Angelique Kerber – „Mich hat das ganze Gerede nicht beeinflusst“

Der verpassten Chance, als zweite Deutsche nach Steffi Graf an die Spitze der Weltrangliste zu klettern, will Angelique Kerber nicht nachtrauern.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 22.08.2016, 11:39 Uhr

MASON, OH - AUGUST 16: Angelique Kerber of Germany talks on the set of the Tennis Channel on day 4 of the Western & Southern Open at the Lindner Family Tennis Center on August 16, 2016 in Mason, Ohio. (Photo by Andy Lyons/Getty Images)

Die Strapazen der vergangenen Wochen warenAngelique Kerberanzusehen. Müde und ausgelaugt wirkte sie, als sie den Sprung an die Spitze der Weltrangliste knapp verpasst hatte. Und auch ihr sonst so strahlendes Lächeln schien ein wenig gequält. „Ach, wissen Sie, es hat zwar jeder darüber gesprochen, aber mich hat das ganze Gerede nicht beeinflusst“, sagte die Australian-Open-Siegerinnach der Niederlage im Finale von Cincinnati gegen Karolina Pliskova:„Es war immer mein Traum, ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen - das habe ich geschafft. Ein anderer Traum ist es, die Nummer eins zu werden. Und ich werde alles geben, um auch dies eines Tages zu schaffen.“

Ohne Bestleistung ins Finale von Cincinnati

Die große Chance, als zweite Deutsche nach Steffi Graf den Tennisthron zu erklimmen, war am Sonntag zum Greifen nah gewesen. Doch durch die überraschend deutliche Niederlage (3:6, 1:6) gegen die Tschechin platzte dieser Traum - vorerst zumindest. „Ich habe einfach versucht, mein bestes Tennis zu spielen, aber dabei viel zu viele einfache Fehler gemacht“, sagte die 28-Jährige nach der zweiten bitteren Finalniederlage innerhalb weniger Tage. Auch bei Olympia in Rio de Janeiro hatte die deutsche Nummer eins im Endspiel gegen die Außenseiterin Monica Puig aus Puerto Rico verloren. Damit bleibtSerena Williamsauch im am Montag veröffentlichten Ranking an der Spitze und reist als Nummer eins zu den US Open (29. August bis 11. September).Ihr Vorsprung allerdings ist auf mickrige 190 Zähler geschrumpft, und in New York hat die 34-Jährige als Halbfinalistin des Vorjahres deutlich mehr Punkte zu verteidigen als Kerber, die 2015 in der dritten Runde gescheitert war.

Gut möglich also, dass es beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres zur Wachablösung kommt - doch damit will sich Kerber derzeit nicht beschäftigen. „Wenn ich zu einem Turnier reise, weiß ich natürlich immer, wie ich dort im vergangenen Jahr gespielt und abgeschnitten habe. Aber das zählt für mich nicht“, sagte Kerber: „Ich will in New York mein bestes Tennis zeigen. Nur darauf kommt es an.“ Was Kerber optimistisch stimmen wird, ist, dass sie im hochkarätig besetzten Hartplatzturnier in Cincinnati überhaupt das Finale erreicht hat - obwohl ihre Leistungen im Verlauf der vergangenen Woche nicht immer auf konstant hohem Niveau waren. „Manchmal hat man diese Tage, an denen man die engen Spiele auch mit 70, 80 Prozent gewinnt. Das gibt mir viel Zuversicht für die US Open“, sagte Kerber, die sich in den kommenden Tagen ein wenig Ruhe gönnen will: „Ich reise etwas früher nach New York und werde etwas entspannen. Für mich ist es ein wirklich besonderes Turnier und eine besondere Stadt. Ich werde versuchen, so weit wie möglich zu kommen.“

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22.08.2016, 11:39 Uhr