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Wimbledon-Vorbereitung 2019: Für Djokovic, Nadal und Thiem ist weniger mehr

Während Novak Djokovic, Rafael Nadal und auch Dominic Thiem höchstwahrscheinlich ohne ein Rasen-Turnier-Match nach Wimbledon anreisen werden, schlägt wenigstens Roger Federer in Halle auf.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 17.06.2019, 07:55 Uhr

2018 ein Klassiker: Djokovic gegen Nadal im Halbfinale von Wimbledon
© Getty Images
2018 ein Klassiker: Djokovic gegen Nadal im Halbfinale von Wimbledon

Der Wechsel von Asche auf Rasen ist auch nicht mehr das, was er vielleicht früher schon nie war. Die beiden Führenden in der ATP-Weltrangliste, Novak Djokovic und Rafael Nadal, vertrauen 2019 auf ihre Erfahrung (und im Falle des Spaniers auch auf die exzellenten Übungsmöglichkeiten am Rande des WTA-Turniers auf Mallorca). Djokovic, der als Titelverteidiger nach Wimbledon kommen  wird, verzichtet in diesem Jahr zur Gänze auf ein Vorbereitungs-Turnier. In der jüngeren Vergangenheit war der Serbe gerne im Londoner Queen´s Club zu Gast.

Aus der Reihe der Halbfinalisten der eben abgelaufenen French Open wird also wohl nur Roger Federer mindestens ein Wettbewerbsspiel auf Rasen in den Beinen haben, bevor es an der Church Road los geht. Dominic Thiem hätte wie der Schweizer in dieser Woche in Halle antreten sollen, der Österreicher muss sich allerdings von den Strapazen des Final-Runs in Roland Garros erholen. Zwar hat Thiem schon einmal für das Rasenturnier in Antalya, das in der kommenden Woche ausgetragen wird, genannt - dort außer einem sicherlich soliden Antrittsgeld und einer sympathischen Players´ Night nicht viel mitgenommen.

Andre Agassi brach den Bann

Vorbei jedenfalls die Zeiten, als sich manche Spieler an der Herausforderung Wimbledon auch mental abgearbeitet hatten: Ivan Lendl, seit Stuttgart wieder an der Seite von Alexander Zverev, verpflichtete die australische Legende Tony Roche, nur um den einzigen großen Titel, den er letztlich nie gewinnen konnte, endlich nach Hause zu bringen. Lendl stellte sein brachiales Grundlinienspiel auf die feinere Serve-and-Volley-Variante um, zur damaligen Zeit das einzige Mittel, um auf Rasen auch wirklich zu reüssieren. Erst Andre Agassi hat mit seinem Triumph gegen Goran Ivanisevic im Finale 1992 den Bann der Aufschlagkünstler gebrochen.

Ein gutes Service hilft natürlich immer noch, siehe dazu das Halbfinale zwischen John Isner und Kevin Anderson vor knapp einem Jahr. Eine Wiederholung desselben ist unwahrscheinlich: Der US-Amerikaner kuriert seit dem ATP-Masters-1000-Turnier in Miami einen Ermüdungsbruch aus, Anderson feiert in dieser Woche im Queen´s Club sein Comeback nach Verletzungspause.

Niemand möchte früh gegen Nick Kyrgios spielen

Was das nun für Wimbledon heißt? Djokovic, Nadal und Federer werden naturgemäß zu favorisieren sein, die ATP-Tour-250-Turniere in Stuttgart und ´s-Hertogenbosch haben keine neuen Erkenntnisse gebracht. Auch wenn Matteo Berrettini in fünf Matches beim TC Weissenhof  kein einziges Mal seinen Aufschlag abgeben musste. Exakt zwei Breakbälle musste der Italiener den jeweiligen Rückschlägern zugestehen, beide konnte Jan-Lennard Struff im Halbfinale nicht nutzen.

Einen jener Kandidaten, der seit Jahren gerne ins Spiel um einen Wimbledon-Titel gebracht wird, hat Berrettini übrigens gleich in Runde eins sehr humorlos verabschiedet: Nick Kyrgios. Schwer vorstellbar, dass der oft unterhaltsame, immer aber launische Australier einen Lauf wie Anderson 2018 hinlegt. Obwohl sich sicherlich keiner der Spitzenspieler ein frühes Treffen mit dem Mann aus Canberra wünscht. Zumal Kyrgios im Gegensatz zu Djokovic und Nadal zwei Rasenturniere in den Beinen haben wird: eben Stuttgart und in dieser Woche den Queen´s Club.

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von Jens Huiber

Montag
17.06.2019, 09:55 Uhr
zuletzt bearbeitet: 17.06.2019, 07:55 Uhr

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