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Vukicevic nach HTT-Finals Auftaktniederlage schon unter Druck

Serbiens dreifacher HTT-Wimbledonsieger Vladimir Vukicevic steht bereits nach dem ersten Auftritt be...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 24.11.2019, 05:18 Uhr

Serbiens dreifacher HTT-Wimbledonsieger Vladimir Vukicevic steht bereits nach dem ersten Auftritt bei den HTT Finals 2019 im UTC La Ville unter Druck in Sachen Aufstieg ins Semifinale. Der 38jährige von WAT Landstraße, der 2016 hier am Centercourt schon einmal den Titel beim großen Saisonfinale der HTT erobern konnte, musste sich zum Auftakt seines siebenten Tour-Finals-Starts dem Ranglisten-Zweiten Markus Zellinger nach 2:14 Stunden Spielzeit mit 3:6, 6:4 und 4:6 geschlagen geben. Damit steht der ehemalige Ranglisten-Erste aus Serbien am Montag bereits unter Zugzwang, während sich HTT-French-Open-Sieger Markus Zellinger mit dem mühevoll errungenen Arbeitssieg bei seinem Tour-Finals-Debüt eine gute Ausgangsposition für den weiteren Verlauf der Gruppe “Franz Mayrhuber” sicherte. Aus dem UTC La Ville berichtet von den HTT Finals für hobbytennistour.at C.L

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Ein Break genügt Zellinger zur 1:0 Satzführung

In der langen drei Jahrzehnte andauernden Geschichte der HTT Finals, hatten vor dem gestrigen Eröffnungstag nur insgesamt fünf Spieler mehr Matches im Rahmen des großen HTT-Saisonfinales absolviert, als Serbiens Ausnahmekönner Vladimir Vukicevic. Genau dieser Umstand und die Routinie von sieben HTT-Finals-Starts mitsamt 23 gespielten Matches waren es, die vor dem Duell mit dem amtierenden HTT French Open Sieger Markus Zellinger für den 16fachen Titelträger aus Sombor sprachen. Vukicevic, der sich erst am Montag dieser Woche als achter und letzter Spieler für die 2019er-Finals qualifizieren konnte, und als einziger der acht HTT-Stars heuer kein Turnier gewinnen konnte, hatte nämlich nach einer für seine Verhältnisse eher schwächeren Saison keine sportlichen Vorschusslorbeeren der Experten im Vorfeld geerntet. Immerhin hatte der Vorjahresfinalist aber zuletzt mit stärkeren Leistungen aufgewartet, und damit Hoffnungen in seinem Umfeld genährt, beim Saisonabschlussturnier eine eher mittelprächtige Saison doch noch in eine gute umzuwandeln. Wobei nach 34 Minuten diese Hoffnungen einen ersten Dämpfer erlitten. Ein Break zum 3:1 genügte Zellinger, um den ersten Satz mit 6:3 nach Hause zu servieren.

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Vukicevic steht trotz Spielball zum 5:2 im dritten Satz am Ende mit leeren Händen da

Der 33jährige vom TC Tulln konnte in der Folge diese Satzführung aber nicht adäquat ausnützen, um womöglich sogar in zwei Sätzen seine HTT-Finals-Premiere siegreich zu gestalten. Vukicevic begann sein Spiel umzustellen, “operierte” immer öfters mit dem Slice auf der Rückhand, und provozierte so Fehler um Fehler seines niederösterreichischen Gegenübers mit dessen Vorhand. Mit seinem ersten Break zum 4:2 übernahm der HTT Finals Champion von 2016 das Kommando am Centercourt, und holt sich nach weiteren 51 Minuten den zweiten Satz mit 6:4. 61:61 Punkte warf die HTT-Statisik-Abteilung für beide Spieler nach zwei Sätzen aus, der Beleg für ein höchst ausgeglichenes Matcn, das in einen allesentscheidenden dritten Heat ging. Dort gab es zunächst eine Break-Orgie zu bestaunen, ehe Vukicevic mit dem ersten durchgebrachten Aufschlagspiel 3:2 in Führung ging. Ein weiteres Break zum 4:2 schien Vukicevic auf die Siegerstraße gehievt zu haben, erst recht, als der Serbe sogar noch einen Spielball zum 5:2 vorfand. Doch eine Vorhand des Ranglisten-Achten um Zentimeter ins Out fliegend, sorgte nochmals für eine nicht mehr erwartete Wende. Zellinger holte vier Games am Stück, wehrte u.a. auch noch einen Breakball zum 3:5 ab, um nach 2:14 Stunden Spielzeit einen ganz wichtigen Auftakt-Erfolg fixiert zu haben. 93:91 Punkte standen am Ende auf der Habenseite Zellingers, der seinen Erfolg zunächst im On Court Interview gar nicht richtig genießen konnte, und erst bei der abschließenden PK ein wenig Freude über den gelungenen Auftakt zeigte: “In dieser Gruppe ist jeder Sieg wichtig, kann jeder Satz entscheidend sein, und deshalb bin ich jetzt schon zufrieden. Allerdings war es natürlich nicht meine beste Leistung. Ich habe irgendwie den Anspruch auch gut zu spielen und nicht nur zu gewinnen, und das lief heute nicht so nach Wunsch. Der Vladi hat auch mit Fortdauer der Partie das gespielt, was mir nicht so behagte”, so der 33jährige, der über das Finish des dramatisches Matches nur den Kopf schütteln konnte.

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Die Stimmen bei der abschließenden Pressekonferenz

“Ich weiß es wirklich nicht, wie ich dieses Spiel noch gewonnen habe. Vom Kopf her war ich eigentlich durch mit der Partie”, so Zellinger. Anerkennend nickend saß derweil sein Gegner neben ihm im Foyer des UTC La Ville, um eine unnötige Auftaktniederlage bei der abschließenden PK zu erklären. “Ich habe mich leider bei 4:2 vom Publikum ablenken lassen, aber insgesamt darf ich nicht unzufrieden sein. Eigentlich habe ich über meine Erwartungen gespielt. Ich war krank in den letzten Tagen, und habe eigentlich mit einer Absage spekuliert. Die letzten Wochen waren doch sehr anstrengend, und offensichtlich zuviel für meinen Körper. Spielerisch war es aber gut, und das gibt mir Hoffnung für den weiteren Verlauf dieses Turniers”, so der 38jährige, der die HTT Finals einmal mehr als sein Lieblingsturnier deklarierte. “Ich sage das auch immer den jungen Spielern. Es zahlt sich aus voll Gas zu geben um hier dabei zu sein. Live-Ticker, DJ, Players-Lounge, es ist etwas besonderes hier zu spielen, und ich glaube wir genießen ein Privileg, dass der HTT-Veranstalter dieses Turnier so organisiert. Ich genieße das, und ich werde so lange hier mitspielen, so lange ich gut genug für die Top 8 bin”, so der Champ von 2016.

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von Claus Lippert

Sonntag
24.11.2019, 03:17 Uhr
zuletzt bearbeitet: 24.11.2019, 05:18 Uhr