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Novak Djokovic – Alle Fragen beantwortet

Der Branchenprimus besteht den ersten richtigen Test bei den US Open 2016.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 09.09.2016, 22:33 Uhr

NOVAK DJOKOVIC (SRB) reagiert veraergert,Frust,Emotion, Tennis - US Open 2016 - Grand Slam ITF / ATP / WTA - USTA Billie Jean King National Tennis Center - New York - New York - USA - 9 September 2016.

Von Jens Huiber aus New York City

Bei 2:5 im dritten Satz ist der Physiotherapeut dann doch noch auf den Court gekommen. Nach den Eindrücken der ersten beiden Durchgänge hätte man annehmen müssen: auf Wunsch vonGael Monfils, der nur sein Ausscheiden im Halbfinale der US Open 2016 noch ein wenig verzögern wollte. Tatsächlich war es aberNovak Djokovic, der ärztlicher Hilfe bedurfte, die linke Schulter hatte Ansprüche angemeldet. Schlimm genug für den Verlust des Satzes, ob die kurze Schwächephase für den Auftritt des besten Spielers der Welt auch im Endspiel von Bedeutung sein wird - der Sonntagabend wird es weisen.

Novak Djokovic hat jedenfalls alle Fragen beantwortet. Zugegeben, bis jetzt wurden dem Serben keine besonders schwierigen gestellt. „Schwül“, das war seine Match-Beschreibung nach dem Erfolg gegen Gael Monfils, das Wetter als größtes Hindernis. DassJiri Vesely(trotz Monte Carlo), Mikhail Youzhny und, ja, auchJo-Wilfried Tsongagegen einen vielleicht nicht ganz fitten Djokovic chancenlos sind, davon ist auszugehen, zumal in Best-of-Five-Begegnungen.

Unterstützung von den Rängen

Novak Djokovic ist nicht immer fair behandelt worden vom New Yorker Publikum während der letzten Jahre, vor allem das Vorjahres-Finale gegenRoger Federermuss dem Serben wie ein Auswärtsspiel vorgekommen sein. Am Freitagnachmittag konnte der Branchenführer auf die Unterstützung der Fans zählen - und bedankte sich artig. Nicht nur für den Applaus der Besucher, alleine der Umstand, dass es so viele bei derartigen Bedingungen ins National Tennis Center geschafft hätten, sei bemerkenswert.

Diejenigen, die dafür keine Freikarte bekommen hatten, mussten dafür weit über 100 US-Dollar berappen. Für die obersten Ränge in den 300er-Sektoren wohlgemerkt, wo man das Match am besten über die großen Bildschirme mitverfolgt, die Distanz zum Spielfeld ist unerreicht groß in der Tenniswelt. Aber selbst ganz weit oben verfestigte sich schnell der Eindruck, dass Monfils seinen Auftrag, dem Favoriten einen ansprechenden Kampf um den Platz im Finale zu liefern, nicht besonders ernst nahm.

Gut und clever

Die versöhnliche Umarmung nach Match-Ende darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Djokovic von den Allüren - und auch der Spielweise - des Franzosen rechtschaffen genervt war.Dass er sich in Robert-Harting-Manier (ob „Nole“ den deutschen Diskus-Heroen überhaupt kennt - auch so eine Frage) Ende des dritten Satzes das T-Shirt vom Leib riss,legt davon Zeugnis ab. Aber Djokovic ist nicht nur der beste Spieler der Welt, er ist auch einer der schlauesten. Und also hielt der den Ball zu Beginn des vierten Satzes gegen Monfils erst einmal im Spiel, druckvoll, aber fehlerlos.

Eine Niederlage stand nie zur Debatte, wie überhaupt Niederlagen von Novak Djokovic äußerst selten zur Debatte stehen. Die Ausrutscher sind so selten wie unerklärlich, bei aller Wertschätzung fürSam Querreyoder den schon erwähnten Jiri Vesely. Finalgegner Stan Wawrinka hat schon zweimal die richtigen Aufgaben an die Nummer eins der Welt adressiert, 2014 in Australien, ein Jahr später bei den French Open. Am Sonntagnachmittag wartet die nächste Fragestunde.

Hier die Ergebnisse von den US Open:Einzel,Doppel,Einzel-Qualifikation.

Hier der Spielplan.

von tennisnet.com

Freitag
09.09.2016, 22:33 Uhr