Patrik Kühnen - "Die Kermode-Entscheidung hat mich überrascht"
Patrik Kühnen darf auch heuer wieder ein starkes Teilnehmerfeld in beim ATP-Tour-250-Turnier in München begrüßen. Bei der Vorstellung des 28er-Rasters nahm Kühnen aber auch zu aktuellen politischen Fragen Stellung.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 24.03.2019, 08:53 Uhr
tennisnet: Herr Kühnen - Sie agieren schon länger als ein Jahrzehnt als Turnierdirektor in München, Können Sie Licht in die bevorstehende Ablöse von Chris Kermode Ende 2019 bringen?
Patrik Kühnen: Ich kann dazu eigentlich gar nichts sagen. Ich habe das im Vorfeld mitbekommen, dass es eine Opposition gab für die Vertragsverlängerung. Bei den Meetings, die es davor gab, wurde das so besprochen, aber letztendlich gab es die Entscheidung dann in Indian Wells. Und diese Entscheidung hat mich überrascht.
tennisnet: Von außen sieht es so aus, als ob es der ATP-Tour sehr gut ginge …
Kühnen: Ich kann nichts Negatives über Chris Kermode sagen. Ich finde, er hat einen guten Job gemacht. Aber was genau jetzt die Argumentationskette in Indian Wells zum Vorschein gebracht hat … ich habe nur davon gelesen.
tennisnet: Kann diese Diskussion dem Sport schaden?
Kühnen: Die Hoffnung muss man haben, dass der Sport das selbst regelt. Die zweite Frage, die ich mir jetzt stelle: Wer ist denn ein Kandidat, der Kermode ersetzen könnte. Diese Frage sehe ich im Moment als sehr offen an. Man muss die Entwicklung ganz eng beobachten.
tennisnet: Zum Münchner Turnier. Ist es für Sie ein ganz klein wenig unspannend, dass Alexander Zverev so früh sein Kommen zugesagt hat?
Kühnen: Nein! Ganz im Gegenteil, und das ich kann nicht oft genug betonen. Ich finde das unheimlich erfreulich für uns, vor allem aber auch für die Tennisfans, dass Alexander Zverev bereits zum sechsten Mal zu uns kommt, obwohl er erst 21 Jahre alt ist. Vergangenes Jahr hat er ein 250er-Turnier gespielt, das war unser Turnier. Und es ist nicht selbstverständlich, dass er in diesem Jahr als Nummer drei der Welt und als ATP-Champion zurückkommt. Deshalb: je eher die Zusage, umso besser.
tennisnet: Die Qualität des Teilnehmerfeldes 2019 …
Kühnen: … ist unglaublich hoch. Wir haben neben den drei Deutschen mit Philipp Kohlschreiber, der schon dreimal gewonnen und drei Finals erreicht hat, aus internationaler Sicht fünf Spieler, die heuer schon ein Turnier gewonnen hat. Alleine drei Argentinier. Guido Pella stand hier schon im Finale. Klizan kommt zurück, mit Kyle Edmund haben wir ein neues Gesicht, mit Ugo Humbert einen Mann, der wohl schon bald in er Weltspitze ist. Und mit Marco Cecchinato und Edmund zwei Spieler, die im vergangenen Jahr bei Grand-Slam-Turnieren das Halbfinale erreicht haben. Also: ab dem ersten tag geht es rund bei uns.
Zverev Alexander