ÖTV-Chefin peilt Totalreform des Verbandes an
Viele Köche verderben den Brei, um einen geflügelten Satz aus der Kulinarik zu strapazieren. Dem Österreichischen Tennisverband (ÖTV) schlug diese Realität oft auf den Magen, derzeit ist aber besonders viel Pfeffer drinnen.
von Harald Ottawa
zuletzt bearbeitet: 23.05.2019, 07:19 Uhr
Zumindest als unübersichtlich ist die Gesamtsituation zu beschreiben. ÖTV-Geschäftsführer Thomas Schweda klärt auf: „Derzeit besteht das Präsidium aus Präsidentin Christina Toth sowie fünf Vizepräsidenten, wobei drei davon auch Präsidenten eines Landesverbandes sind.“ Eine Situation, die nach der Generalversammlung im März bis jetzt für Differenzen sorgt, weil von den Ländern viel Gegenwind kommt. Der Wiener selbst ist zwar für das operative Geschäft zuständig, aber ohne Entscheidungskompetenz.
Weg vom Ehrenamt
Zudem ist nicht klar definiert, welche Aufgaben das Präsidium und das Länderkuratorium besitzen. „Bis jetzt ist es irgendwie gegangen, nun brauchen wir aber dringend neue Strukturen und im Präsidium nicht nur ehrenamtliche Vorstände“, sagt Toth. Die Sportanwältin, die im März die Nachfolge von Werner Klausner bei Österreichs zweitgrößtem Sportverband antrat, arbeitet deshalb emsig an einer Reform und kann sich gut vorstellen, dass es künftig einen Präsidenten, zwei ehrenamtliche und zwei hauptamtliche Vorstände gibt, und zwar für die Bereiche Wirtschaft und Sport. Geschäftsführer Schweda soll ebenso im Vorstand mitbestimmen dürfen wie ein Sportdirektor, der noch gesucht wird. Eine Umstrukturierung, die auch der Deutsche Tennisverband im nächsten Jahr realisiert.
An der Zusammenarbeit mit dem Leistungszentrum in der Südstadt von Günter Bresnik will Toth festhalten: „Ich stehe zu 100 Prozent zu diesem Bundesleistungszentrum.“