Krawietz und Mies verlieren im Finale von Köln

Die French-Open-Sieger Kevin Krawietz und Andreas Mies haben ihren ersten Turniersieg in der Heimat knapp verpasst. Für Mies erfüllte sich in Köln dennoch ein Kindheitstraum.

von SID
zuletzt bearbeitet: 25.10.2020, 18:09 Uhr

Andreas Mies, Kevin Krawietz
© Getty Images
Andreas Mies, Kevin Krawietz

Der Heimsieg war zum Greifen nahe, doch dann fanden Kevin Krawietz und Andreas Mies ihre Meister: Zwei Wochen nach der sensationellen Titelverteidigung bei den French Open unterlag Deutschlands bestes Tennisdoppel im Finale von Köln dem südafrikanisch-japanischen Duo Raven Klaasen und Ben McLachlan 2:6, 4:6, im fünften Endspiel auf der Profitour war es die erste Niederlage für "KraMies".

Trotz des finalen Dämpfers war besonders für Mies (30) bereits mit dem Start beim Turnier in der Lanxess-Arena ein Traum in Erfüllung gegangen. "Als Kind habe ich hier Eishockey gesehen, war bei einem Klitschko-Kampf, bei der Lachenden Kölnarena - ich wollte immer hier spielen", hatte er vor dem Finale gesagt.

Dass am Abend einer denkwürdigen Woche die Krönung ausblieb, damit kann Mies leben, zumal das Finale eine recht einseitige Angelegenheit war. Überraschend eingespielt präsentierten sich Klaasen und McLachlan, dabei hatten sie erst für das Turnier in Köln zusammengefunden. Krawietz/Mies sind längst bestens aufeinander abgestimmt, spielten am Sonntag aber unter ihren Möglichkeiten - ganz anders als in Paris.

Vom zweiten Triumph in Roland Garros hatten der Coburger Krawietz (28) und Mies auch in Köln noch profitiert, mit dem Selbstvertrauen doppelter Grand-Slam-Champions zogen sie ohne Satzverlust ins Endspiel ein und schlugen auf ihrem Weg auch die Zverev-Brüder Alexander und Mischa. Auch gegen Klaasen und McLachlan, früher Doppelpartner des Warsteiners Jan-Lennard Struff, stemmten sie sich gegen die Niederlage, ohne Zuschauer, die sie unterstützten, brachten sie aber zu wenig Emotionen auf den Platz, um das Match zu drehen.

Zwar feuerte Mies sich und Partner Krawietz nach gelungenen Ballwechseln lautstark an, doch zu mehr als einem Break im zweiten Satz und ein paar Minuten Hoffnung reichte es nicht. Krawietz verlor sofort wieder seinen Aufschlag und das deutsche Duo damit sein erstes Finale auf der Profitour.

Noch ist die Saison allerdings nicht vorbei, noch haben Krawietz und Mies eine Gelegenheit, die Final-Enttäuschung von Köln in einen Jahresabschluss nach ihren Wünschen zu verwandeln. Die Qualifikation für das ATP-Saisonfinale der acht besten Doppel in London (ab 15. November) hatte das Duo bereits zu Wochenbeginn in der Tasche - zum zweiten Mal nach 2019. Es ist der Lohn für die herausragende Leistung in Paris und der Beweis für "KraMies"' Konstanz.

von SID

Sonntag
25.10.2020, 18:04 Uhr
zuletzt bearbeitet: 25.10.2020, 18:09 Uhr