Indian Wells im Herbst - wo sind die Fans?

Der Tennissport ist gut beim ATP-Masters-1000-Turnier in Indian Wells. Auf den Tribünen aber bleiben viele Plätze unbesetzt.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 16.10.2021, 15:37 Uhr

Immerhin: Andy Murray hatte solide Unterstützung
© Getty Images
Immerhin: Andy Murray hatte solide Unterstützung

Kalifornien, das sollte man nicht vergessen, umfasst nach Angaben von hoffentlich zuverlässigen Quellen im Internet eine größere Fläche als Deutschland und Österreich kombiniert. Wenn man also schon hierzulande keine Vergleiche zwischen dem Fanzuspruch in Hamburg und jenem in Graz ziehen sollte (wobei hier in Sachen Fußball durchaus ein Remis festzuhalten ist), dann ist es in Kalifornien umso schwieriger.

Indes: Während am Donnerstag das Baseball-Stadion in San Francisco für das entscheidende fünfte Spiel der American League Divisional Series zwischen den Giants und deren Erzrivalen, den Los Angeles Dodgers, bis auf den letzten Platz gefüllt war, gab es gleichzeitig in Indian Wells noch viele Optionen für Kurzentschlossene. Wie auch an allen anderen Tagen. Dabei gibt es grandiose Spiele zu sehen - wie etwa die beiden Auftritte von Grigor Dimitrov gegen Daniil Medvedev und Hubert Hurkacz.

Djokovic, Federer, Nadal fehlen

Woran das liegen könnte? Zunächst einmal am ungewohnten Termin. Normalerweise wird im Tennis Paradise der kurze Hartplatz-Frühling in den USA eröffnet, gefolgt vom Turnier in Miami. Die Daten sind gelernt, mehr potenzielle Tennisfans in Indian Wells zugegen als gerade jetzt. Ursache Nummer zwei könnte das Dilemma so vieler Herbstturniere sein: Nach den US Open ist für einige Wochen die Luft erstmals raus, bei Fans und bei Spielern. Die Asien-Tour wird von den meisten Spielern als lästige Pflicht erachtet.

Und dann sollte man auch nicht vergessen, dass in Indian Wells in diesen Tagen ein Impfmandat herrscht. Gut, das war auch bei den US Open so, dort aber ist das unmittelbare Einzugsgebiet deutlich dichter besiedelt als jenes in Indian Wells. Zu guter Letzt: Wenn schon die US-Amerikaner bei den Männern seit Jahren nichts reißen (den Erfolgslauf von Taylor Fritz konnte nun wirklich keiner erahnen), so konnten sonst wenigstens Novak Djokovic, Roger Federer und Rafael Nadal die Massen auf die Tribünen lotsen. Keiner der Großen Drei ist in diesem Jahr am Start, bei Federer und Nadal sind Zweifel angebracht, ob sie Turnierdirektor Tommy Haas überhaupt noch einmal ihre Aufwartung machen.

Die Nagelprobe wird dann wohl im kommenden März folgen. Dann sind die Voraussetzungen fast so wie bei der letzten regulären Austragung 2019, ausgenommen die COVID-Beschränkungen. Und vielleicht haben dann entweder Daniil Medvedev, Alexander Zverev oder Stefanos Tsitsipas auch schon einen (weiteren) Grand-Slam-Sieg draufgelegt. Und sich noch deutlicher als die legitimen Nachfolger der Großen Drei etabliert.  

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Samstag
16.10.2021, 18:00 Uhr
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