Stuttgart-Siegerin Karolina Pliskova: Ein Auto als Gewinn, aber keinen Führerschein

Die Tschechin Karolina Pliskova hat den Porsche Tennis Grand Prix gewonnen. Neben der Siegprämie in Höhe von 113.060 Euro durfte sich die frühere Weltranglistenerste über einen roten und 365 PS starken Sportwagen des Hauptsponsors freuen. Einziges Problem von Pliskova an einem perfekten Finaltag: Die 26-Jährige hat gar keinen Führerschein. "Das ist aber jetzt die beste Motivation, ihn zu machen", sagte sie.

von Ulrike Weinrich
zuletzt bearbeitet: 29.04.2018, 19:19 Uhr

Karolina Pliskova, Stuttgart


Von Ulrike Weinrich aus Stuttgart

Angelique Kerber kurvte in den vergangenen drei Jahren gleich zweimal rasant über den Centre Court in der Porsche Arena. Im vergangenen April war es dann Laura Siegemund, die den Hochglanz-Eyecatcher ganz souverän von der Rampe runtersteuerte und mit mächtig Pferdestärken unter der Motorhaube ihre Runde drehte.

Pliskova: "Ich hoffe, wenn ich wiederkomme, habe ich den Führerschein"

Pliskova (26), die neue Queen von Stuttgart, konnte zumindest in Sachen Fahrkünste nicht mit den Gewinnerinnen der letzten Jahre mithalten. Genauso wie Halbfinalistin Caroline Garcia (Frankreich) hat die Nummer sechs des WTA-Rankings noch keinen Führerschein gemacht. Was dazu führte, dass Porsche-Vorstandsboss Oliver Blume die Turniersiegerin nach dem 7:6 (7:2), 6:4 im Finale gegen Coco Vandeweghe (USA) mit dem roten Wagen auf den Platz chauffierte.

"Ich wollte den Führerschein schon im vergangenen Jahr machen, aber bei unserem Turnierplan ist es schwierig. Vielleicht klappt es in diesem Jahr", meinte Pliskova und betonte: "Ich hoffe, wenn ich nächstes Jahr wiederkomme, dann habe ich ihn."

Ihre Zwillingsschwester Kristyna, gegen die sie kurioserweise am Dienstag in der ersten Runde des Heim-Turniers in Prag spielen wird, ist im Besitz des "Lappens". "Aber auch erst seit zwei Jahren", berichtete Karolina Pliskova - und schmunzelte etwas verlegen.

"Karo" zumindest im Finale auf dem "Drivers Seat"

Im Endspiel von Stuttgart allerdings saß die US-Open-Finalistin von 2016 auf dem "Drivers Seat". Im Tiebreak des ersten Durchgangs holte Pliskova (11 Asse) nach einem 1:2-Rückstand die nächsten sechs Punkte - und nach 58 Minuten den Satz. Auch in der Folge war sie mehr Kapitän als Co-Pilot - wie dann später bei ihrer Siegerfahrt mit neuem Auto.

Pliskova führte nach zwei Breaks mit 5:2, zeigte dann noch einmal Nerven und wurde gebreakt. Letztlich brachte sie den Vorsprung ins Ziel und feierte ihren insgesamt zehnten WM-Titel - den zweiten auf Sand nach Prag 2015. Wäre da nicht die Sache mit dem Führerschein...!!!

von Ulrike Weinrich

Sonntag
29.04.2018, 19:19 Uhr