Lorenzo Musetti applaudiert Naomi Osaka

Italiens Nachwuchshoffnung Lorenzo Musetti hat in einem Interview mit dem Magazin EsquireNaomi Osaka für deren spziales Engagement bei den US Open gelobt.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 31.10.2020, 18:56 Uhr

Lorenzo Musetti applaudiert Naomi Osaka - und eifert Roger Federer nach
© Getty Images
Lorenzo Musetti applaudiert Naomi Osaka - und eifert Roger Federer nach

Um den italienischen Tennisnachwuchs muss man sich keine Sorgen machen: Jannik Sinner, 19 Jahre alt, hat sich in den Top 100 etabliert, und von hinten kommt schon der um ein Jahr jüngere Lorenzo Musetti herangedüst, der nach dem Gewinn des ATP-Challenger-Turniers in Forli bereits an Position 124 der ATP-Charts geführt wird. Vor seinem Sieg in Forli hatte Musetti beim ATP-Masters-1000-Turnier in Rom für Furore gesorgt, schlug nach überstandener Qualifikation zunächst Stan Wawrinka und in Runde zwei Kei Nishikori, bevor gegen Dominik Koepfer Schluss war. Vor wenigen Tagen erreichte der 18-Jährige in Cagliari das erste Halbfinale eines ATP-Tour-250-Turniers, musste dort im dritten Satz gegen Laslo Djere aufgeben.

Diese Erfolge erregen Aufmerksamkeit. Und haben Lorenzo Musetti nun ein Interview mit dem Magazin Esquire eingebracht. Darin äußert sich der Italiener nicht nur zu Tennisfragen, sondern nimmt auch gesellschaftspolitisch Stellung. Großes Lob bekam dabei die US-Open-Siegerin Naomi Osaka ab, die vor allen ihrer sieben Matchsiege in New York eine Maske trug die jeweils an ein Opfer von Polizeigewalt in den USA erinnerte.

Traum vom Wimbledon-Finale gegen Federer

"Einmal davon abgesehen, dass sie großartig dabei war, die US Open zu gewonnen, bin ich froh, dass sie mit ihrer starken Botschaft bis zum Ende durchgehalten hat", so Musetti. "Sie hat die Stärke und Authorität gehabt, allen zu zeigen, dass Sport auch Aktivismus sein kann, und dass es notwendig ist, über Rassismus zu sprechen. Ich glaube, dass diese Masken mit den Namen einen großen Eindruck hinterlassen haben. Mein voller Respekt geht an sie."

Seine eigene Generation sieht Lorenzo Musetti im Übrigen gut aufgestellt. "Ich glaube, dass wir jungen Leute in dieser Hinsicht unterschätzt werden. Meine Generation ist bereit, Diversität zu begrüßen. Und die meisten von uns nehmen Rassismus als etwas Absurdes wahr."

Sportlich geht es für Musetti kommende Woche beim Challenger in Palma weiter. Dort will der Teenager seinen Angriff auf die Top 100 fortsetzen. Seine Ziele sind hoch. "Federer war immer mein Lieblingsspieler. Ich bin mit seiner Rivalität mit Nadal aufgewachsen. Wenn man mich fragt, was mein Traumfinale wäre, antworte ich immer: gegen Roger in Wimbledon."

von tennisnet.com

Samstag
31.10.2020, 19:35 Uhr
zuletzt bearbeitet: 31.10.2020, 18:56 Uhr