Davis Cup: Rafael Nadal als Lebensversicherung

Spanien steht im Endspiel der ersten Davis-Cup-Finals. Die Lebensversicherung der Hausherren in der Caja Magica von Madrid heißt dabei Rafael Nadal. Spielt die Nummer eins der Welt, dann gibt es auch Punkte für die Iberer. So auch geschehen beim 2:1-Halbfinalsieg der Spanier am Samstagabend gegen Großbritannien. Der Tausendsassa aus Mallorca musste, nach gewonnenem Einzel gegen Dan Evans, und wie bereits im Viertelfinale gegen Argentinien, im alles entscheidenden Doppel ran. An der Seite von Feliciano Lopez besiegten die beiden Routiniers Jamie Murray und Neal Skupski 7:6 (3), 7:6 (8).

von Florian Heer
zuletzt bearbeitet: 24.11.2019, 11:33 Uhr

Da sank er hin, der Rafa Nadal
© Getty Images
Da sank er hin, der Rafa Nadal

Von Florian Heer aus Madrid

Roberto Bautista-Agut, Pablo Carreno-Busta, Feliciano Lopez und Marcel Granollers lauten die Namen, die neben Nadal in dieser Woche Spanien beim „World-Cup-of-Tennis“ vertreten. Deren Punktausbeute fällt dabei allerdings übersichtlich aus.

Bautista-Agut verlor das Auftaktmatch am Dienstag gegen einen stark aufspielenden Andrey Rublev aus Russland und steuerte noch einen Punkt gegen den Kroaten Nikola Mektic bei, bevor er nach dem Tot seines Vaters am Donnerstag abreisen musste. Carreno Busta verließ nur bei einem seiner letzten fünf Einsätze im Davis-Cup als Sieger den Platz. Auch im Viertelfinale gegen Argentiniens Guido Pella zog der 28-jährige Asturier den Kürzeren.

Carreno Busta, für den Einsatz im ersten Einzel gegen Großbritannien vorgesehen, fiel 10 Minuten vor Beginn des Matches aus und Spaniens Kapitän Sergi Bruguera schickte Feliciano Lopez ins Rennen. Der 38-jährige aus Toledo, inzwischen Turnierdirektor des ATP-Masters 1000 Events in Madrid, war gegen einen furchtlos spielenden Kyle Edmund chancenlos.

Nadal als Punktegarant

So lag es erneut an Nadal, die Kastanien für die Iberer aus dem Feuer zu holen. Nadal siegte gegen Daniel Evans 6:4, 6:0 und gewann damit auch sein viertes Einzel in dieser Woche, sein 28. Davis-Cup-Einzel in Folge. Nach nur kurzer Pause war der Matador aus Manacor wieder auf dem Platz, um in den Tie-Breaks des Doppels bei den entscheidenden Punkten erneut seine Klasse aufblitzen zu lassen.

„Es war heute nicht leicht. Durch die Ausfälle von Pablo sowie Marcel Granollers, der sich nicht wohl fühlte, mussten wir eine Lösung finden“, sagte Nadal, der als Teamplayer bekannt ist. „Ich verstehe mich mit Feliciano sehr gut. Wir sind seit vielen Jahren befreundet und das hilft bei den wichtigen Momenten auf dem Platz.“

Spanien mit vielen Routiniers

Mit Ausnahme von Carreno Busta sind alle Spanier, die in Madrid dabei sind, über 30 Jahre alt. In Zukunft werden die Iberer auch auf jüngere Spieler setzen müssen. Betrachtet man die zehn Spanier, die unter den Top 100 der ATP-Weltrangliste geführt sind, fällt auf, dass lediglich die Hälfte noch Twens sind. Der 22-jährige Jaume Munar auf Platz 86 und der zwei Jahre jüngere Alejandro Davidovich-Fokina, eine Position dahinter gelistet, sind dabei die einzigen beiden Vertreter der sogenannten Next-Gens.

Mit der Erfahrung der jetzigen Mannschaft geht es nun für Spanien ins 10. Davis-Cup-Finale. Vor heimischem Publikum zum insgesamt sechsten Mal die scherzhaft als „hässlichste Salatschüssel der Welt“ zu gewinnen, könnte der letzte große Coup dieser Generation sein.

Nadal vor viertem Davis-Cup-Finale

Nadal ist ein Kind des Davis-Cups, dessen Stern mit dem Finalerfolg gegen die Vereinigten Staaten 2004 in Sevilla aufging, als der damals 19-jährige Andy Roddick in vier Sätzen niederringen konnte.  2009 und 2011 trug er zu den Titelgewinnen in den Endspielen gegen die Tschechische Republik bzw. Argentinien mit je zwei Siegen bei.

Nadal wird gegen das kanadische zwei-Mann-Team, bestehend aus Denis Shapovalov und Vasek Pospisil, wieder eine Schlüsselrolle einnehmen.

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von Florian Heer

Sonntag
24.11.2019, 11:45 Uhr
zuletzt bearbeitet: 24.11.2019, 11:33 Uhr

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