Naomi Osaka - Schüchtern war gestern

Naomi Osaka hat sich vorgenommen, in der Zeit der durch die Corona-Pandemie bedingten Pause   ihre Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Erste Station dabei: die Schüchternheit ablegen.

 

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 15.05.2020, 16:46 Uhr

Naomi Osaka möchte zur Plaudertasche werden
© GEPA Pictures
Naomi Osaka möchte zur Plaudertasche werden

Wer Naomi Osaka bei Pressekonferenzen oder Siegerehrungen schon einmal gesehen hat, der weiß: Die Japanerin hält ihre Antworten eher kurz, ihre Zurückhaltung wirkt dabei auch keineswegs gespielt, sondern wesensbedingt. So hat sie auch im bis dahin größten sportlichen Moment ihrer Karriere, dem Triumph bei den US Open 2018, in stoischer Ruhe ertragen, dass die von ihr besiegte Serena Williams im Verbund mit der Präsidentin der USTA eine Show vorgetragen haben, die keiner der beiden Frauen zur Ehre gereicht hat.

Osaka hat dies würdevoll ertragen, ihren Pokal und den Siegerscheck genommen und mit ihrem Team den ersten Major-Sieg gefeiert. Und auch weiterhin ihre Wortspenden knapp gehalten. Warum? Weil sie von Natur aus schüchtern ist. Und genau damit soll jetzt Schluss sein, verkündete die aktuelle Weltranglisten-Zehnte zunächst über Twitter, danach in einem Interview mit CNN.

Naomi Osaka trifft Jay-Z

„Ich bin damit fertig, schüchtern zu sein“, schrieb Osaka also. „Es ist wirklich Zeitverschwendung. Ich könnte so viele meiner Ideen mitgeteilt, Unterhaltungen mit so viele verschiedenen Leuten gehabt haben. So viele Dinge, die ich hätte lernen können. Aber nein. Ich bin hier und setze mir selbst meine Limits.“

Sie würde viele Dinge bedauern, bevor sie abends zu Bett ginge, erläuterte Osaka gegenüber CNN. Und am meisten, dass sie zu selten sagt, was sie eigentlich denkt.
Dazu kommt eine gewisse natürliche Scheu vor großen Namen, wie Osaka schon 2018 in einem Interview mit der WTA-Website verriet. So hätte sie einmal Jay-Z getroffen. „Er hat begonnen, mit mir zu reden, aber ich bin komplett nervös geworden und habe nur Ein-Wort-Antworten zustande gebracht. Plötzlich hat er mich gefragt: `Bist Du schüchtern?´ Ich habe `ja´ gesagt. Und damit war die Konversation zu Ende.“ So etwas soll Naomi Osaka, mittlerweile schon mit zwei Major-Titeln dekoriert, in Zukunft nicht mehr passieren.

von tennisnet.com

Freitag
15.05.2020, 20:15 Uhr
zuletzt bearbeitet: 15.05.2020, 16:46 Uhr