Matteo Berrettini - Großartige Zeit für Italiens Tennis

Matteo Berrettini hat das Jahr 2020 auf Position zehn der ATP-Weltrangliste und damit als bester Italiener beendet. Zufrieden war der 24-Jährige mit seiner Saison allerdings nicht.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 02.12.2020, 11:18 Uhr

Matteo Berrettini hätte 2020 gerne mehr Matches bestritten
© Getty Images
Matteo Berrettini hätte 2020 gerne mehr Matches bestritten

Streng genommen hat Matteo Berrettini im Jahr 2020 die meisten Punkte bei einem Turnier erzielt, an dem er gar nicht teilgenommen hat: So wurden dem Italiener aufgrund eines späten Beschlusses des ATP Councils schnell noch einmal jene 200 Zähler auch für die nächste Wertungsperiode zugesprochen, die er 2019 mit seinem Sieg im unbedeutenden dritten Gruppenmatch der ATP Finals gegen Dominic Thiem errungen hatte. Ein spätes Geschenk für Berrettini, dessen Spielzeit nicht an jene des Vorjahres herankommen konnte. 2019 hatte der 24-jährige Römer in Budapest und Stuttgart gewonnen, bei den US Open das Halbfinale erreicht (auch diese drei Ergebnisse fließen übrigens noch in das aktuelle Ranking ein).

Di Bilanz von Matteo Berrettini, die er vor ein paar Tagen in der Gazzetto dello Sport gezogen hat, fällt demnach nicht nur positiv aus. "Ich habe in diesem Jahr zu kämpfen gehabt", so Berrettini. "Ich habe meine Saison nicht im besten Zustand gestartet. Ich war oft verletzt. Es war ein Rennen gegen die Zeit, um wieder in Form zu kommen. Als ich endlich bereit war, wurde die Tour durch die Corona-Virus-Pandemie unterbrochen."

Während der langen Pause vergnügte sich die aktuelle Nummer zehn der ATP-Weltrangliste bei diversen Schaukampf-Turnieren, etwa in der Akademie von Patrick Mouratoglou, wo er den ersten "Ultimate Tennis Showdown" gewann, bei Thiem´s 7 in Kitzbühel oder beim dreitägigen Rasen-Event in Berlin. "Ich habe Probleme damit gehabt, mein Ranking zu bestätigen", erklärte Berrettini weiter. "Was ich im Jahr 2019 erreicht habe, war verdient, aber es kam unerwartet. Ich muss viele Matches spielen, um in meinen Rhythmus zu kommen."

Berrettini hofft auf einen Platz in Turin 2021

Insgesamt sollten es in der gerade abgeschlossenen Saison nur 15 werden. Mit sechs Niederlagen, von denen jene im Viertelfinale von Rom gegen Casper Ruud bei Matteo Berrettini noch Wirkung zeigt. "Das Match gegen Ruud wurde durch zwei Punkte entschieden. Wenn ich das Halbfinale erreicht hätte, wäre es eine vielleicht eine andere Saison geworden. Das negative Resultat war eine Lernerfahrung. Mein Team hat mir gesagt, ich solle entspannt und geduldig bleiben. Ich bin zuversichtlich für die Zukunft."

Dies gilt für den italienischen Tennissport im allgemeinen. Steht doch mit Jannik Sinner der nächste potenzielle italienische Top-Ten-Spieler schon bereit. Sinner hat in Sofia zum Abschluss der Saison sein erstes Turnier auf der ATP-Tour gewonnen, liegt in den ATP-Charts auf Rang 37. "Sinner hat eine beeindruckende Spielzeit hingelegt. Er ist gereift. In seinem Alter habe ich nicht daran gedacht, auch nur ein Match zu gewinnen. Er spielt mit einem klaren Plan für die Zukunft."

Und diese Zukunft könnte in Italien liegen, vielmehr in Turin, wo ab dem kommenden Jahr die ATP Finals ausgetragen werden. "Es ist eine großartige Zeit für das italienische Tennis. Ich hoffe wirklich, dass ich mich für die ATP Finals qualifizieren kann. Es wäre ein tolles Ergebnis, wenn ein Italiener in Turin  dabei wäre. Neben mir und Sinner spielen auch Fabio Fognini und Lorenzo Sonego sehr gut. Und es gibt viele weitere Spieler, die gut Resultate erreichen und den italienischen Fans Freude bereiten können."

von tennisnet.com

Mittwoch
02.12.2020, 13:35 Uhr
zuletzt bearbeitet: 02.12.2020, 11:18 Uhr