Billie Jean King Cup: "Beschiss, hässlich, schmutzig" - Schweizer Unmut nach verlorenem Finale

Nach dem verlorenen Billie-Jean-King-Cup-Finale herrschte auf Seiten der Schweiz Unmut. Grund dafür war ein kurzfristiger Tausch bei Endspielgegner Russland.

von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet: 08.11.2021, 07:56 Uhr

Heinz Günthardt war nach dem verlorenen Endspiel "not amused"
© Getty Images
Heinz Günthardt war nach dem verlorenen Endspiel "not amused"

Große Aufregung bei der Schweiz nach dem Billie-Jean-King-Cup-Finale in Prag: Russlands Team-Kapitän Igor Andreev hatte die Aufstellung rund 20 Minuten vor Beginn des Endspiels geändert und seine Nummer eins Anastasia Pavlyuchenkova durch Liudmila Samsonova ersetzt - offiziell aufgrund einer Knieverletzung der French-Open-Finalistin.

Interessantes Detail: Samsonova hatte Bencic 2021 schon vor dem dritten Duell in Prag bereits zweimal geschlagen. "Das scheinen auch die Russinnen gewusst zu haben", meinte die amtierende Olympiasiegerin im Anschluss an ihre Dreisatzniederlage.

Teamkapitän Günthardt "not amused"

Die späte Änderung in der Aufstellung sei "hässlich" gewesen, so Bencic. In eine ähnliche Kerbe schlug auch Jil Teichmann, die die erste Begegnung gegen Daria Kasatkina glatt in zwei Sätzen verloren hatte und den kurzfristigen Tausch als "schmutzig" bezeichnete.

Teamkapitän Heinz Günthardt äußerte sich gegenüber dem "SRF" noch deutlicher. Entweder sei Pavlyuchenkovas Verletzung "großes Pech" gewesen: "Oder aber es ist schlichtweg ein Beschiss."

"Ich wusste gar nicht, dass man mit so wenig Aufwand die Aufstellung manipulieren und die Nummer eins durch die Nummer fünf ersetzen kann", führte Günthardt weiter aus. "Der Verdacht, da stimmt etwas nicht, ist sofort aufgekommen" Die Entscheidung der Russinnen sei "wie eine Schwalbe im Fußball" gewesen, resümierte der 62-Jährige.

Regelwerk deckt Vorgehen

Im russischen Lager dürfte man dies angesichts des Triumphs durchaus anders sehen. Zumal die Aktion durch das Regelwerk gedeckt war. "Wenn ein unabhängiger Arzt bestätigt, dass die Spielerin sich nach der Nominierung verletzt hat und deshalb nicht antreten kann, darf sie ersetzt werden", heißt es in diesem.

Von der diagnostizierten Knieverletzung wusste nach dem Titelgewinn zumindest Kasatkina nichts. "Große Müdigkeit" sei der Grund für den vorgenommenen Wechsel gewesen. Pavlyuchenkova selbst fühlte sich gemäß eigenen Angaben indes "nicht fit". Was bleibt, ist zumindest ein fader Beigeschmack.

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Montag
08.11.2021, 08:00 Uhr
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