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Premierentitel für Amel Bisevac

Amel Bisevac hat am Dienstag Abend sein im heurigen Jänner gestartetes HTT-Debüt früher als erwartet...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 01.04.2022, 14:18 Uhr

Amel Bisevac hat am Dienstag Abend sein im heurigen Jänner gestartetes HTT-Debüt früher als erwartet mit einem ersten Titelgewinn gekrönt. Der 35jährige Routinier vom Altmannsdorfer TC wies im Endspiel des erstmals ausgetragenen HTT Babolat Cups die Nummer 1 der Szene Damian Roman in die Schranken, und sicherte sich nach zwei Stunden und zwei Minuten attraktivstem Finaltennis mit 6:3, 4:6, 6:3 den ersten HTT-Turniersieg seiner Karriere. Mit einer Gutschrift von 500 Ranglistenpunkten machte Bisevac in der HTT Computer-Rangliste einen Riesensatz um 50 Ränge auf Position Nr. 35 vor, in der Jahreswertung Race to La Ville gesellt sich der frischgebackene Babolat Cup Champion mitten unter die HTT-Topstars und rangiert nach dem ersten Saisonviertel 2022 auf Platz Nummer 7. Unverändert und ungefährdet führt derweil Rumäniens HTT Superstar Damian Roman die HTT Charts an, und das trotz verpasstem 31. HTT Titel im 45. Endspiel seiner beeindruckenden HTT Karriere. Ein Bericht von C.L

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Bisevac mit Traumstart, Roman mit katastrophaler Serviceleistung

Wenige Stunden nach dem Südstadt-Challenger-Erfolg von Erik Feike und Minuten nach dem Sieg von Philip Wieneritsch am Nebencourt im Endspiel des Babolat-Future-Turniers gegen den kroatischen Routinier Igor Brusic, sorgte Amel Bisevac am vergangenen Dienstag Abend um exakt 22:30 Uhr für ein historisches Wochenende mit nicht weniger als drei Premieren-Turniersiegern auf der HTT binnen weniger Stunden. Seinen persönlichen Premierentitel auf der Hobby Tennis Tour fixierte der ehemals angehende Profi im dritten Anlauf seit Jänner dieses Jahres, und nach einem international angehauchten Erfolgsrun durch das für ein 500er-Turnier durchaus ansehnliche Babolat-Cup-Tableau. Bisevac, der auf dem Weg in sein zweites HTT Karriere-Finale ohne Satzverlust blieb, und der neben den Siegen über US-Boy Michael Juritsch, Russlands Power-Lady Mariam Karadzhaeva und dem immer stärker in Fahrt kommenden Deutschen Fabian Mühlstädt vorallem mit seiner gelungenen Revanche im Viertelfinale gegen Nordmazedoniens Jungstar Tarik Mustafik für Furore sorgte, ging den finalen Showdown gegen HTT Branchen-Primus Damian Roman in ganz großem Stil und mit zwei früh geschafften Breaks an. Die nach nur 12 Minuten zustande gekommene 3:0 Führung schien Bisevac aber eher nachlässig werden zu lassen, der 35jährige leistete sich einige unnötige unforced errors, darunter zwei Doppelfehler im Aufschlagspiel bei 3:2, damit war der frühe Vorsprung rasch wieder dahin. Der Gewinn des erstes Satzes lag für Bisevacs Gegner trotz zwischenzeitlichem Ausgleich bei 3:3 aber außer Reichweite. Dafür war vorallem die Serviceleistung des 6fachen HTT Grand Slam Champions zu dürftig. In fünf Aufschlagspielen darf eine Nummer 1 nicht vier Mal ein Break kassieren, das sind desaströse und am Ende Erfolgs befremdliche Zahlen.

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Damian Roman holt mit Kampfgeist den Satzausgleich

Aber, und das zeichnet den Ranglisten-Ersten aus Negresti Oas aus, auch wenn es einmal spielerisch nicht nach Wunsch läuft, so kann man sich in Puncto Einsatz & Leidenschaft stets auf den HTT Altmeister verlassen. Man kann auch über Kampfgeist in ein Match finden, das spielerisch nicht nach Wunsch läuft. Eine Spezialität Romans, mit der er viele seiner großartigen Erfolge feiern, und am Dienstag Abend zurück in dieses Endspiel fand. Bis 4:4 lebte der zweite Satz vorallem von seiner Spannung, gelegentlich großartigen Shots zweier phantastischer Tennisspieler, und einem Finish, in dem Damian Roman wieder einmal seinem Mythos als unermüdlicher Kämpfer gerecht wurde. Bisevac hatte verabsäumt, mit einem tolpatschig versemmelten Volley den entscheidenden Breakball zum 4:5 abzuwehren, und sich schließlich im Folge-Game mit vier Vorhand-Patzern in Serie auch nicht sonderlich geschickt angestellt, den Satzverlust nach weiteren 46 Minuten mit 4:6 zu verhindern.

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“Dieser Titel hat mir gezeigt, dass ich es noch immer kann”

Damit musste das 22. HTT Saisonfinale in einen alles entscheidenden dritten Durchgang, und dort gab es dann endlich jenes Spitzentennis zu verfolgen, das man sich über weitere Strecken dieses finalen Schlagabtausches zweier Topspieler gewünscht hätte. Mit seiner dritten Break-Chance sicherte sich Bisevac die vorentscheidende 2:0 Führung, danach ging es mit dem Aufschlag quasi bis zur Siegerehrung. Davor geizten Roman & Bisevac aber nicht mit phantastischen Rallyes, großartigen Punkten und einem insgesamt mehr als sehenswerten dritten Satz, den Bisevac am Ende mit einem einzigen Break 6:3 für sich entschied. “Das Match war gut. Ich habe stark begonnnen, ehe der Faden gerissen war. Damian hat dann besser ins Spiel gefunden, und auch verdient den zweiten Satz gewonnen. Da sind mir einfach zu viele Fehler unterlaufen. Im dritten Satz war ich körperlich schon sehr müde. Ich habe dann versucht, die Ballwechsel kurz zu halten und schnellst möglich auf den Winner zu gehen. Natürlich fehlt mir noch die Konstanz in meinem Spiel. Ich brauche noch ein paar Turniere, dann sollte schon noch eine Steigerung möglich sein”, so der 35jährige Sieger des Babolat Cups im UTC La Ville, der diesem Titelgewinn durchaus einen hohen Stellenwert einräumt. “Dieser Sieg bedeutet mir viel, weil er mir zeigt, dass ich mit den besten HTT Spielern mithalten kann. Und dieser Titel motiviert mich auch für die Zukunft. Er hat mir gezeigt, dass ich es noch kann, und nun weitermachen werde um mein Spiel zu verbessern und mein großes Saisonziel die Teilnahme an den HTT Finals zu erreichen. Es macht einfach riesig Spaß hier auf der HTT mitzuspielen und ich bin mit vollem Ehrgeiz dabei”, betonte Bisevac.

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von Claus Lippert

Freitag
01.04.2022, 12:32 Uhr
zuletzt bearbeitet: 01.04.2022, 14:18 Uhr