John McEnroe weist Nick Kyrgios zurecht: "Er braucht solche Dinge nicht zu sagen"

Tennis-Legende John McEnroe hat sich zum Verhalten von Nick Kyrgios geäußert und den Australier abgemahnt. Der Laver-Cup-Kapitän für Team World findet die Attacken des 24-Jährigen gegen die Weltspitze unnötig, zeigte aber auch Verständnis.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 24.06.2019, 08:17 Uhr

"Wenn jemand sagt, dass Novak (Djokovic, Anm.) nur nett ins Publikum winkt, frage ich mich: Fällt ihm nichts besseres ein?", sagte McEnroe. Erst vor wenigen Wochen kritisierte Kyrgios den Weltranglistenersten für sein typisches Verhalten nach einem Match, bei dem der Serbe sich allen vier Seiten des Publikums zuwendet und mit einer Geste sinnbildlich seine Liebe für die Fans ausdrückt.

"Verdient er es nicht, wenn er bereits 15 Grand Slams gewonnen hat?", fragte McEnroe, um die Antwort gleich selbst zu geben: "Er kann machen was er will."

Der US-Amerikaner ist sich sicher, dass auch Kyrgios seine Aktionen stets hinterfragt. "Das tun wir doch alle - auch ich. Es scheint aber, dass er sich nicht darum kümmert, was die Leute von ihm halten. Das kann auf eine Art und Weise Kraft geben", sagte McEnroe, wenngleich er festhielt: "Er braucht solche Dinge über Novak und die anderen nicht zu sagen. Die Leute reden ohnehin schon über Nick. Er könnte sich viel mehr auf sein Tennis konzentrieren, und die Leute würden noch immer über ihn reden."

Für den 60-Jährigen zählt Kyrgios zum "vierten oder fünften Spieler" bei den Herren in jener Reihe, den die Tennis-Fans am liebsten auf dem Platz spielen sehen.

John McEnroe verteidigt Nick Kyrgios: "Er ist ein guter Typ"

Nicht zuletzt aufgrund seiner Rolle beim Laver Cup steht McEnroe immer wieder in engem Kontakt mit Kyrgios. In den Gesprächen stellte sich für McEnroe heraus, dass Kyrgios "ein guter Typ" sei. "Die Leute um ihn herum mögen ihn, genauso die Spieler. Sie mögen nicht, was er hin und wieder auf dem Platz aufführt."

Und weiter: "Er bringt eine gewisse Spannung ins Tennis. Deshalb wollen alle herausfinden, wie er das beste aus sich herausholen kann. Es geht weniger darum, dass er Stühle über den Platz wirft. Was die Leute nervt, ist, dass er die halbe Zeit auf dem Platz nicht sein Bestes gibt."

Auf die Frage, ob Kyrgios gut für die Tennis-Szene wäre, wollte McEnroe sich nicht endgültig festlegen. Kyrgios sorge zwar immer wieder auf eine verwerfliche Art und Weise für Schlagzeilen, aber immerhin wird über Tennis gesprochen, hielt McEnroe fest. Ob das allen gefallen würde, ließ er offen.

Kyrgios gewann im Frühjahr das Turnier in Acapulco, steht seither allerdings bei einer Match-Bilanz von 4-6. Die French Open ließ er komplett aus, in Stuttgart scheiterte er in Runde 1, im Queen's Club unterlag er im Achtelfinale an Felix Auger-Aliassime. In der Weltrangliste steht er außerhalb der Top-35 und verpasst damit auch eine Setzung in Wimbledon.

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Montag
24.06.2019, 09:55 Uhr
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