Judy Murray verlässt das britische Damenteam

Die Mutter von Andy Murray kritisiert die Strukturen des Nationenwettbewerbs und will mehr Zeit mit der Familie verbringen.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 15.03.2016, 13:09 Uhr

Judy Murray wird beim Nürnberger Versicherungscup u.a. einen Workshop leiten

Für ihren Sohn Andy Murray lief es gestern (Ortszeit) in Indian Wells sportlich nicht zufriedenstellend. Der Schotte verlor seine Drittrunden-Partie bei den BNP Paribas Open gegen den Argentinier Federico Delbonis in drei Sätzen. Der britische Tennisverband muss nun eine weitere schlechte Nachricht verarbeiten. Judy Murray tritt umgehend als Fed-Cup-Teamchefin von Großbritannien zurück - sie bekleidete das Amt seit Dezember 2011. Als frischgebackene Großmutter will sie mehr Zeit mit der Familie verbringen, äußerte sich vor einem Monat aber auch kritisch zu den Strukturen des Fed Cups.

"Ein Jahr nicht zu spielen, geht nicht"

Die 56-jährige Tennislehrerin gewann mit ihrem Team 14 von 21 Partien. Momentan gehören die Briten zur Gruppe I des Fed Cups - drei Kategorien unterhalb der Weltgruppe. Nach Siegen gegen Georgien und Südafrika verlor ihr ehemaliges Team vor einem Monat das Aufstiegs-Play-off-Duell gegen Belgien. Damit haben die Briten bis zum nächsten Februar spielfrei, was Judy Murray sehr kritisch sieht: "Dieses Format schafft es nicht, ein spezielles Momentum für Damen-Teamtennis zu kreieren, wenn du ein Jahr lang nicht spielst." Seit 1993 nahm kein britisches Fed-Cup-Team mehr an der Weltgruppe teil. Mit Johanna Konta (WTA 26), Heather Watson (WTA 53) und Naomi Broady (WTA 76) stehen aber immerhin drei Britinnen unter den Top 80 der Weltrangliste.

Eine Nachfolgerin für Judy Murray ist noch nicht bekannt. Die BBC brachte die frühere Profiakteurin Anne Keothavong ins Spiel. Die 32-Jährige trat zwölf Jahre für ihr Land an und erreichte im Jahr 2009 Platz 48 im WTA-Ranking.

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