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Vorrunden-Farce an Tag 5 der HTT Finals

Nach dem Superstart in die HTT-Finals 2019 mit spannenden und hochklassigen Matches an den ersten Tu...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 28.11.2019, 13:18 Uhr

Nach dem Superstart in die HTT-Finals 2019 mit spannenden und hochklassigen Matches an den ersten Turniertagen, ist das stagnierende Niveau der Gruppenphase am gestrigen Mittwoch an einem vorläufigen Tiefpunkt angekommen. An diesem fünften Spieltag mit zwei bedeutungslosen Matches des Vorrunden-Pools “Franz Mayrhuber” steht auch der “Round Robin-Modus” kritisch zur Diskussion. Ach ja: Zwei Gewinner gab es an diesem bislang trostlosesten Turniertag des heurigen HTT Saisonfinales im UTC La Ville auch. Rene Gräflinger und Vladimir Vukicevic. Aus dem UTC La Ville berichtet von den HTT Finals für hobbytennistour.at C.L

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Erster Auftritt von Ersatzmann Andreas Szabados

Er hat uns schon unfassbar dramatische Momente geliefert, und für unvergessliche Sternstunden bei den HTT Finals gesorgt, wie beispielsweise 2014 in der legendären Aufstiegsfrage zwischen Vukicevic, Glatzl und Schachinger. Am fünften Spieltag der HTT Finals 2019 aber zeigte der Round Robin Modus seine grausige Seite. Wenn Ersatzspieler nachrücken, Aufstiegs-Szenarien längst entschieden sind, und bedeutungslose Matches für ein erbärmliches Schauspiel am Centercourt sorgen. So geschehen eben am gestrigen Mittwoch Abend am letzten Vorrundentag der Gruppe “Franz Mayrhuber”. Ersatzmann Andreas Szabados kam dankenswerter Weise von Seebenstein aus in die Bundeshauptstadt angereist, um den kurzfristig aus privaten Gründen absagenden HTT French Open Sieger Markus Zellinger zu ersetzen. Sein 68 Minuten-Auftritt wurde ein schaurig-schöner! Der 30jährige Niederösterreicher fühlte sich von dem mittlerweile allseits bekannten Umstand, dass Rene Gräflinger an vielen Tagen des Tennisjahres von unten beim zweiten Aufschlag servieren muss, gestört und vorallem unterfordert. “Wozu fahre ich da extra nach Wien”, war der Ranglisten-Neunte während seines Matches am Centercourt immer wieder fluchend zu hören. Jacke & Handtuch an sich gebracht, der Players-Lounge einen kurzen Besuch abgestattet, war Szabados rasch wieder auf der Autobahn Richtung Süden unterwegs. On Court Interview & Pressekonferenz – Fehlanzeige.

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Schauriges Schauspiel in Night-Session zu Tag Nr. 5

Dieser fünfte Spieltag – im Einzel ohne sportliche Bedeutung – hatte aber auch noch eine Night-Session, und damit der Farce Teil 2 zu bieten. Zwei HTT-Schwergewichte im Duell, drei Sätze lang, und das Match dauert exakt 75 Minuten. Selbst im Tennis ahnungslose Zeitgenossen können sich ausrechnen, dass da am Centercourt nicht wirklich ernsthaft und seriös Tennis gespielt wurde. Im Blickpunkt des traurigen Geschehens standen Shooting Star Nicolas Moser und der HTT Finals Champion von 2016 Vladimir Vukicevic. Gleich vorweg das nebensächliche Ergebnis: 6:2, 3:6, 6:3 für den 3fachen HTT-Wimbledonsieger. Ebenfalls gleich vorweg: Der zuletzt oft in der Kritik stehende Serbe hatte diesmal nichts mit dem abartigen Schauspiel am Centercourt zu tun. Sein Gegner legte im dritten Vorrundenspiel seines HTT Finals Debüts einen Auftritt hin, den er so in dieser Form hätte besser bleiben lassen sollen. Nicolas Moser hatte bis vor diesem unrühmlichen Abend mit zwei sensationellen Vorstellungen das Publikum in der Halle begeistert, Anerkennung und Respekt der Gegnerschaft geerntet, und sich zum Titelaspiranten Nr. 1 empor gespielt. Renommee, das er am gestrigen Abend mit seiner Performance auf und neben dem Court wieder verspielte. Das Bestschießen ins Verderben, das bedingungslose, ja oftmals sogar ziellose  “Draufhacken” auf Alles was klein, gelb und aus Filz ist, sei ihm unbenommen. Zu hinterfragen ist allerdings, ob man sich sportlich fair gegenüber einem Gegner verhält, der trotz zweier Niederlagen und Chancenlosigkeit in Sachen Semifinale spät Abends nach einem anstrengenden Berufstag in Halle kommt, um ein seriöses Tennismatch abzuliefern. Moser war es egal, der Gruppensieg war längst in trockenen Tüchern. Vor den Kopf gestoßen wurden dann aber noch alle Verantwortlichen, die am Rande des Centercourts in der Kälte sitzend täglich bis spät nachts für Entertainment und Information sorgen. Moser forderte doch glatt ein Match-Tiebreak für den Fall, dass er den zweiten Satz gewinnen würde. Kopfschütteln bei allen Beteiligten war die Folge. Bei einem HTT Finals Match ein Match-Tie-Break zu verlangen, damit war dann auch der Gipfel an Geringschätzung für eine Veranstaltung erklommen. Mit geschwänzter Pressekonferenz inklusive. Die HTT Finals 2019 im dramatischen Sinkflug – der Abgesang von C.L

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von Claus Lippert

Donnerstag
28.11.2019, 12:04 Uhr
zuletzt bearbeitet: 28.11.2019, 13:18 Uhr