Laver Cup: Jack Sock trotzt Coaching-Versuchen von #Fedal

Jack Socks Erfolg am Freitagabend über Fabio Fognini zum zwischenzeitlichen 1:1 Ausgleich für Team World war nicht nur ein persönlich süßer Erfolg für den US-Amerikaner, sondern auch gleichzeitig der erste Punktgewinn für die Vertreter der Weltauswahl aus einem Einzelmatch an einem Eröffnungstag des Laver Cups. Hieß es nach den Singles am Freitag in Prag und Chicago noch 3:0 für Team Europe, so setzten die Außenseiter in diesem Jahr in Genf ein frühes erstes Ausrufezeichen.

von Florian Heer aus Genf
zuletzt bearbeitet: 21.09.2019, 08:27 Uhr

Jack Sock
© Getty Images
Jack Sock

Ausgerechnet Jack Sock, eigentlich primär für das Doppel im Team World vorgesehen, brachte die Zahl "1" auf der Anzeigentafel hinter den Spielerbänken im Mannschafts-Rot zum erleuchten. In seiner erst sechsten Einzelbegegnung des Jahres bezwang er mit dem Italiener Fabio Fognini die aktuelle Nummer 11 der Weltrangliste mit 6:1, 7:6(3).

„Das fühlt sich natürlich sehr gut an“, gestand Sock nach der knapp eineinhalbstündigen Begegnung, die seinen ersten Matchgewinn seit dem Erreichen des Viertelfinals beim ATP-Masters in Paris im November des vergangenen Jahres zementierte.

„Allerdings liebe ich es, Teil des Teams zu sein, und freue mich umso mehr den ersten Punkt für unsere Mannschaft erzielt zu haben,“ so der US-Amerikaner, der nach einer Operation im Februar und einer langen Verletzungspause nur noch auf Rang 211 im ATP-Ranking zu finden ist.

„2017 war großartig für mich. Obwohl ich noch gutes Tennis gespielt habe, konnte ich im vergangenen Jahr allerdings nicht mehr viele Matches gewinnen. Mit der OP musste ich harte 18 Monate durchlaufen. Wenn man jetzt beim Laver Cup einige seiner engsten Freunde während des Matches am Spielfeldrand einem zujubeln sieht und beim Seitenwechsel auch mit ihnen kommunizieren kann, dann gibt einem das einen besonderen Boost in punkto Selbstvertrauen. Es hilft ungemein“, schildert Sock die Besonderheit dieses speziellen Team-Events.

Fognini verliert trotz Motivationsversuchen

Fognini musste hingegen mit einem Dämpfer leben. Auch die zwischenzeitliche Aufmunterungsbekundungen seiner Mannschaftskollegen Roger Federer oder Rafael Nadal konnte die Wende nicht herbeiführen. Als der Italiener im Zuge einer drohenden Niederlage im zweiten Satz zu hadern und schimpfen begann, sahen sich die beiden Superstars des Teams Europe gezwungen beim Stand von 1:6 und 5:4 auf Fognini einzureden, was zum wohl bisher amüsantesten Intermezzo beim diesjährigen Laver Cup führte.

„Nichts Negatives mehr", hieß es aus dem Mund Federers. Auch Nadal versuchte noch auf Spanisch den ein oder anderen Ratschlag zu geben. Aber die geballte Erfahrung von 39 Grand-Slam-Titeln konnte die Niederlage nicht mehr verhindern.

Ohren spitzen bei Fedals Ratschlägen

„Ich habe dadurch keinen extra-Druck verspürt. Wenn jemand wie die beiden oder Björn (Borg) etwas zu dir sagen, dann muss man die Ohren aufsperren und zuhören“, erklärte Fognini mit einem Lächeln in seiner Pressekonferenz. „Man erlebt so etwas nicht jede Woche. Es sind schließlich Legenden in unserem Sport. Ich bin glücklich hier zu sein und genieße jeden Moment. Gleichzeitig bin ich natürlich auch verärgert das Match verloren zu haben.“

Nachdem Federer und Alexander Zverev das Doppel zum Tagesabschluss gegen Denis Shapovalov und Jack Sock gewannen und somit Team Europe zu einer 3:1 Führung über Nacht verhalfen, war die Stimmung bei den Vertretern des alten Kontinents wieder bestens. Der Fall Fognini offenbarte jedoch, dass der Schweizer Maestro noch an seinen Motivationskünsten zu feilen hat. „Es war wohl schlechtes Coaching“, reflektierte Federer die Niederlage des Italieners mit einem Lachen selbstkritisch.

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von Florian Heer aus Genf

Samstag
21.09.2019, 09:47 Uhr
zuletzt bearbeitet: 21.09.2019, 08:27 Uhr