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Erste Bank Open: Dominic Thiem vor Duell mit Cristian Garin - "Steigerung muss her"

Dominic Thiem zeigte sich nach seinem umkämpften Auftakterfolg bei den Erste Bank Open äußerst selbstreflektiert - und weiß bereits, was es in Runde zwei gegen Cristian Garin besser zu machen gilt. 

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 28.10.2020, 08:23 Uhr

Dominic Thiem steht mit etwas Bauchweh in der zweiten Runde der Erste Bank Open
Dominic Thiem steht mit etwas Bauchweh in der zweiten Runde der Erste Bank Open

Von Michael Rothschädl aus der Wiener Stadthalle

Mitte des ersten Satzes hatte man bei Dominic Thiems Auftaktmatch bei den Erste Bank Open den Eindruck, dieses würde in den gewohnten Bahnen verlaufen. Der Österreicher hatte gegen seinen Gegner, den Weltranglisten-529. Vitaliy Sachko, alles im Griff, lag nach einer eher durchschnittlichen Leistung mit 5:1 in Führung. Dann aber sollte sich das Blatt wenden, Thiem streute zu viele Fehler ein, Sachko kam immer besser ins Spiel. Und in Satz eins fast zum 5:5-Ausgleich. Der junge Ukrainer ließ zwei Chancen aber ungenutzt und musste Durchgang eins per Break mit 4:6 abgeben. 

"Es waren viele Dinge nicht einfach", sollte Dominic Thiem im Anschluss an sein Weiterkommen meinen. Er wäre auf Kei Nishikori eingestellt gewesen, hätte auch sein Training an den routinierten Japaner angepasst. "Und dann kommt ein Gegner, den ich überhaupt nicht kenne. Ich habe vielleicht fünf Minuten seiner Matches aus der Qualifikation gesehen", erklärte der Weltranglisten-Dritte. Schon dort habe der 23-Jährige gutes Tennis gespielt, mit Pierre Hughes-Herbert gar einen Top-100-Mann besiegt. "Es war mein erstes Match nach Paris - da brauche ich immer etwas, um reinzukommen", so Thiem. 

Thiem mit Intensität zum Ende hochzufrieden

Er habe auch bis zum 5:1 nichts "Außergewöhnliches" gespielt, hätte von einem nervösen Start seines Gegenübers profitiert, dann aber mitansehen müssen, wie dieser immer besser ins Spiel kommen sollte. "Zum Ende des Matches hin habe ich mich dann aber immer weiter gesteigert. Mit der Intensität in den letzten Games war ich dann durchaus zufrieden", schätzte Thiem den Verlauf der Partie ein. Beim Stand von 6:5 im ebenfalls engen zweiten Durchgang konnte der Lichtenwörther zum Matchgewinn breaken - und spielte just in diesem Game seine drei schönsten Bälle der Partie. 

Ein derartige Kaltstart sei für Thiem unterdessen nicht ungewöhnlich, habe er doch immer wieder das Problem gehabt, etwas langsam in Turniere gestartet zu sein. "Ich habe eigentlich gut trainiert, vor allem mit sehr guten Spielern. "Im Match ist es dann aber etwas anders, ich war nicht so locker wie im Training, ging natürlich mit der Einstellung rein, gegen ihn gewinnen zu müssen", erklärte der frischgebackene US-Open-Champion seine Gefühlswelt. Dass es gegen den Weltranglisten-529. tatsächlich in die Hose hätte gehen können, daran habe Thiem aber zu keinem Zeitpunkt gedacht. "Ich habe natürlich aber auch nie gedacht, dass alles easy ist. Dieses schwere Spiel habe ich erwartet." 

In Runde zwei gegen Wawrinka-Bezwinger Garin

Auch das nächste Spiel des Österreichers bei den so hochkarätig besetzten Erste Bank Open wird jedenfalls kein leichtes werden. Der Niederösterreicher wird im Achtelfinale auf den Sandplatzspezialisten Cristian Garin treffen, der am Dienstagabend Stan Wawrinka in drei umkämpften Sätzen aus dem Turnier kegelte. "Für dieses Match muss jetzt auf jeden Fall eine Leistungssteigerung her. Genau deshalb bin ich so froh, dass ich gegen Ende des Matches mein Level so gut anheben konnte", erklärte Thiem. Genau daran möchte der Weltranglisten-Dritte nun anknüpfen, in der zweiten Runde bestenfalls schon deutlich früher zur gewohnten Intensität finden. 

Garin kenne Thiem zwar nicht so gut wie Stan Wawrinka, dennoch habe er eine ziemlich genaue Vorstellung, was ihn am Donnerstag gegen den Chilenen erwarten wird. "Er ist sehr solide, hat eine starke Rückhand. Außerdem ist er in guter Form, hat 2020 bereits zwei Turniersiege gefeiert. Ich glaube aber, dass er sich auf Sand, auf langsameren Bedingungen wohler fühlt, weshalb ich versuchen werde, das Spiel schnell zu machen, damit er nicht die Zeit hat, die er braucht, um sich wohl zu fühlen", hat der 27-Jährige schon einen recht klaren Plan, wie er in Runde zwei denn zu Werke gehen möchte. Bis dahin werde er nun den freien Tag nutzen, um noch einmal gut zu trainieren - und eben Schritt für Schritt zu seiner Topform zu kommen. 

Hier geht´s zum Draw der Erste Bank Open! 

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von Michael Rothschädl

Mittwoch
28.10.2020, 08:15 Uhr
zuletzt bearbeitet: 28.10.2020, 08:23 Uhr

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