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Titelverteidiger muss nach erster Niederlage um Semifinale bangen

Titelverteidiger Lukas Prüger ist bei den HTT Finals im UTC La Ville mit einer für ihn komplett neue...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 27.11.2019, 13:18 Uhr

Titelverteidiger Lukas Prüger ist bei den HTT Finals im UTC La Ville mit einer für ihn komplett neuen Situation konfrontiert. Der 21jährige musste am gestrigen Dienstag Abend in seinem zweiten Vorunden-Match der HTT-Finals-Jubiläums-Ausgabe die allererste Niederlage einstecken. Der für den Schwechater TC spielende 19fache HTT Turniersieger schlitterte im Schlagerspiel des vierten Turniertages gegen den Ranglisten-Ersten Damian Roman nach schwacher Vorstellung mit 60 unerzwungenen Fehlern in eine 4:6, 6:3, 2:6 Niederlage, und muss vor dem abschließenden dritten Spieltag am morgigen Donnerstag um seine dritte Semifinalteilnahme in Serie bangen. Damian Roman hingegen steht nach seinem Überraschungssieg im 250. HTT Single-Match seiner Karriere als Gruppensieger fest, und damit zum vierten Mal nach 2014, 2015 und 2016 im Semifinale des großen HTT-Saisonfinales. Aus dem UTC La Ville berichtet von den HTT Finals für hobbytennistour.at C.L

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HTT Superstars liefern 2:18 Stunden lang “Tennis-Schmalkost” mit 120 unerzwungenen Fehlern

Am Ende war es wieder einmal “Chefsache”. Die Nummer 1 der HTT höchstpersönlich musste ran, um dem imposanten Siegeszug des 2fachen HTT Finals Champions Lukas Prüger ein Ende zu setzen. Rumäniens HTT Branchen-Primus Damian Roman hat am Abend des vierten Spieltages einen für viele Experten doch überraschenden Dreisatzsieg über Vorjahressieger Lukas Prüger gefeiert, und vorzeitig auch den Gruppensieg in “Pool Christian Kainz” fixiert. Der von vielen mit großer Spannung erwartete Vorrunden-Hit dieser 30. HTT Finals Auflage hielt allerdings bei weitem nicht den hohen und im Vorfeld entstandenen Erwartungen stand. Die aktuelle Nummer 1 gegen seinen Vorgänger am HTT Tennisthron, der HTT Finals Sieger von 2015 gegen jenen der beiden vergangenen Jahre, vom Clash zweier HTT-Heros mit zusammen 42 Titeln durfte man Top-Tennis auf höchstem Niveau erwarten. Stattdessen gab es 2:18 Stunden lang “Tennis-Schmalkost” mit fast 120 unerzwungenen Fehlern der beiden HTT-Superstars.

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Prüger mit Fehlstart und Roman mit Aufschlagschwächen

Prüger hatte einen echten Fehlstart in das fünfte direkte Duell der beiden HTT-Asse zu verzeichnen, gab zum Auftakt gleich zwei Mal in Folge seinen Aufschlag ab, und lag nach nur 20 Minuten mit bereits 15 unerzwungenen Fehlern 1:4 zurück. Der rasche Rückstand war aber weniger einer Gewaltleistung der Nummer 1 zuzuschreiben, sondern eher der unterirdischen Startperformance des Titelverteidigers. Und so kam Prügers zwischenzeitliche Aufholjgad im ersten Satz nicht sonderlich überraschend. Das rückständige Break zum 3:4 aufgeholt, mit eigenem Aufschlag zum 4:4 ausgeglichen, hätte Prüger dem ersten Satz und womöglich dem Match die Wende in seine Richtung verleihen können, wenn er eine seiner drei Break-Möglichkeiten zum 5:4 genützt hätte. So war der Ärger aber groß, als Prüger mit einem total Fehler durchzogenen Aufschlagspiel den ersten Satz nach 47 Minuten mit 4:6 abgegeben hatte. Im zweiten Satz lieferte Damian Roman eine für einen Nummer 1 Spieler unwürdige Service-Leistung ab, gab der 38jährige doch nicht weniger als vier Mal seinen Aufschlag ab. Das 3:6 nach weiteren 43 Minuten war die logische Konsequenz. Im dritten Satz brachte sich der 2fache HTT Finals Champion mit vier ausgelassenen Break-Chancen im zweiten Game und der daraus resultierenden 2:0 Führung seines Gegners alsbald selbst unter Druck. Das ganze Prüger-Dilemma an diesem Abend des 26. November 2019 war an drei Statistiken festzumachen.

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Prügers Schwächen am Dienstag Abend statistisch aufgedeckt

Generell schwächelte Prüger in seinem 12. Match auf HTT Finals Ebene an der Grundlinie. 60 unerzwungene Fehler macht der 21jährige zu guten Zeiten in einem ganzen Turnier. Dann war da noch die mangelnde Chancen-Auswertung in Sachen Breaks. 22 Break-Chancen taten sich für den ehemaligen Ranglisten-Ersten gegen einen keinesfalls zwingend servierenden Gegner auf, die Ausbeute liest sich mehr als mager. Und auch beim Aufschlag kamen diesmal ungewohnte Defizite zu Tage. Vorallem was die Effizizenz nach dem ersten Aufschlag betriffft, wo Quoten unter 50 Prozent kein Ruhmesblatt für den HTT Finals Dominator der vergangenen beiden Jahre bedeuten. So war am Ende des Tages auch das 2:6 im dritten und alles entscheidenden Satz nur das Resultat der Prüger’schen Schwachstellen, und weniger einer Topleistung seines Gegners zuzuschreiben. Immerhin feierte Damian Roman in seinem 250. HTT Karriere-Match aber den zweiten Sieg in Serie gegen Lukas Prüger, im Head to Head verkürzte der rumänische Routinier auf 2:3, und mit dem 57. Einzelsieg in dieser Saison hält der 38jährige souverän den Bestwert in dieser Statistik. Zudem war der 6:4, 3:6, 6:2 Erfolg über Prüger der 11. Einzelsieg des HTT-Leaders auf HTT Finals Ebene, womit er zu Lukas Prüger aufschließen, und in die Top Ten dieser Liste einziehen konnte.

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Roman überrascht und Prüger ratlos – die PK zum Tophit des Tages

“Ich bin natürlich glücklich über den Sieg, über den Matchverlauf weniger. Ich hätte mir ein qualitativ hochwertigeres Match erwartet, aber die Statistik zeigt ja eindeutig, dass wir beide extrem viele Eigenfehler begangen haben. Ich habe von Beginn an einen klaren Plan durchgezogen, und das ist gut gelungen. Ich bin positiv überrascht über den Ausgang, und froh über den Sieg”, so der Ranglisten-Erste, der für den Rest des Turniers nur mehr ein Ziel hat. “Ich will den Rest dieses Turniers einfach nur genießen”. Ziemlich angezählt wirkte derweil hingegen Lukas Prüger, der erstmals in seiner Laufbahn eine Pressekonferenz als Verlierer bestreiten musste. “Niederlage ist nicht gleich Niederlage, denn mit meiner heutigen Leistung kann ich nur maßlos enttäuscht sein. Keine Ahnung wie man innerhalb von zwei Tagen das Tennis spielen so einstellen kann. Ich bin ehrlich gesagt total ratlos. Es schmerzt, wie ich heute aufgetreten bin. Ohne Nachdruck, ohne Aggressivität und trotzdem mit 60 unerzwungenen Fehlern, das reicht dann halt bei den Finals nicht, um als Sieger vom Platz zu gehen. Ich habe keine Erklärungen und Antworten parat, was hier heute passiert ist. Ich kann nur versuchen, es im nächsten Match besser zu machen”, so der 21jährige.

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von Claus Lippert

Mittwoch
27.11.2019, 12:50 Uhr
zuletzt bearbeitet: 27.11.2019, 13:18 Uhr