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Burgenländischer Kids-Star stiehlt HTT-Stars die Show

Auf den vom Regen der Nacht recht schnellen und feuchten gewordenen Rasenplätzen von WAT Landstraße ...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 05.10.2020, 13:18 Uhr

Auf den vom Regen der Nacht recht schnellen und feuchten gewordenen Rasenplätzen von WAT Landstraße sind am Sonntag Nachmittag reihenweise die gesetzten Spieler des 25. Juni Masters Series 1000 Turniers 2020 ausgerutscht. Neben der “Vier” Dominik Jaros und dem an Nr. 6 gereihten schwedischen Jungstar Elias Steinbichl erwischte es vor dem Viertelfinale des 90. HTT Rasenturniers der Open Ära auch den amtierenden HTT US Open Gewinner Martin Zehetner, der als Nr. 2 gesetzt gegen den großteils unbekannten HTT-Underdog Alexander Mühr sogar mehr als eine gewöhnliche Niederlage kassierte. (Bericht dazu folgt später) Und auch die beiden großen internationalen Superstars der HTT Damian Roman und Vladimir Vukicevic haben sich alles andere als souverän durch den ersten Oktober-Sonntag 2020 “volliert”. Und so stahl am Ende des Tages ein 10jähriger den großen HTT-Stars die Show. Aus Wien-Erdberg berichtet für hobbytennistour.at C.L

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Toni Kahlig – der Star des vergangenen Wochenendes – hat HTT-Rekord im Visier

Wer hätte gedacht, dass ein 10jähriger namens Anton “Toni” Kahlig an einem Masters-Series-1000-Wochenende die großen Asse der Hobby-Tennis-Tour in den Schatten stellt, und die aufmerksamen sowie staunenden Blicke der Zuschauer und Mitspieler auf sich vereinen kann. Als der “Knirps” aus dem Burgenland nach seinen fulminanten Auftritten in der Quali und den ersten beiden Hauptbewerbsrunden im medial eher untergeordneten Challenger-Turnier plötzlich sogar den HTT Australian Champion von 2019 Maximilian Wild in dessen Auftaktmatch gegen Florian Schimmer aus dem Live-Programm verdrängt hatte, war spätestens zu diesem Zeitpunkt klar: Der “Meter” aus dem Land der Burgen ist der große Star des vorletzten Outdoor-Tennisweekends des Jahres 2020. Der Kids-Star vom TC Hornstein steht nach fünf Siegen im Semifinale des Rasen-Challenger-Turniers bei WAT Landstraße, und vor der großen Chance, in den kommenden beiden Tagen HTT Geschichte zu schreiben. Schon jetzt ist der erst 10 Jahre und 3 Monate alte Kahlig der jüngste Spieler der Open Ära, der jemals ein Semifinale auf HTT Challenger-Ebene erreicht hat. Jetzt spielt Kahlig Junior aber sogar um die historische Möglichkeit, sich in die Rekordbücher der HTT einzutragen, und einen gewissen Julius Jeitschko als jüngsten Turniersieger der HTT Geschichte seit 1990 abzulösen, der im Sommer 2017 mit 10 Jahren und 5 Monaten ein HTT-Future-Turnier in Salzburg für sich entscheiden konnte, und seither als jüngster Turniersieger in den historischen Bestenlisten der HTT geführt wird.

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Internationale Topstars stolpern durch den Rasen-Masters-1000-Raster

Den Platz im Semifinale gegen Routinier Sascha Rybak sicherte sich Kahlig in einer Marathon-Schlacht gegen CTP Pötzleinsdorf-Riesen Max Janka. Nach 2:56 Stunden Spielzeit hatte “David” tatsächlich “Goliath” in die Knie gezwungen, und zwar sportlich betrachtet auf dem Platz mit 5:7, 6:3, 6:2, und bildlich beim corona-konformen Shakehands am Netz, als sich der sympathische 19jährige vor der Leistung seines Bezwingers auf die Knie begab und Anerkennung zollend verbeugte. Anerkennung verdienen aber natürlich wie an jedem HTT Masters-1000-Wochenende auch die Topstars der Szene, die sich coronabedingt in breiter Front zu einer verspäteten Rasensaison im Oktober bekannt haben. Eine diffizile Angelegenheit, den die Bedingungen auf den sechs Rasencourts in der Hans Bock Anlage in Wien-Landstraße sind ganz sicher andere als sonst üblich im Sommer einer gewöhnlichen Rasensaison. Und dann kann es eben auch schon mal vorkommen, dass die Stars der HTT auf unbekanntem Terrain ins Stolpern kommen. Gestolpert aber nicht gefallen wie die erwähnten Herren Jaros, Steinbichl oder Zehetner ist Hausherr Vladimir Vukicevic. Der Sieger dieses – seines Heimturniers – aus den Jahren 2013, 2014 und 2015 würgte sich gegen Ländle-Außenseiter Fabio Oberweger mehr schlecht als recht ins Viertelfinale, wo der an Nr. 3 gesetzte Serbe dann aber seinen ehemaligen Clubkollegen Kevin Köck nach einer über weite Strecken gezeigten Topleistung mit 6:1, 7:6 zum fünften Mal das Semifinale des Juni Masters Series 1000 Turniers erreichte. Dorthin in die Vorschluss-Runde des 115. Saisonturniers fehlt dem rumänischen Ranglisten-Ersten Damian Roman noch eine gelungene viertelfinale Aufholjagd gegen Jungstar Philipp Fedorczuk. Der 16jährige führte nämlich sensationeller Weise 7:5, 3:4, als am Sonntag um 22 Uhr das letzte Match des Tages aufgrund ausgehenden Flutlichts abgebrochen werden musste.

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von Claus Lippert

Montag
05.10.2020, 11:45 Uhr
zuletzt bearbeitet: 05.10.2020, 13:18 Uhr