Generali Open Kitzbühel: Dominic Thiem - „So einen Schlag habe ich noch nie gesehen“

Dominic Thiem spielt am Samstag (ab 15 Uhr, live auf ServusTV und in unserem Live-Ticker) gegen Albert Ramos-Vinolas um seinen ersten Titel in Österreich.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 03.08.2019, 07:20 Uhr

Dominic Thiem braucht noch einen Sieg
© GEPA Pictures
Dominic Thiem braucht noch einen Sieg

Von Jens Huiber aus Kitzbühel

Dominic Thiem, das hat sein langjähriger Coach Günter Bresnik immer wieder betont, ist ein Mann, der in seinem Gedächtnis im Grunde jeden jemals in einem Wettkampf gespielten Ball aufgezeichnet, kategorisiert und bei Bedarf abrufbar gespeichert hat. Dennoch wird Thiem vor seinem heutigen Endspiel bei den Generali Open 2019 (ab 15 Uhr in unserem Live-Ticker und bei ServusTV) noch einmal durch das World Wide Web surfen, auf der Suche nach ein paar Bildern aus dem Jahre 2017. Damals nämlich hat er in Rio de Janeiro Albert Ramos-Vinolas, seinen Endspiel-Gegner in Kitzbühel, komfortabel mit 6:1 und 6:4 besiegt.

Dass der Spanier die einzige Begegnung davor mit exakt demselben Ergebnis für sich entschieden hat, tut im konkreten Fall nichts zur Sache. Denn wenn etwas auf der Festplatte von Dominic Thiem in Gefahr ist gelöscht zu werden, dann sind es die Ergebnisse der alljährlichen Asien-Tour. das Internet vergisst natürlich nichts, Ramos-Vinolas hat 2016 in Chengdu gewonnen.

Sonego spielt Aufschlag-Volley

Zu den vielen memorisierten Schlägen ist am Freitagabend noch einer dazu gekommen: erster Matchball für Dominic Thiem, der Niederösterreicher spielt eigenem Bekunden nach den besten Return des gesamten Spiels, Lorenzo Sonego aber nimmt die Kugel ziemlich weit hinten und ziemlich frech als Halbvolley, legt den Ball zum 6:6 auf die Linie. „So einen Schlag habe ich selten gesehen in meinem Leben“, das fiel dem Turnierfavoriten zum insgesamt zehnten abgewehrten Matchball des Italieners im Laufe des Kitzbüheler Turniers ein.

Einen Punkt später forderte Thiem Emotionen vom Publikum, die Antwort kam prompt. Und auch der letzte Schlag des Matches, eine Rückhand von Sonego, die hinter der Grundlinie landete. „Es wäre nicht gut gewesen, wenn das Match wieder ganz von vorne gestartet worden wäre“, erklärte Thiem in Anspielung auf ein mögliches verlorenes Tiebreak. Sonego hatte mehrmals die Aufschlag-Volley-Variante gewählt, beim Punkt zum 4:5, dem Mini-Rebreak für Thiem, wurde ihm dies zum Verhängnis.

Thiem gegen Ofner besonders nervös

Vier Matches wird Dominic Thiem in Kitzbühel am Samstagabend absolviert haben, alle vor ausverkauftem Haus. Die Nervosität sei zum Auftakt gegen Sebastian Ofner am größten gewesen, sagte Thiem auch noch nach seinem dritten Match. Dass er im Finale wieder auf knapp 5.600 Menschen in seinem Lager zählen wird können, weiß nicht nur der Österreicher. Albert Ramos-Vinolas machte sich sofort nach seinem Erfolg gegen Casper Ruud keine Illusionen über die Verteilung der Sympathien am Samstag.

Wie gut das Tennisgedächtnis des Spaniers, der vergangenen Sonntag in Gstaad seinen zweiten Karriere-Titel holen konnte, ist, darüber kann man nur spekulieren. Eines lässt sich aber mit großer Gewissheit vorhersagen: den Finalsamstag in Kitzbühel 2019 werden weder Albert Ramos-Vinolas noch Dominic Thiem je vergessen.

Zumal der Niederösterreicher erst einmal die Chance gehabt hat, in seinem Heimatland einen Titel zu holen: 2014 startete Thiem im Endspiel von Kitzbühel fulminant, musste sich dann aber einem immer stärker werdenden David Goffin geschlagen geben.

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von Jens Huiber

Samstag
03.08.2019, 08:00 Uhr
zuletzt bearbeitet: 03.08.2019, 07:20 Uhr

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