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Favoritenstürze prägen Super-Sonntag bei den HTT French Open

Mit einem sportlichen Erdbeben und einem riesengroßen Favoritensterben ist der gestrige Super-Sonnta...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 21.09.2020, 15:18 Uhr

Mit einem sportlichen Erdbeben und einem riesengroßen Favoritensterben ist der gestrige Super-Sonntag im Rahmen der 29. HTT French Open Auflage im UTC La Ville zu Ende gegangen. Mehr als ein halbes Dutzend prominenter Namen der HTT-Szene die nicht über das Achtelfinale des hochkarätig besetzten dritten HTT Saison-Majors hinweg kamen, jedes andere Turnier kann bei einem solchen Szenario die Rollbalken herunterlassen und einen Haken hinter die Geschichte setzen. Nicht so das größte Einzelturnier Österreichs im Corona-Jahr 2020, das mit 145 Spielern(innen) aus 17 Nationen selbst einen solchen Aderlass an Topstars “locker” wegstecken kann. Aus dem UTC La Ville berichtet von den HTT French Open für hobbytennistour.at C.L

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HTT-Topstars straucheln beim dritten Saison-Major im Stundentakt

Als am gestrigen vierten Spieltag der HTT French Open 2020 knapp vor 22 Uhr das Flutlicht auf den Show-Courts des UTC La Ville erloschen war, hatten sich in den beiden abschließenden Night-Sessions mit dem an Nr. 5 gesetzten 3fachen HTT Wimbledonsieger Vladimir Vukicevic aus Serbien, und dem amtierenden HTT US Open Finalisten Rene Lackner aus Österreich zwei weitere Topstars des HTT Grand-Slams am Dr. Karl Waltl Weg verabschiedete, und damit die prominent besetzte Liste an gescheiterten Titel-Aspiranten an nur einem Tag auf die erkleckliche Anzahl von “sieben” erweitert. Mit dem frisch gebackenen HTT US Open Sieger Martin Zehetner, dem HTT-US-Open-Champion von 2019 und dem HTT French-Open-Finalisten des letzten Jahres Diego Laporta, mit dem aktuellen HTT Australian Open Finalisten Florian Kopf, dem HTT Australien Open Gewinner von 2019 Maximilian Wild und dem Ranglisten-Zweiten und HTT Wimbledonfinalisten 2019 Rene Gräflinger sowie den beiden oben erwähnten Night-Session-Verlierern, liest sich die Liste der frühzeitig gestrauchelten HTT-Asse beim 2000 Punkte Sandplatz-Klassiker am Altmannsdorfer Ast wie das mögliche Teilnehmerfeld einer x-beliebigen HTT-Finals-Ausgabe.

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Martin Zehetner mit historischer Niederlage

Den Reigen an prominenten Ausrutschern eröffnete am Vormittag ausgerechnet der frischgebackene HTT US Open Sieger Martin Zehetner. Mit 4:6, 1:6 in Runde 3 gegen HTT-Comebacker Yannick De Giacomo heimste sich Zehetner eine geradezu historische Niederlage ein. Statt den stetigen Auftstieg in Richtung Ranglisten-Spitze mit dem nächsten Top-Resultat auf HTT Grand Slam Ebene fortzuführen, rutschte der 39jährige in ein ganz seltenes Debakel. Erstmals seit 46 Turnierstarts scheiterte der Ranglisten-Dritten vom TC Deutsch Wagram vor dem Achtelfinale, und erstmals überhaupt verpasste er selbiges bei einem seiner bisherigen vierzehn HTT Grand-Slam-Auftritte. Und das trotz 4:0 Führung im ersten Satz. De Giacomo trifft übrigens im Achtelfinale nun auf den 2fachen HTT Finals Champion Philipp Schneider.

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Laporta, Kopf, Wild, drei Hochkaräter mit Bruchlandung vor und im Achtelfinale

Noch überraschender kam für viele HTT-Insider wohl das frühzeitige HTT French Open Aus von Vorjahresfinalist Diego Laporta. Mit 8:0 Saison-Einzelsiegen war der 18jährige HTT-US-Open-Champion von 2019 ungeschlagen und als großer Favorit in sein Drittrunden-Duell mit Florian Pimishofer gestartet, am Ende aber mit 6:7, 5:7, in der knallharten Realität angekommen. Der erstmaligen Teilnahme an den HTT Tour Finals wollte derweil Power-Server Florian Kopf einen Schritt näher kommen, doch seine Dreisatz-Niederlage gegen den 2fachen HTT Kitzbühel-Semifinalisten Simon Linha trotz 5:1 Führung im ersten Satz, bremste die Kopf-Ambitionen auf einen Start beim großen HTT Saison-Finale Ende November im UTC La Ville. Gleiches gilt für den HTT Australian Open Champion des letzten Jahres Maximilian Wild. In Runde 3 gegen Gabriel Wetter noch den 90. Einzelsieg seiner Karriere unter Dach und Fach gebracht, crashte der 20jährige nach zuletzt drei Semifinal-Teilnahmen in Kitzbühel, am Flötzersteig und auf Donaufeld diesmal bereits im Achtelfinale gegen Adrian Vorhemus an wichtigen “big points” vorbei. Mit dem kranken Ranglisten-Zweiten Rene Gräflinger verlor das Sandplatz-Spektakel am Altmannsdorfer Ast zudem einen weiteren Titelfavoriten vor dem Achtelfinale.

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Das Warten auf den “Vladi-Slam” geht zumindest ein Jahr lang weiter

Bleibt am Ende der prominenten Ausfalls-Liste beim 29. Mai Grand Slam Turnier der HTT noch die Causa Vukicevic. Der mittlerweile 39jährige Serbe begrub am Sonntag Abend seine Hoffnungen auf den ersten HTT Major-Titel seit September 2018 mit seinem Doppelpack-Auftritt gegen die Herren Florian Jagitsch und Elias Steinbichl. Während der serbische HTT Superstar die Drittrunden-Begegnung mit einem ambitionierten Florian Jagitsch noch mühevoll in drei Sätzen mit 6:7, 6:4, 6:4 gerade biegen konnte, ging dem Routinier im Achtelfinale am Centercourt gegen Schwedens Jungstar Elias Steinbichl beim 1:6, 4:6 regelrecht die Luft aus. Damit endeten auch die Träume des 3fachen HTT Wimbledonsiegers nach seinem persönlichen Karriere-Grand-Slam auf abrupte Weise. Für den “Vladi-Slam” fehlt dem Routinier aus Sombor nur noch der HTT-French-Open Titel. Dafür müsste Vukicevic aber seine Abneigung gegen den Sandplatz-Klassiker ablegen. Vier Jahre lang vermied er überhaupt ein Antreten auf roter Asche, ehe er 2016 bei seinem HTT-French-Open-Debüt gesundheitlich und in Runde 3 aus der Bahn geworfen wurde. 2019 war eine Viertelfinal-Teilnahme das höchste der Gefühle, 2018 war ebenfalls vor dem Achtelfinale Schluss, und damit wartet der Ranglisten-Fünfte nun schon seit September 2018, also zwei Jahre auf seinen 17. HTT-Karriere-Titel.

 

 

von Claus Lippert

Montag
21.09.2020, 13:48 Uhr
zuletzt bearbeitet: 21.09.2020, 15:18 Uhr