Hackergruppe veröffentlicht WADA-Akten der Williams-Schwestern

Die Hackergruppe "Fancy Bear" hat Zugang zu den medizinischen Akten einiger US-Sportler, darunter Serena und Venus Williams, bekommen.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 13.09.2016, 19:21 Uhr

RIO DE JANEIRO, BRAZIL - AUGUST 03: Serena Williams and Venus Williams of the United States speaks with the media during a press conference at the Main Press Centre ahead of the Rio 2016 Olympic Games on August 3, 2016 in Rio de Janeiro, Brazil. (P...

Eine Hackergruppe namens "Fancy Bear" behauptet, dass es Zugang zu den Akten der Welt-Anti-Doping-Agentur bekommen hat.Auf ihrer Webseite haben die Hacker die Akten von mehreren US-Sportlern veröffentlicht, darunter die Turn-Olympiasiegerin Simone Biles sowie die Williams-Schwestern. Der Vorwurf der Hacker: Serena und Venus Williams haben von der WADA eine Ausnahmeregelung für verbotene Präparate bekommen. Bei Serena Williams wird das entzündungshemmende Cortison-Präparat Prednisolon aufgelistet, das als Schmerzmittel eingesetzt wird, aber auch positive Effekte auf den Kohlehydratstoffwechsel hat.

"Diese ganzen Ausnahmegenehmigungen sind geradezu ein Stachel in das Herz der sauberen Athleten - sie müssen befürchten, dass sie ins Hintertreffen geraten. Es darf im Elitesport überhaupt keine Ausnahmegenehmigungen geben, weil sie den Wettbewerb verzerren. Wenn einer krank ist, wenn er Asthma hat oder sonst was, dann kann er eben nicht im Hochleistungssport starten. Wer nur 1,50 Meter groß ist, kann auch nicht in der NBA Basketball spielen", sagte Dopingforscher Perikles Simon gegenüber dem "Tagesspiegel". Die WADA bestätigte die Cyber-Attacke, die offensichtlich aus Russland kommt, in einer Mitteilung.

USADA über Cyber-Attacke: "Feige und jämmerlich"

"Die WADA bedauert zutiefst diese Situation und ist sich der Bedrohung sehr bewusst, da es die Athleten repräsentiert, dessen vertrauliche Informationen öffentlich gemacht wurden durch diesen kriminellen Akt. Die WADA verurteilt die andauernden Cyber-Attacken, die ausgeführt werden, um die WADA und das globale Anti-Doping-System zu untergraben. Die WADA wurde von Zuständigen der Strafverfolgung unterrichtet, dass diese Attacken ihren Ursprung in Russland haben", teilte Olivier Niggli, Generaldirektor der WADA mit.

Noch drastischer forumuliert es Travis T. Tygart, Chef der US-Ant-Doping-Agentur USADA, in einem Statement, wo er den Athleten zur Seite springt. "Es ist unvorstellbar, dass in der olympischen Bewegung Hacker Zugriff auf vertrauliche medizinische Informationen erhalten, um Athleten zu beschmutzen und es aussehen lassen, als ob sie etwas Falsches gemacht hätten. Die Athleten haben es nicht. In der Tat haben die Athleten in jeder Situation alles richtig gemacht bei der Einhaltung der globalen Regeln und der Erlangung einer Erlaubnis für ein benötigtes Medikament. Die zuständige ITF hat in einem korrekten Prozess die Erlaubnis erteilt, und es wurde anerkannt vom IOC und der USADA. Das Cyber-Mobbing von unschuldigen Athleten, die von diesen Hackern involviert wurden, ist feige und jämmerlich. Es ist Zeit für die gesamte internationale Gemeinschaft aufzustehen und diese Cyber-Attacken gegen sauberen Sport und Rechte der Athleten zu verurteilen."

von tennisnet.com

Dienstag
13.09.2016, 19:21 Uhr