Rafael Nadal über Grand-Slam-Rennen: "Nichts, wovon ich besessen bin"

Rafael Nadal spricht im Interview mit Dubai Eye Sports 103.8 über seine Zukunft nach der Zeit als aktiver Tennisspieler und über die Jagd nach den meisten Grand-Slam-Titeln. 

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 23.02.2020, 17:19 Uhr

Die Jagd nach den meisten Grand-Slam-Titeln sei nichts, wovon Rafael Nadal besessen ist.
Die Jagd nach den meisten Grand-Slam-Titeln sei nichts, wovon Rafael Nadal besessen ist.

Team Federer, Team Nadal oder Team Djokovic - die Frage ist diesselbe: Wer von den großen Dreien wird es sein, der seine aktive Karriere als Tennisspieler mit den meisten Grand-Slam-Titeln aller Zeiten beenden wird? Aktuell steht Roger Federer mit 20 Titeln am obersten Treppchen des Podests, dicht gefolgt von Rafael Nadal mit 19, Novak Djokovic rangiert auf Platz drei mit 17 Grand-Slam-Titeln. Nach und nach äußern sich die Protagonisten dieses Wettstreits nun, wie wichtig ihnen diese Wertung sei. 

Während Roger Federer beteuert, dass es für ihn okay sei, wenn der Spanier ihn in naher Zukunft überholt, meint Novak Djokovic: "Zu versuchen, die historische Nummer eins zu werden, ist ein großes Ziel.“ Im Zuge der Eröffnung seiner Akademie in Kuwait äußert sich nun auch Rafael Nadal im Gespräch mit Dubai Eye Sports 103.8 in dieser Causa: "Natürlich würde ich es super finden, mit den meisten Grand-Slam-Titeln aufzuhören, aber es ist nichts, von dem ich besessen bin. Ehrlich gesagt, bin ich super glücklich mit meiner Tennis-Karriere. Und wenn Roger oder Novak vor mir ist, dann geht das Leben auch weiter. Ich werde deswegen in zehn Jahren nicht mehr oder weniger glücklich sein."

Dieser Konkurrenzkampf vergifte das Klima unter den Dreien aber keinesfalls, bestätigte Rafael Nadal im Interview. Der Mallorquiner sei mit seinen großen Konkurrenten in stetigem Kontakt, pflege gar eine Freundschaft zu beiden. "Wir haben über so eine lange Zeit die gleiche Sache gemacht und wir lieben das, was wir machen. Wir versuchen einfach, uns um Dinge zu kümmern, die dabei helfen können, Tennis rund um die Welt zu promoten", sieht der 33-Jährige viele Gemeinsamkeiten bei den drei Dominatoren der letzten Jahre. 

Die 19 Grand-Slam-Titel, die 209 Wochen an der Spitze der Weltrangliste, das olympische Gold in Einzel und Doppel - trotz aller Erfolge hat Rafael Nadal eine Tugend nicht verloren: Vollkommen motiviert in jedes Spiel zu gehen. Im Gespräch mit dem arabischen Medium klärt der Spanier auf, was ihm tagtäglich diese Motivation gibt: "Zuerst einmal, die Leidenschaft, für das, was ich tue. Ich mag es, Tennis zu spielen, ich mag den Wettkampf und ich bin glücklich mit dem, was ich tue. Wenn ich an dem Punkt angelangt bin, an dem sich mein Körper aber nicht mehr gut anfühlt, dann ist der Moment gekommen, um "Auf Wiedersehen" zu sagen." 

Rafael Nadal irgendwann als Coach? 

Und es wird auf jeden Fall ein "Wiedersehen" sein, wenn Rafael Nadal nicht mehr als Spieler auf der Tour verkehrt. So könne sich der 19-fache Grand-Slam-Champion durchaus vorstellen, als Coach zurückzukehren: "Ich muss eine Tennis-Akademie führen, aber warum nicht, ich plane, auch meine Zukunft in diesem schönen Sport zu verbringen. Also warum nicht, ich werde auf jeden Fall auch dann in der Welt des Tennis unterwegs sein - es ist ein wichtiger Teil meines Lebens."

Bis dahin hat der 33-Jähriger aber noch einiges vor sich, allen voran die Olympischen Spiele im Sommer dieses Jahres. Wie ein spanisches Medium berichtete, räumt der Spanier diesem Event enorme Wichtigkeit ein, plant gar den Start in allen drei Disziplinen: "Natürlich sind die Olympischen Spiele das wichtigste Event in der Welt jedes Sports. Ich hoffe und ich freue mich darauf, bereit zu sein, um an diesem Event teilzunehmen." Und auch in Tokio werden es wohl einmal mehr Novak Djokovic und Roger Federer sein, die dem Mallorquiner die Goldmedaille streitig machen werden. 

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Sonntag
23.02.2020, 17:43 Uhr
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