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Lukas Prüger holt mit HTT Australian Open Sieg seinen 20. Karriere-Titel

Der ehemalige Ranglisten-Erste Lukas Prüger hat am Mittwoch Abend zum ersten Mal in seiner Karriere ...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 03.02.2020, 17:18 Uhr

Der ehemalige Ranglisten-Erste Lukas Prüger hat am Mittwoch Abend zum ersten Mal in seiner Karriere die HTT-Australian Open und damit auch sein zweites Grand Slam Finale gewonnen. Nach seinem HTT French Open Triumph 2017 und einer darauffolgenden Durststrecke von sieben HTT Grand Slam Starts ohne nennenswerten Erfolg, kam der 22jährige vom Schwechater TC im Endspiel der 29. HTT Australian Open Auflage und im “Finale unter Freunden” gegen seinen an Nr. 12 gesetzten Kumpel Florian Kopf zu einem in fünf Sätzen errungenen 4:6, 6:3, 7:5, 1:6 und 6:1 Erfolg. Nach exakt 2:58 Stunden Spielzeit hatte Prüger seinen ersten Matchball zum insgesamt 20. Turniersieg seiner außergewöhnlichen Laufbahn verwandelt, und den Sprung zurück auf Platz 2 der HTT Computer Rangliste vollbracht. Aus dem UTC La Ville berichtet von den HTT Australian Open für hobbytennistour.at C.L

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Durststrecke auf HTT Grand Slam Ebene ist beendet

Ein Semifinale, fünf Viertelfinalteilnahmen und eine Achtelfinal-Qualifikation, das war aus Sicht des frischgebackenen und vom Erfolg verwöhnten HTT Australian Open Siegers Lukas Prüger die eher dürftige Major-Bilanz der letzten zweieinhalb Jahre. Ausgerechnet bei den “big four” Events wollte es nicht klappen, während der 22jährige in der gleichen Zeit nicht weniger als 14 Turniersiege feiern konnte, darunter 3 Mal bei den HTT Erste Bank Open und 2 Mal bei den HTT Tour Finals. Nicht nur deshalb stand Prüger beim Auftakt in die neue Grand Slam Saison bei vielen HTT Experten und Insidern nicht ganz oben auf der Liste der aussichtsreichsten Titelaspiranten, war da ja auch noch sein verletzungsbedingter k.o. bei den HTT Finals am Ende der vergangenen Saison. Doch Prüger wischte in den Tagen des 1.455sten HTT-Turniers der Open Ära alle Zweifel vom Tisch, und gab in seinen fünf Matches bis zum großen Finale nur im Viertelfinale gegen Martin Zehetner einen Satz ab. Und weil im mit Spannung erwarteten finalen Showdown um den ersten großen Titel des Jahres ausgerechnet Freund und Kumpel Florian Kopf wartete, ging Prüger entspannt wie nie in sein 25. HTT Karriere-Finale.

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Kopf mit Traumstart, Prüger holt die Sätze 2 und 3

Womöglich zu entpsannt, denn im ersten Satz diktierte zunächst Florian Kopf bei seinem HTT Grand Slam Finaldebüt die Szenerie am Centercourt. Nach nur 26 Minuten hatte der 27jährige Power-Server gegen einen vorallem auf der Vorhand schwächelnden Gegner zwei Breaks auf der Habenseite, und bei 5:2 den ersten Satz so gut wie in der Tasche. Prüger kam zwar mit seiner ersten Break-Chance und einem Rückhand-Winner praktisch aus dem Nichts zum ersten von zwei nötigen Re-Breaks, bei 5:4 ließ sich Kopf aber nicht mehr lumpen, und brachte nach exakt 38 Minuten sein so wichtiges letzten Aufschlagspiel zum 6:4 Satzgewinn durch. Die Sätze zwei und drei boten den zahlreichen Zuschauern danach nicht weniger als 12 Breaks und eine gelungene Aufholjagd Prügers, der die entscheidenden Quoten zwischen Winnern und unerzwungenen Fehlern auf ein halbwegs erträgliches Maß angleichen konnte, und damit den Grundstein für seine zwischenzeitliche 2:1 Satzführung legte. Ein vierter Satz war also garantiert, und dort hoffte man im Publikum endlich auf den großen Schlagabtausch zweier hervorragender Einzelkönner. Allerdings vergeblich, denn das Niveau des ersten HTT Saison-Major-Finales war weiter dramatisch im Sinkflug begriffen. Es folgten nämlich zwei abschließende Sätze, in denen  beide Spieler zum Schaden des Finales je einen Totalausfall produzierten.

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“Finale furioso” wird zum “finalen Fiasko” mit Horror-Statistik

Das erste Blackout leistete sich Prüger, der sich in nur 14 Minuten mit zwei kassierten Breaks und einem 0:4 ins sportliche Abseits dieses vierten Satzes spielte. 1:6 hatte der Ranglisten-Siebente zehn Minuten später den vierten Durchgang aus der Hand gegeben, und das mit einer indiskutablen Vorstellung. Kopf schien also im Aufwind, hatte das psychologische Momentum nach geschafftem Satzausgleich ganz sicher auf seiner Seite, nur Kapital konnte er aus dieser Vorlage seines Gegenüber keines schlagen. Das gedachte “finale furioso” im fünften und alles entscheidenden Satz wurde zum “finalen Fiasko”. Jetzt war Kopf wie gelähmt unterwegs, wurde mit der Horror-Bilanz von nur 2 Winnern bei 19 unforced errors vorstellig, und brachte sich im vierten Game endgültig auf die Verliererstraße. Zwei Doppelfehler und ein zu Null abgegebenes Aufschlagspiel, das 1:3 konnte Kopf vorallem physisch nicht mehr kompensieren. “Ich war im fünften Satz körperlich erledigt, und konnte nicht mehr zusetzen. So ein HTT Grand Slam Turnier ist wahnsinnig anstrengend und körperlich anspruchsvoll geworden. Es gibt keine Laufkundschaft mehr wie früher, man muss in jeder Partie voll konzentriert am Start sein”, so der geschlagene Finalist hinterher. Am Ende fehlten neben den entsprechenden “Körnern” nach fast drei Stunden Spielzeit bei 140 zu 147 Punkten “nur” 7 Punkte. 164 unerzwungene Fehler, dazu 20 Doppelfehler, das Niveau des Finales beim 113. HTT Grand Slam Turnier der Geschichte erklärt sich allerdings angesichts der fatalen Statistik praktisch von selbst.

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Der HTT Australian Open Gewinner im Interview

Die Freude beim Sieger war dennoch groß! Kein Wunder, ging die Durststrecke auf Major-Ebene dem 22jährigen Ausnahmekönner doch gehörig ans Nervenkostüm. Jetzt ist Prüger aber zurück auf Platz 2 der HTT Computer-Rangliste und mit seinem Jubiläums-Turniersieg Nr. 20 der achte Spieler der Open Ära, der 20 oder mehr HTT Titel auf seinem Erfolgskonto verbuchen konnte. “Ich freue mich natürlich extrem, dass ich endlich wieder einmal auf HTT Grand Slam Ebene anschreiben konnte. Ab dem Viertelfinale hatten alle meine Matches einen ungewöhnlichen Verlauf, aber umso mehr freue ich mich jetzt, als Sieger der HTT Australian Open dazustehen”, so Prüger, der dann noch ergänzend ausführte: “Es war defentiv von Vorteil für mich, dass Florian Kopf im Halbfinale ein langes und intensives Match gegen Damian Roman bestreiten musste. Wir konnten heute leider beide nicht glänzen, in Summe hatte das Match nur ein mäßiges Niveau zu bieten. Entscheidend war für mich der Gewinn des dritten Satzes, denn mir war klar, dass mit Beginn des vierten Durchgangs und den neu aufgelegten Bällen, Florian Kopf das Tempo anziehen würde. Und so ist es dann auch gekommen. Im fünften Satz ist dem “Flo” nichts mehr gelungen, vielleicht auch weil der dritte Satz uns beiden viel an Kraft gekostet hatte. Es war insgesamt eine coole Erfahrung erstmals über fünf Sätze gespielt zu haben. Und gegen den Florian zu spielen war für mich persönlich das Traumfinale, weil ich ihm den Titel genauso gegönnt hätte”, äußerte sich Prüger im abschließenden Siegerinterview.

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von Claus Lippert

Montag
03.02.2020, 15:24 Uhr
zuletzt bearbeitet: 03.02.2020, 17:18 Uhr