Serena Williams in Zeiten der Corona-Krise - „Jede Kleinigkeit macht mich verrückt“

Eigentlich wollte sich Serena Williams beim WTA-Premier-Mandatory-Turnier in Indian Wells ihrer Bestform weiter annähern. Die Absage - wie auch die der folgenden Events - hat die 23-malige Major-Siegerin nachhaltig irritiert.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 24.03.2020, 21:05 Uhr

Serena Williams hat an der Selbstisolation keine Freude
© Getty Images
Serena Williams hat an der Selbstisolation keine Freude

Matches, Matches, Matches - das wäre es wohl, was Serena Williams noch dringender gebraucht hätte als die meisten ihrer ebenfalls zur Pause gezwungenen Kolleginnen auf der WTA-Tour. Trotz des Erfolgs in Auckland Anfang dieser Saison, ihrem ersten Turniersieg seit 2017, war die US-Amerikanerin nicht in Bestform zu den Australian Open gereist. Und musste dort früh gegen Qiang Wang ihren Abschied nehmen. Es folgten zwei sehr durchwachsene Auftritte im Fed Cup gegen Lettland, mit einem knappen Sieg gegen Jelena Ostapenko und einer noch knapperen Niederlage gegen Anastasija Sevastova.

Danach konstatierte Serenas Coach, Patrick Mouratoglou, dass die Match-Fitness seines Schützlings noch nicht auf dem notwendigen Level sei. Die Hoffnung aber war gewesen, dass sich die 38-Jährige bei den Turnieren in Indian Wells und Miami schön langsam eingroovet.

Serena von Absagen kalt erwischt

Nun arbeitet Serena Williams im Home Office, wie auch alle anderen Tennisasse. Und es bekommt ihr nicht gut, wie sie in einem Post im sozialen Netzwerk TikTok mitteilte. „Ich habe zu Beginn gedacht: Ok, das kann mich nicht wirklich betreffen“, so Serena. „Und dann wurde plötzlich Indian Wells abgesagt und ich habe mir gedacht: Das ist zwar eigenartig, aber wenigstens habe ich jetzt ein wenig Freizeit, die ich genießen kann.“ Die darauffolgenden Absagen hätten bei ihr aber ein generelles Unwohlsein ausgelöst.

Sie haben sich seit zwei Wochen von allen Sozialkontakten zurückgezogen. Mit folgendem Ergebnis: „Jede Kleinigkeit macht mich verrückt.“ Sie verbringe ihre Zeit ganz alleine mit ihrer Tochter - die für ein Husten gleich einen bösen Serena-Blick geerntet hat. „Das hat mich traurig gemacht. Ich habe nur gedacht: Geht es ihr gut? Kann ich irgendetwas für meine Tochter machen? Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Und anstelle entspannt zu sein, bin ich komplett unter Stress.“

von Jens Huiber

Mittwoch
25.03.2020, 13:05 Uhr
zuletzt bearbeitet: 24.03.2020, 21:05 Uhr