Matteo Berrettini: "Die ATP Finals wären eine unglaubliche Leistung"

Matteo Berrettini befindet sich derzeit beim ATP-500-Turnier in Wien im Einsatz. Doch das Event in der österreichischen Hauptstadt soll für den Italiener nicht das letzte Highlight des heurigen Jahres bleiben.

von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet: 21.10.2019, 20:59 Uhr

Matteo Berrettini in Wien
© GEPA
Matteo Berrettini

von Nikolaus Fink aus der Wiener Stadthalle

Als sich Matteo Berrettini Mitte des ersten Satzes in seiner Auftaktbegegnung gegen Kyle Edmund an den rechten Knöchel fasste, musste man Schlimmes befürchten. Ebenjene Stelle seines Körpers hatte den Römer bereits des Öfteren außer Gefecht gesetzt, zuletzt für die Turniere in Gstaad und Montreal.

Doch Berrettini kämpfte weiter, drehte die Partie gegen den Briten und ging schlussendlich als Sieger vom Platz. Nach dem Spiel meinte der 23-Jährige: "Ich habe am Anfang etwas Angst gehabt. Der Physio hat mir dann gesagt, dass es ok ist, wenn ich mit dem Tape gar nichts spüre. Ich hatte trotzdem etwas Angst. Mein Knöchel hat zum Glück gehalten."

Glück. Ein Wort, das Berrettinis Saison nicht wirklich treffend beschreibt. Vor nicht einmal 18 Monaten lag der Römer noch außerhalb der Top 100, nun winkt dem 1,96-Meter-Mann sogar die Teilnahme an den ATP Finals in London.

Leistungsexplosion

"Die ATP Finals wären eine unglaubliche Leistung. Daran habe ich vor Saisonbeginn und auch noch vor den US Open nicht gedacht. Da bin ich gerade von einer anderen Knöchelverletzung zurückgekommen", so Berrettini. In New York legte der Weltranglistenelfte jedoch einen unglaublichen Lauf hin und erreichte das Halbfinale, in dem er dem späteren Sieger Rafael Nadal unterlag.

"Es ist schwierig zu realisieren, was gerade alles passiert. Es geht alles so schnell", zeigt sich auch Berrettini selbst von seiner Leistungsexplosion überrascht. Doch eigentlich hätte der Erfolg durchaus absehbar sein können: Mit seinem gewaltigen Aufschlag und der brachialen Vorhand bringt der 23-Jährige genau jene zwei Zutaten mit, auf die es im Herrentennis mehr denn je ankommt.

"Ich versuche, jeden Moment und jedes Spiel zu genießen", erklärt der 23-Jährige sein simples Erfolgsgeheimnis. Nicht zuletzt aufgrund der möglichen Teilnahme an den ATP Finals verspüre der Achte im Race to London schon Druck, aber auch damit geht Berrettini betont locker um: "Wenn es sich ausgeht, ist es großartig. Wenn nicht, dann wäre ich auf meine heurige Leistung trotzdem stolz."

"Warum kein Grand-Slam-Titel?"

Kämpfen wolle er um das Jahreabschlussfinale aber natürlich dennoch. Mit Wien hat Berrettini sich zudem ein für ihn fast perfektes Event im Fight um die Finals ausgesucht: "Ich mag das Turnier sehr. Hier ist es wirklich schön. Es waren viele Leute hier. Das passiert selten, wenn man eine erste Runde spielt." Einziges Manko: "Man sieht nie die Sonne. Ich liebe es eigentlich, draußen zu spielen."

In der zweiten Runde kommt es in Wien nun zu einem Duell mit Grigor Dimitrov. "Er ist ein toller Spieler und war in New York auch im Halbfinale. Es wird also hart", zeigt sich der Weltranglistenelfte vor dem Bulgaren durchaus gewarnt. Doch Berrettini wird auch in diese Begegnung als Favorit gehen - nach den bislang gezeigten Leistungen in der laufenden Saison mehr als nur verständlich.

Dabei soll die herausragende Spielzeit 2019 nur ein Vorgeschmack auf das kommende Jahr gewesen sein. "Ich habe mich nie bereit gefühlt, ein Grand-Slam-Halbfinale zu erreichen und habe es geschafft. Warum also kein Grand-Slam-Titel?"

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von Nikolaus Fink

Dienstag
22.10.2019, 11:50 Uhr
zuletzt bearbeitet: 21.10.2019, 20:59 Uhr

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