Max Neuchrist braust in Larnaka zum Einzeltitel und zum Double

Mit Finalgegner Lucas Miedler gewinnt er auch den Doppelbewerb. In Hammamet wird Gibril Diarra erst im Endspiel gestoppt.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 04.12.2016, 10:15 Uhr

OBERPULLENDORF,AUSTRIA,08.SEP.15 - TENNIS - OETV, Austrian Championships. Image shows Maximilian Neuchrist (AUT). Photo: GEPA pictures/ Christopher Kelemen

Das Österreicher-Finale beim ITF-Future in Larnaka hat einen Zwei-Satz-Gewinner gebracht: Max Neuchrist hat am Sonntag das 10.000-US-Dollar-Hartplatzevent auf Zypern gegen Lucas Miedler für sich entschieden und gemeinsam mit diesem auch den Doppeltitel gewonnen. Der drittgereihte Wiener (ATP 427) setzte sich, gegen den viertgelisteten Niederösterreicher (ATP 452), mit 7:6 (3), 6:3 und hiermit im dritten Duell der beiden zum zweiten Mal durch. Für den 25-Jährigen ist's der achte internationale Herren-Turniersieg der Karriere, der zweite in dieser Saison nach Meshref (Kuwait) Anfang November - beide Male ohne einen Satzverlust. Dafür erhält der Schützling von Ex-ÖTV-Headcoach Michiel Schapers 18 ATP-Punkte, durch die er unter die Top 400 zurückkehren wird. An diese wird der bei Ex-Muster-Macher und Ex-ÖTV-Präsident Ronnie Leitgeb trainierende, 20 Jahre junge Miedler mit den zehn eroberten Zählern zumindest wieder dicht heranrücken. Neuchrist sicherte sich mit ihm anschließend das Double - nach drei klaren Zwei-Satz-Erfolgen schlugen die beiden, im Endspiel der Topgesetzten, die zweitpositionierten Markos Kalovelonis (Russland) und Alexandre Müller (Frankreich) etwas knapper mit 6:3, 1:6 und 10:5 im Match Tiebreak. Für beide war's der 24. Future-Doppelcoup der Karriere, für Neuchrist in dieser Spielzeit der vierte, für Miedler gar der zehnte.

Neuchrist und Miedler hoffen auf den großen Sprung

Neuchrist hatte vergangene Woche noch beim ATP-Challenger in Andria, Italien, in der Halle aufgeschlagen (als Qualifikant in der ersten Hauptrunde gescheitert). "Es war daher zu Beginn natürlich schwer, aber ich habe mich danach von Partie zu Partie gesteigert. Die Bedingungen waren schwer, es war windig, kalt. Es war auch viel Regen, und dann haben wir mördermäßig viele Matches an einem Tag gespielt", erzählte er tennisnet.com vom harten Halbfinal-Tag am Samstag. "Das Endspiel gegen ‚Luci' war natürlich gut. Es war unser Ziel, dass wir das Finale gegeneinander spielen." Neuchrist wird 2016 nun das vierte Mal um Weltranglisten-Platz 400 abschließen, "es zeigt mir eigentlich nur, dass ich gewisse Sachen noch verbessern muss. Jetzt muss ich mal gesund bleiben, ein paar Sachen im Training adaptieren und umsetzen, und dann muss ich es mal schaffen, einen Sprung vorwärts hinzulegen. Das muss das Ziel sein." Für ihn geht's nächste Woche bei einem weiteren 10.000-US-Dollar-Event in Tel Aviv (Israel) weiter.

Miedler berichtete tennisnet.com nach dem Finalduell von "einer sehr ausgeglichenen Partie - wir waren etwa gleich gut. Am Anfang habe eigentlich ich die etwas besseren Chancen gehabt und meine Servicespiele gut gehalten und war bei seinen zumeist dran, aber dann hat er, wenn es eng war, einfach gut gespielt, sehr gut serviert, das muss man anerkennen, und im Tiebreak war er der Aktivere. Im zweiten Satz hat er dann einfach das Spiel übernommen und verdient in zwei Sätzen gewonnen. Dazu muss ich ihm gratulieren." Doch der Muckendorfer nahm das Positive mit: "Mir tut die Niederlage nicht unbedingt sehr weh - weil ich mit dem Finaleinzug nochmal eine gute Leistung gebracht habe und es eh schon mehr war, als ich mir erhofft hatte. Von dem her bin ich mit dieser Woche trotzdem ganz zufrieden und freue mich auch über den Doppeltitel mit ihm." Seit Anfang Oktober hat Miedler bei sieben Turnierstarts zumindest das Semifinale erreicht: "Mit den letzten Wochen bin ich daher natürlich sehr zufrieden, da ich da noch sehr vieles herausgeholt habe, finde ich." Im Sommer wäre er noch froh gewesen, "wenn beim Ranking die Sechs vorn gestanden wäre. Ich habe einige Sachen dazugelernt, auch durch die schlechte Zeit heuer. Ich muss schauen, dass ich 2017 wieder meine Leistung bringe - und dann werde ich schauen, wie weit es vorwärts geht", blickte er noch auf die kommende Saison voraus. "Hoffentlich kann ich bei den Turnieren weiter so abschneiden. Denn dann ist, glaube ich, doch ein bisschen was möglich. Vorausgesetzt, dass ich fit bin."

Diarra "von der Couch auf den Platz" und ins Finale

Mit einem weiteren österreichischen Triumph hat's in dieser Woche übrigens nicht geklappt - Gibril Diarra hat beim 10.000-US-Dollar-Sandplatzturnier in Hammamet (Tunesien) auch das zweite Future-Finale seiner Laufbahn nach Antalya (Türkei) im November 2015 verloren. Der Niederösterreicher (ATP 696) hatte in seiner Auftaktpartie den ersten Durchgang hergegeben, daraufhin jedoch acht Sätze in Serie gewonnen. Erst dem zweitgesetzten Ungarn Attila Balazs (ATP 421) - der Ex-Weltranglisten-153. hält seit seinem Comeback im August 2016 nunmehr bei einer tollen 42:6-Bilanz - musste er sich nach 2:08-stündigem Kampf letztlich mit 3:6, 6:7 (1) geschlagen geben. Diarra gab sofort seinen Aufschlag ab und vergab drei Chancen, um die Rückkehr ins Spiel zu schaffen. Im zweiten Satz kam lediglich Balazs zu Breakbällen, fünf an der Zahl, der Stockerauer rettete sich noch ins Tiebreak, wo er danach glatt den Kürzeren zog. "Mit der Woche bin ich auf jeden Fall zufrieden, da ich seit fast zwei Monaten aufgrund eines verschleppten Infekts gar keine Turniere spielen konnte und sozusagen von der Couch auf den Platz gekommen bin", schilderte der 26-Jährige tennisnet.com. "Ich würde sagen, dass das der Grund war, warum es heute nicht geklappt hat."

Physische Probleme hatten Diarra schon letztes Jahr geplagt: Der lädierte Oberschenkel plagte ihn noch bis zum Sommer diesen Jahres, doch wurde im Rahmen der nach zweijähriger Pause wiederaufgenommenen Zusammenarbeit mit Konditionstrainer Christian Kohl dann wieder in den Griff bekommen. Der erstmalige Sprung unter die Top 600 rückt für ihn nun wieder nahe, im Visier hat Diarra allerdings die Challenger, bei denen ihm heuer auch bereits das eine oder andere Erfolgserlebnis vergönnt gewesen war: "Ich hoffe, dass es für mich noch einige geben wird. Mein Ziel für 2017 ist es, einfach gesund und fit zu bleiben. Der Rest wird sich weisen. Längerfristig möchte ich vor allem den Spaß am Spielen nicht verlieren und die Zeit genießen - solange es geht", so der seit zehn Jahren Schützling der Tenniswerkstatt Rainov in Wien.

Hier die Ergebnisse und Spielpläne aus Larnaka.

Hier die Ergebnisse und Spielpläne aus Hammamet.

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Sonntag
04.12.2016, 10:15 Uhr