwickelt gewesen sein. Das berichteten die BBC und das US-Medium BuzzFeed am Montag kurz vor Beginn der Australian Open in Melbourne. Die Informationen basieren auf geheimen Dokumenten, allerdings werden darin keine Namen genannt. Auch Partien in Wimbledon sollen von den Manipulationen betroffen, sogar Grand-Slam-Turnier-Sieger unter den Beschuldigten sein. Einige der beschuldigten Spieler sollen auch bei den diesjährigen Australian Open am Start sein.

In der Vergangenheit hatte es bereits immer mal wieder Berichte über vermeintliche Absprachen bei Tennisspielen gegeben. So wurde der ehemalige russische Profi Nikolay Davydenko beschuldigt, in einigen Begegnungen absichtlich aufgegeben zu haben. Bei Wettanbietern waren hohe Einsätze auf eine Niederlage des Russen eingegangen. BBC und BuzzFeed kritisieren, dass die Tennis-Verantwortlichen zu wenig gegen vermeintliche Wettmanipulationen getan hätten. Bislang wurden lediglich einige unbekannte Profis bestraft.

ATP-Präsident fordert Beweise

ATP-Chef Chris Kermode dementierte, dass die Verantwortlichen Informationen über vermeintliche Absprachen von Tennisspielen zurückhalten würden. "Wir weisen jeden Vorwurf, dass Beweise über Wettmanipulationen verdrängt wurden, absolut zurück", sagte Kermode am Montag in Melbourne am Eröffnungstag der Australian Open. Kermode sagte, man benötige Beweise, um gegen irgendwelche Spieler vorgehen zu können. Auf Gerüchten und Vermutungen basierend könne man keine Ermittlungen aufnehmen.

Im Zentrum der Enthüllungen von BBC und BuzzFeed steht eine Partie zwischen dem Russen Nikolay Davydenko und Martin Vassallo Arguello aus Argentinien bei einem Turnier im polnischen Sopot aus dem Jahr 2007. Die Ermittlungen dazu wurden damals ergebnislos eingestellt. Kermode machte im Namen der Herren-Organisation ATP, der Damen-Organisation WTA, der vier Grand-Slam-Turniere und des Weltverbandes deutlich, dass es in Bezug auf Manipulationen eine "Null-Toleranz-Politik" gebe.

von tennisnet.com

Montag
18.01.2016, 00:59 Uhr