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Philipp Jahn startet mit glanzlosem Sieg in die HTT-Tour-Finals

Zwei Debütanten haben den gestrigen Eröffnungstag beim großen Saisonfinale der Hobby-Tennis-Tour im ...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 25.11.2018, 01:33 Uhr

Zwei Debütanten haben den gestrigen Eröffnungstag beim großen Saisonfinale der Hobby-Tennis-Tour im UTC La Ville geprägt. Der 3fache Grand-Slam-Finalist Philipp Jahn und der HTT-Olympiasieger von 2014 Martin Mayer haben nach dem ersten Spieltag der 29. HTT-Tour-Finals 2018 die Vorrundengruppe B auf den Kopf gestellt. Nicht die laut Rang- und Setzliste höher eingeschätzen Ranglistenzweiten Maximilian Wild und der an Nr. 3 gereihte Bernhard Scheidl haben sich zum Masters-Auftakt mit Siegen an die Tabellenspitze gesetzt, sondern eben die Herren Philipp Jahn und Martin Mayer, die sich mit letztlich sicher errungenen Zweisatz-Erfolgen eine ausgezeichnete Ausgangsposition im Kampf um das Semifinale der HTT-Tour-Finals im UTC La Ville gesichert haben. Vom großen Saisonfinale berichtet für hobbytennistour.at C.L

Maximilian Wild prolongiert im Auftakt-Einzel der Tour-Finals-Gruppe B seine aktuelle Unform

47 Siege und damit nur einen weniger als der Ranglisten-Erste Lukas Prüger, hat Jungstar Maximilian Wild in seiner ersten vollen und bislang auch höchst erfolgreichen HTT-Saison erringen können. Seit einigen Wochen freilich ist der Wurm drin im Spiel des Shooting-Stars vom UTC Stockerau, und so kam die 4:6, 3:6 Auftaktniederlage gegen den 3fachen Saison-Grand-Slam-Finalisten Philipp Jahn vom CTP Pötzleinsdorf letztlich auch nicht großartig überraschend. Richtig aggressiv war der Ranglisten-Zweite eigentlich nur beim “walk on court”, als er entschlossen den Centercourt betretend, gleich einmal sämtliche Transparente und Roll Ups abräumte. Auf dem Platz freilich prolongierte Wild jene Unform, mit der er schon am vergangenen Wochenende beim November-HTT-500-Turnier auffällig wurde, und für Verwunderung sorgte. Im Achtelfinale gegen Michael Rosenmayer schon vor dem Aus, erwischte er den HTT-Aufsteiger des Jahres im Semifinale gegen Gerald Dominik, ein Sinnbild für die aktuelle Situation des Jungstars. Und auch sein Masters-Debüt lief nicht so an, wie es sich “Maxi” wohl erhofft hatte. Gleich einmal ein Break hinten gegen Philipp Jahn, der zu allem Überdruss auch noch sein erstes Aufschlagspiel zu Null gewann, damit war Wild von Beginn an zum “Hinterherhecheln” verurteilt.

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Wild ohne Glück und Selbstvertrauen – Jahn nach 34 Minuten mit der wichtigen 1:0 Satzführung

Immerhin nutzte der Ranglisten-Zweite in seinem bereits 62. Saison-Match eine kurze Schwächephase des aufschlagenden Philipp Jahn zum Re-Break und zum 3:3, ehe er kurz darauf mit eigenem Aufschlag und dem ersten Ass dieses Matches sogar erstmals in Führung ging. Das der 18jährige den ersten Satz nicht noch enger gestalten, oder sogar gewinnen konnte, lag wohl auch daran, dass dem 4fachen Saisonsieger aktuell auch das nötige Quentchen Spielglück und Selbstvertrauen fehlt. Denn zunächst ließ Wild drei Spielbälle zum 5:4 aus, auch weil er mit drei Doppelfehlern wenig überzeugend servierte. Und dann brachte er sich im letzten Game des ersten Satzes auch noch mit einer Fehlentscheidung selbst um ein mögliches besseres Resultat, als er nämlich bei 30:30 eine klaren zweiten Aufschlag seines Gegners “überspielte”, und sich damit statt Breakball zum 5:5 einem Satzball Jahns gegenüber sah. Mit einem seiner immer wieder raffiniert und gefühlvoll gesetzten Stoppbälle, machte Jahn dann nach 34 Minuten den ersten Satz mit 6:4 klar.

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Jahn im zweiten Satz – abgesehen von einer kurzen Schwächephase im Finish – äußerst souverän

In Durchgang 2 zerfiel das Spiel des Kalksburg Masters 1000 Siegers in alle Einzelteile, nach nur 13 Minuten und zwei kassierten Breaks war die “Messe gelesen”, und Jahn mit einer klaren 4:0 Führung in Richtung Tour-Finals-Debüt-Erfolg unterwegs. Einzig positives Fazit beim Blick auf den am Ende erfolglosen Shootingstar war wohl die Moral, mit der sich Wild im Finish gegen das drohende Debakel stemmte. Bei 1:5 und nach einem von Doppelfehlern wieder durchzogenen Aufschlagspiel, wehrte Wild den ersten Matchball seines Gegners mit einem Vorhand-Winner ab, um auf 2:5 zu verkürzen. Ein zweites Break zum 3:5 dokumentierte Wilds Willen, hier nicht als klarer Verlierer vom Platz zu gehen, am Ende aber war nach nur 68 Minuten doch “Schicht im Schacht”, und Wilds zweite Niederlage in Serie nach nur 14 Winnern bei 28 unerzwungenen Fehlern die logische Konsequenz.

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Wild bei der abschließenden Pressekonferenz ratlos, und auch Jahn mit sich und seinem Spiel nicht restlos zufrieden

“Mein Auftritt heute war leider absolut nicht so, wie ich mir das erhofft hatte. Ich habe zwei Mal auf Hardcourt trainiert, und dabei eigentlich ganz gut gespielt, und für heute darum auch einiges erwartet”, zeigte sich der Ranglisten-Zweite enttäuscht. Warum es derzeit nicht läuft, kann ich nicht sagen. Ich habe schlichtweg keine Antwort darauf”, wirkte der 18jährige zudem auch ratlos. Keineswegs restlos überzeugt von sich selbst und seiner Vorstellung zum Auftakt der HTT-Tour-Finals stellte sich dann auch Philipp Jahn seiner ersten Pressekonferenz im UTC La Ville. “Es war ganz ok, aber zur großartigen Form bin ich auch nicht aufgelaufen. Es war ausreichend, mehr nicht”, so der 26jährige. “Damit ich nicht wieder nur ins Finale komme, und diesmal vielleicht auch den Pokal mit nach Hause nehmen kann, muss sicher mehr passieren in der nächsten Tagen. Aber es ist einmal ein Anfang geschaffen, auf dem man aufbauen kann”, urteilte Jahn nach seinem 44. Saisoneinzelsieg auf der Hobby-Tennis-Tour. “Ich habe konstanter serviert als mein Gegner, von der Grundlinie haben wir uns beide nicht ausgezeichnet, aber die entscheidenden Punkte habe halt ich gemacht”, freute sich Jahn.

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von Claus Lippert

Sonntag
25.11.2018, 01:33 Uhr