Wimbledon: Russische Sperren wegen Angst vor royaler Pokalübergabe?
Die Gerüchte mehren sich, dass die Sperre der russischen und belarussischen Spieler:innen für das Rasen-Major in Wimbledon etwas mit der Pokalübergabe durch die royale Familie zu tun haben könnte. Eine schiefe Optik wird befürchtet.
von Stefan Bergmann
zuletzt bearbeitet: 22.04.2022, 23:10 Uhr
Wimbledon hat eine Handvoll wirklich einzigartiger Traditionen. Eine davon ist es, dass die Pokalvergabe am Ende des Turniers durch einen Repräsentanten des britischen Königshauses erfolgt - in bestem Falle durch den Schirmherren oder die Schirmfrau über den "All Enngland Lawn Tennis and Croquet Club". Bis vor kurzem führte Prince Edward, der Duke of Kent, diese Agenden durch, mittlerweile hat Kate Middleton, auch bekannt als Cathrine, Duchess of Cambridge, solch formelle Aufgaben übernommen.
Schiefe Optik wird befürchtet
Laut eines Artikels der britischen Tageszeitung "Daily Telegraph" könnte genau dieser Umstand letztendlich zur Sperre aller russischen und belarussischen Tennis-Athlet:innen für das Grand-Slam-Turnier in Wimbledon geführt haben. Wie vermeldet, hatte der britische Tennisverband, LTA, am Mittwoch verkündet alle russischen und belarussischen Profis vom Rasenklassiker in London auszuschließen. Neben Daniil Medvedev und Andrey Rublev bei den Herren, würde das auch etwa Aryna Sabalenka oder Viktoria Azarenka bei den Damen betreffen.
Angeblich soll also die schiefe Optik bei einer theoretischen Trophäenübergabe von "Kate" an den Weltranglisten-Zweiten Medvedev einigen Offiziellen und politischen Entscheidungsträgern schwer im Magen gelegen haben. Zuletzt hatte 2021 der Duke of Kent ein allerletztes Mal die Übergabezeremonie an Sieger Novak Djokovic geleitet, 2019 hatte die Duchess of Cambridge ihre Premiere - ebenfalls mit einer Vergabe an den serbischen Weltranglisten-Ersten.