Marius Copil im Instagram-Livestream von tennisnet: „Ich vermisse Deutschland“

Marius Copil hat am Samstagabend mit seiner guten Laune und exzellentem Deutsch im Instagram-Livestream von tennisnet mit Christopher Kas überrascht. Der Rumäne sprach über seine Affinität zu Deutschland, warum er früher gar nicht Tennis spielen wollte und in welchem Videospiel er überzeugt.

von Lukas Zahrer
zuletzt bearbeitet: 29.03.2020, 08:26 Uhr

Eigentlich wollte Copil Fußballspieler werden. Auf Wunsch seines Vaters begann der siebenjährige Marius auch mit dem Tennissport, was ihm aber gar nicht gefiel. „Mein Vater wollte nicht, dass ich einer dieser wehleidigen Fußballer werde“, erzählte Copil gegenüber tennisnet.

Die Copils sind generell eine große Sportlerfamilie: Marius‘ Vater Caciun war einst Nationalspieler im Rugby, seine Mutter Vasilica schaffte es in die rumänische Handball-Auswahl. Bis Marius zwölf Jahre alt war, durfte er noch Fußball spielen, ging aber parallel dazu in den Tennisverein.

Allmählich fokussierte er sich aber auf den Tennissport. Weil er etwas kleiner war als seine Alterskollegen, konzentrierte Copil sich besonders auf den Aufschlag, um keinen Nachteil gegenüber seiner Kontrahenten zu haben. Die Extraeinheiten machten sich bezahlt: Heute zählt Copil zu den aufschlagstärksten Spielern der ATP-Tour. Mit einem Service von 242 km/h ist er etwa der Rekordhalter bei den Australian Open.

Copil verbringt die Corona-Ausgangssperre aktuell in der Hauptstadt seiner Heimat, Bukarest. Die Zeit in Heimisolation verbringt er wie so viele andere Tennis-Stars unter anderem mit Videospielen. Der Schützling von Trainer Andrei Pavel zieht aber Counter Strike FIFA vor.

 „Mit 16, 17 habe ich bis zu sechs Stunden am Tag gespielt. Nach fünf Jahren Pause habe ich jetzt wieder begonnen, zu zocken. Aber maximal eineinhalb Stunden pro Tag, ich habe meinen kleinen Sohn hier, dann wird meine Freundin nicht allzu glücklich sein“, sagte Copil. Erst Anfang Februar wurde Copil erstmals Vater.

Die Zeit daheim verläuft gut. „Mit mir zu leben ist schwer. Ich mag es nicht, wenn man mich im Schlaf berührt, aber ich bin glücklich, dass das meine Freundin alles versteht.“

Marius Copil: Verbindungen zu Deutschland

Copil hat einige Verbindungen zu Deutschland, weshalb er neben Rumänisch, Englisch, Spanisch und Italienisch auch fließend Deutsch spricht. So besuchte er etwa einen deutschen Kindergarten, sein Trainer Andrei Pavel zog in dessen Jugend nach Deutschland und lebt bis heute in Nordrhein-Westfalen.

Grundsätzlich ist Copil zudem für das Bundesliga-Team des GHTC Gladbach vorgesehen. „Ich würde mich freuen, wenn ich spielen kann. Ich vermisse Deutschland, Weißwürste und den süßen Senf“, sagte Copil.

Der 29-Jährige erreichte im Januar 2019 mit Platz 56 seine bislang beste Karriere-Platzierung in der Weltrangliste, nach zwei Niederlagenserien von sechs bzw. fünf Pleiten in der Saison 2019 steht er aktuell auf Platz 187.

Sein wohl bestes Turnier bislang spielte er in Basel 2018, als er als Qualifikant mit Marin Cilic und Alexander Zverev gleich zwei Top-10-Spieler schlug und sich erst im Finale Roger Federer geschlagen geben musste.

Neben Copil war am Samstag auch Philipp Kohlschreiber zu Gast bei Christopher Kas. Kohli sprach über seine größten Karriere-Triumphe, Schnaps und seinen Tag auf einem Traktor. Auch Antonia Lottner, Dennis Novak, Kevin Krawietz und Lucas Miedler hatten einen kurzen Auftritt im Livestream.

Gleich am Sonntag geht es weiter mit den Live-Interviews auf unserem Instagram-Kanal. Ab 18 Uhr wartet am Sonntag unter anderem eine Live-Koch-Session mit Peter Gojowczyk! Unseren Instagram-Kanal findet ihr unter dem Handle @tennisnetnews.

von Lukas Zahrer

Sonntag
29.03.2020, 08:15 Uhr
zuletzt bearbeitet: 29.03.2020, 08:26 Uhr