Denis Shapovalov - Teamplayer mit einem großen Vorbild

Denis Shapovalov wird beim ATP Cup in Brisbane das kanadische Team anführen. Wie schon beim Davis-Cup-Finalturnier in Madrid wird mit den Ahornblättern zu rechnen sein.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 07.12.2019, 09:57 Uhr

Kanadische Freudentraube - Shapovalov, Pospisil, Dancevic
© Getty Images
Kanadische Freudentraube - Shapovalov, Pospisil, Dancevic

Denis Shapovalov verbindet mit dem Davis Cup wohl gemischte Gefühle: Da war zunächst jener Vorfall Anfang 2017, als er im Match gegen Kyle Edmund einen Ball in Richtung Pampa drosch. Schiedsrichter Arnaud Gabas aber unglücklicherweise in der Flugbahn des Balles saß und die Kugel an den Backenknochen bekam. Shapovalov wurde disqualifiziert und später mit einer Geldstrafe von 7.000.- US Dollar belegt, Gabas musste operiert werden.

Andererseits hat der traditionsreichste Mannschafts-Wettbewerb im Tennissport dem Linkshänder aber auch viel Freunde bereitet, zuletzt etwa in Madrid, wo die Kanadier erst im Endspiel Rafael Nadal und dessen Spaniern unterlegen waren. Zugegeben in einem Format, das mit der ursprünglichen Davis-Cup-Idee nicht viel zu tun hat. Andererseits aber auch mit zwei Spielern an seiner Seite, mit denen Denis Shapovalov ganz besondere Beziehungen pflegt.

Erfolg mit Auger-Aliassime

Da wäre zunächst Félix Auger-Aliassime, der nach längerer Verletzungspause erst im Endspiel zum Einsatz kam, dort gegen Roberto Bautista Agut verlor. „Meine schönste Erinnerung ist, als wir mit Félix und Benjamin Sigouin den Junioren Davis Cup im Jahr 2015 gewonnen haben“, so Shapovalov gegenüber der Website der ATP. „Wir haben das dann in der Kabine noch einmal besprochen, uns daran erinnert, wie viel Herz wir in der gesamten Woche auf den Platz gebracht haben. Und wir haben gehofft, dass wir das eines Tages auch auf professionellem Level würden tun können.“

Der andere Kollege, den die aktuelle kanadische Nummer eins über die Maßen schätzt, ist Vasek Pospisil. Der wiederum legte in Madrid eine erstaunliche Leistung nach der anderen hin, war maßgeblich am Finaleinzug des Teams von Frank Dancevic beteiligt. „Ich habe Vasek immer beobachtet“, so Shapovalov weiter. „Mir hat es gefallen, wie er sich auf dem Court gegeben hat. Es sieht immer so aus, als genieße er es. Und er hat sich Kanada immer verpflichtet gefühlt. Er ist jemand, zu dem ich aufschaue. Und den ich eines Tages erreichen möchte.“

Zverev und Tsitsipas als Gegner

Die nächste Möglichkeit im Team aufzutreten, gibt es schon Anfang 2020 in Brisbane. Wieder wird Shapovalov als Frontmann der Kanadier in die Matches gehen, diesmal beim ATP Cup in einer Gruppe mit Deutschland, Griechenland und den Gastgebern Australien. Es drohen also harte Matches gegen Alexander Zverev, Stefanos Tsitsipas und Alex de Minaur. Zusätzliche Motivation, die Shapovalov aber eigentlich gar nicht braucht.

„Im Team zu spielen, macht einfach so viel Spaß. Von jenem Moment an, in dem ich einen Schläger in die Hand genommen habe, habe ich mir immer Team-Wettbewerbe angesehen. Ich wollte immer für mein Land spielen.“

von Jens Huiber

Samstag
07.12.2019, 13:45 Uhr
zuletzt bearbeitet: 07.12.2019, 09:57 Uhr