Enormer Druck für den jungen Roger Federer
Die Erwartungen an den heranwachsenden Roger Federer waren in der Schweiz sehr hoch. Daran erinnert sich Daniela Hantuchova aus Gesprächen mit dem Ex-Coach des Maestro.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 05.06.2020, 20:29 Uhr
Informationen aus zweiter Hand sind immer schwierig zu bewerten, aber im Zweifel wollen wir der grandiosen Daniela Hantuchova Glauben schenken. Die ehemalige Top-Ten-Spielerin aus der Tschechischen Republik erinnerte sich in einem Fachgespräch mit Greg Rusedski auf Amazon Prime nämlich an denjenigen Coach, mit dem Roger Federer seine ersten Erfolge auf der ATP-Tour gefeiert hatte - so auch den Triumph in Wimbledon 2003.
„Ich erinnere mich an Peter Lundgren, seinen ehemaligen Coach, der mir ständig gesagt hat, dass die Leute so viel Druck auf Federer ausüben“, so Hantuchova. „Sie hätten gefragt: wann wird er endlich Turniere gewinnen? Und Lundgren hat nur geantwortet: ´Wartet einfach, gebt ihm Zeit, weil wenn dieser Junge einmal zu gewinnen beginnt, wird er damit für eine lange Zeit nicht aufhören.“
Jimmy Connors noch vor Roger Federer
Was soll man sagen? Lundgren sollte richtig liegen. Seit dem Premieren-Triumph 2001 in Mailand sind 102 weitere Titel hinzugekommen, der vorerst letzte im vergangenen Herbst in Basel. Lediglich 2016 gab es keinen Eintrag in der Turniersieg-Spalte, damals nahm sich Federer aber auch nach seinem Aus im Wimbledon-Halbfinale gegen Milos Raonic den Rest des Jahres frei, bedingt durch eine Knieverletzung.
Greg Rusedski weiß die Leistungen Roger Federers natürlich auch richtig einzuordnen. „Es ist unglaublich, weil wir von dieser Generation als der besten aller Zeiten reden. Wir haben Murray, Djokovic, Nadal - da auf 100 Titel zu kommen, ist unglaublich.“ So etwas werde man vielleicht nicht wieder sehen. Noch steht aber eine andere Legende mit 109 Triumphen ganz oben. „Es wird schwierig werden, den Mann an der Spitze, Jimmy Connors, zu verdrängen. Aber vielleicht kann Federer das schaffen.“