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Roman hofft auf Titelverteidigung, Jubiläumstitel & Rehabilitation für Kitz

Rumäniens HTT Superstar Damian Roman hat am Dienstag Abend auch das dritte direkte Duell mit dem 6fa...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 11.08.2020, 13:18 Uhr

Rumäniens HTT Superstar Damian Roman hat am Dienstag Abend auch das dritte direkte Duell mit dem 6fachen HTT Titelträger Matthias Wolf vom Heeres TC für sich entscheiden, und damit so wie im Vorjahr das Finale der Flötzersteig Open in Wien Penzing erreicht. Der 38jährige entschied die “Nightsession der Routiniers” nach anfänglichen Schwierigkeiten und knapp über zweieinhalb Stunden Spielzeit mit 4:6, 7:5, 6:3 für sich, und bekommt es im Endspiel mit CTP Pötzleinsdorf-Star Philipp Jahn zu tun, der im anderen Semifinale gegen den an Nummer 2 gesetzten HTT Australian Open Sieger von 2019 Maximilian Wild in zwei Sätzen mit 6:3, 7:5 die Oberhand behielt. Um den Titel beim Flötzersteig-Challenger duellieren sich derweil mit Florian Hoynigg und Christoph Gassner zwei HTT-Final-Debütanten. Vom Flötzersteig berichtet für hobbytennistour.at C.L

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Flötzersteig Open 2020 – für Damian Roman ein Finale mit großer Bedeutung

Eineinhalb Wochen nach der Kitzbühel-Schmach steht der HTT Ranglisten-Erste Damian Roman im nächsten Endspiel von Österreichs größter Tennis-Breitensport-Serie. Und nach seinem mühevoll errungenen Dreisatzsieg über Ex-Flötzi-Lokalmatador Matthias Wolf ist der heutige finale Nightsession-Auftritt gegen Philipp Jahn (LIVE im Ticker ab 19 Uhr auf www.hobbytennistour.at) ein ganz besonderer. Der 38jährige aus Negresti Oas hofft auf einen Sieg, der gleich dreifach große Bedeutung hätte. Da wäre einmal das Thema Titelverteidigung. Verteidigte Titel haben immer was schönes an sich, und sind die Bestätigung echt konstanter Leistungen. Vorallem aber möchte Damian Roman die Schmach von Kitzbühel ausmerzen, als er im Finale vor 10 Tagen gegen seinen Clubkollegen Felix Sagasser beinahe chancenlos eine seiner bittersten Karriere-Niederlagen einzustecken hatte. Und dann ist da ja auch noch der Jubiläums-Titel Nr. 25. Es ist kein Geheimnis, dass Damian Roman hinter persönlichen Bestleistungen und für die Ewigkeit geschaffenen HTT Rekorden her ist. Auf den 25er wartet die Nummer 1 der Flötzersteig Open nun schon seit Jänner dieses Jahres, und hat den Jubiläumstitel seither in fünf Versuchen nicht “gebacken bekommen”.

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Matthias Wolf rutscht ohne Turnierpraxis in die 50. Niederlage seiner HTT-Karriere

In Bestform präsentierte sich der 24fache HTT-Turniersieger auch im Semifinal-Kracher mit Matthias Wolf nicht, mit enormer Willenskraft verbuchte er aber in seinem 280. HTT-Karriere-Match am Ende doch noch einen nicht unverdient errungenen Sieg. Wolf hatte bei seinem 24. Semifinal-Einsatz auf der HTT lange Zeit das Zepter in der Hand, und schien mehr als eineinhalb Sätze lang Kurs auf sein zweites Flötzersteig Endspiel nach 2018 zu nehmen. Die 16 Endspielteilnahme blieb Wolf aber auch deshalb verwehrt, weil ihm ganz einfach die notwendige Turnierpraxis fehlt. “Einen Meisterschaftstag mit Einzel und Doppel kannst Du eben nicht annähernd mit einem Turnier vergleichen” stellte Wolf am Ende des Tages folgerichtig fest. Und so waren es körperliche Probleme ab 4:4 im zweiten Satz, die den Ex-Flötzersteiger um die Früchte von mehr als eineinhalb stark gespielten Sätzen brachten. Wenn dann auf der anderen Seite des Netzes einer mit der Klasse und Routine eines Damian Roman steht, dann kann so eine Partie auch leicht noch einmal kippen. Und das tat sie auch. Wolfs zwischenzeitlicher Durchhänger in der Entscheidung war mit 0:4 zu “dick” ausgefallen. Diese Hypothek konnte Wolf nie und nimmer mehr stemmen, auch wenn er nachher in der Analyse noch das Gefühl gehabt hätte,  trotz großem Rückstand nochmals die Wende schaffen zu können. Roman spielte eiskalt seinen Part zu Ende, feierte auf dem Weg in sein 37. HTT Karriere-Finale seinen siebenten Flötzersteig-Einzelsieg in Folge, und fügte Wolf dessen 50. HTT-Karriere-Niederlage zu.

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Philipp Jahn nimmt mit Maxi Wild die Nr. 2 der Flötzersteig Open aus dem Rennen

Nach seinem Arbeitssieg im Semifinale wartet auf Damian Roman im Endspiel des 1.540igsten Turniers der HTT Geschichte aber mit Philipp Jahn nochmals ein ganz anderes Match und ein weiterer absoluter Hochkaräter. Das ist Philipp Jahn zwar nicht unbedingt, wenn man einen Blick auf seine sportliche Visitenkarte und seine aktuelle Titelsammlung wirft. Mit nur einem Titel ist Jahn wohl mehr als “unterdekoriert”, sein Können steht aber bei der Konkurrenz völlig außer Zweifel. Der 28jährige gehört wohl zu jener Kategorie an Spielern, gegen die man lieber nicht so gerne den Platz betritt. Kaum einer im HTT Circuit kann den Ball so schnell und so flach über das Netz befördern wie der 6fache HTT-Finalist. Nur wenige sind mit ähnlich viel Touch im Handsgelenk ausgestattet wie der “Lange vom CTP”, und variantenreicheres Tennis als von Jahn bekommt man auch selten auf der HTT geboten. Mit seiner Aufschlagstärke schaffte er es 2018 in drei von vier HTT-Grand-Slam-Endspiele, und seine Performance am Netz tut das übrige zu einem mehr als kompletten Gesamtpaket auf den Courts dieser Stadt dazu. Und das musste am Montag Nachmittag im ersten Semifinale der Flötzersteig Open 500 auch die Nr. 2 des Turniers Maximilian Wild erfahren. Der 20jährige, der sich im Vergleich zu seinem viertelfinalen Kraftakt gegen Kevin Köck noch einmal kräftig steigern konnte, musste in seinem 20. HTT Karriere-Semifinale am Ende mit 3:6, 5:7 die Überlegenheit seines Gegenübers an diesem heißen August-Nachmittag anerkennen. Im ersten Satz eines Matches, das insgesamt einem stetigen Auf & Ab von beiden Seiten glich, gelang Jahn das entscheidende Break zum 5:3, ehe er Durchgang 1 ausservieren konnte. Im zweiten Satz führte Wild rasch mit Break 2:0, und gab diesen Vorteil erst im Finish aus der Hand. Damit steht Philipp Jahn bei seinem verspäteten Saison-Debüt im Corona-Jahr 2020 zum sechsten Mal in seiner Karriere in einem HTT-Endspiel.

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Flötzersteig-Challenger mit zwei Final-Debütanten aber ohne heimisches Ass

Apropos Endspiel: Jenes im Challenger-Bewerb der Flötzersteig Open 2020 bestreiten mit Florian Hoynigg von UTC La Ville Mauer und Christoph Gassner vom TC Hrubesch zwei Final-Debütanten. Zunächst spielte sich Jungstar Florian Hoynigg als Spielverderber in Sachen “Finale dahoam” auf. Flötzersteigs letzte Titelhoffnung Thomas Kocisek zeigte sich überfordert beim Versuch, es seinem im Vorjahr so erfolgreichen Clubkollegen Philipp Pelz in Sachen Challenger-Finaleinzug nachzumachen. Das lag einerseits daran, dass sich Kocisek zu keinem Zeitpunkt in diesem einseitigen und kurzen Semifinale mit seinem besten Tennis entfalten konnte, und andererseits an einer überdimensional starken Vorstellung seines Gegners. Hoynigg spielte an diesem Nachmittag des 10. August das vielleicht beste Tennis seiner bisherigen HTT-Karriere. Vorallem war es eine beinahe fehlerfreie Vorstellung, mit der er Kocisek auch mental erdrückte. Feinst abgemischt mit hohen Spinbällen an die Grundlinie und aggressiven Schlägen von der eigenen Baseline, sicherte sich Hoynigg sein Premieren-Finalticket mit 6:1 und 6:2. Um den ersten großen Pott seiner HTT-Laufbahn bekommt es Hoynigg am Dienstag 16 Uhr (LIVE im Ticker auf www.hobbytennistour.at) mit Christoph Gassner zu tun, der wiederum die Hoffnungen der britischen Nummer 1 Chris Cummins auf Karriere- und englischen Rekordtitel Nr. 3 begrub. Gassner hatte in seinem 70. HTT Karriere-Match mit 6:3, 6:1 das klar bessere Ende gegen den topgesetzten Engländer für sich, und hofft wie Hoynigg auf den heiß ersehnten ersten HTT-Karriere-Turniersieg.

 

 

von Claus Lippert

Dienstag
11.08.2020, 12:36 Uhr
zuletzt bearbeitet: 11.08.2020, 13:18 Uhr