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Jelinek und Al Mahmoud vor erneutem Kräftemessen

Im Endspiel des 28. März Masters Series 1000 Turniers in der Südstadt kommt es heute Nachmittag (LIV...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 27.04.2024, 16:18 Uhr

Im Endspiel des 28. März Masters Series 1000 Turniers in der Südstadt kommt es heute Nachmittag (LIVE im Ticker ab 16:30 Uhr auf www.hobbytennistour.at) zur Neuauflage des vor sieben Wochen über die Bühne gegangenen ersten HTT Masters-Series-Saisonfinales beim Februar-1000er im UTC La Ville zwischen dem in Hochform befindichen Jungstar Julian Jelinek und dem rumänischen Altstar Adnan Al Mahmoud. Jelinek prolongierte seine aktuelle Siegesserie mit einem 7:6, 5:7, 2:1 ret. Erfolg und dem damit verbundenen neunten HTT-1000er-Einzelsieg in Folge, während Al Mahmoud dem 1000er-Siegeszug des deutschen September-Masters-Gewinners David Steiert mit 4:6, 7:6 und 6:1 ein Ende setzte. Aus der Südstadt berichtet für hobbytennistour.at C.L

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In Abwesenheit der HTT Nr. 1 dominieren Jelinek & Al Mahmoud die HTT 1000er-Szene 2024

Die beiden aktuell erfolgreichsten Spieler auf HTT 1000er-Ebene sind – zumindest auf dem Papier – die Herren Julian Jelinek und Adnan Al Mahmoud. Der 15jährige rot-weiß-rote Shooting-Star und sein 20 Jährchen älterer Widerpart aus Rumänien nehmen beim zweiten HTT 1000er-Event des Jahres zum zweiten Mal in Folge die beiden Finalplätze für sich in Anspruch, und machen sich daher nach der ersten Titelentscheidung im Februar auch die zweiten 1000 Ranglistenpunkte im Jahr 2024 untereinander aus. In Abwesenheit des Ranglisten-Ersten und HTT Australian Open Champions Rene Gräflinger dominieren Jelinek und Al Mahmoud zumindest ergebnistechnisch die Szenerie. Spielerisch waren es nämlich zwei “a….knappe” Entscheidungen, mit denen sich “Julian & Adnan” für ihr finales Wiedersehen am Centercourt in der Südstadt am Montag Abend knapp vor Einbruch der Dunkelheit qualifizierten.

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Steiert sorgt für ersten Satzverlust Al Mahmouds im Turnierverlauf

Der weiter mächtig im Aufwind befindliche Adnan Al Mahmoud, der auf dem Weg ins Semifinale gegen Deutschlands neuen HTT-Topstar David Steiert keinen Satz abgegeben hatte, und von vielen Kollegen als Außenseiter für dieses Vorschluss-Runden-Duell gehandelt wurde, hatte eigentich einen tollen Start in sein zweites HTT 1000er-Karriere-Semifinale zu verbuchen. Den Vorteil des ersten Breaks zum 4:3 gab der 35jährige allerdings mit zwei Doppelfehlern in seinem folgenden Aufschlagspiel prompt wieder aus der Hand, und so war es der als leichter Favorit in das rumänisch-deutsche Halbfinalduell gestartete Steiert, der sich mit einem zweiten Break im Finish den ersten Satz mit 6:4 sicherte. Al Mahmoud hatte also seinen ersten Satz im Verlauf dieses Turniers verloren, nicht aber seinen Mut und seine Überzeugung, diesem Spiel noch die entscheidende Wende verleihen zu können. Und weil David Steiert zu Beginn des zweiten Satzes mit einem unkonzentriert gespielten Service-Game mithalf, entwickelte sich ein enges Kopf an Kopf Rennen, in dem Steiert als Rückschläger bei 4:5 zwei Satzbälle abwehrte und sich ins Tiebreak retten konnte. Dort behielt Al Mahmoud mit 7:4 die Oberhand, ein dritter und zum Wettlauf gegen die hereinbrechende Dunkelheit werdender Durchgang wurde nötig.

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David Steiert hofft für weitere Saison auf Leistungssteigerung

Dort spielte Al Mahmoud dann groß auf. “Mit einem lockeren Handgelenk und ganz viel Mut”, wie er später bestätigte, erspielte sich der rumänische Routinier eine 5:0 Führung, die aber freilich auch dem Umstand geschuldet war, dass Steiert in dieser Entscheidung gänzlich ohne Beinarbeit fungierte. “Meine Beine waren im dritten Satz schon daheim”, schmunzelte der aus München stammende und seit 10 Jahren in Wien lebende 31jährige, der bei 0:5 noch zum Ehrengame ausholte, insgesamt aber kein gutes Turnier für sich reklamieren wollte. “Ich war über das gesamte Turnier hinweg nicht mit meinem Spiel zufrieden. Aber es war eine gute Match-Praxis. Es wird aber besser und besser, und ich bin zuversichtlich, dass ich schon bald meine Trainingsleistungen auch in Turnieren abrufen kann”, so Steiert. “Aufgrund des Windes war es heute schwierig auf dem Platz. Alles in Allem bin ich aber froh gewonnen zu haben, und wieder im Finale zu stehen. Auf die Herausforderung mit Julian Jelinek freue ich mich schon sehr”, gestand Al Mahmoud am Abend beim Pressegespräch.

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Generationen-Duell auf überschaubarem Niveau

Und diese von Al Mahmoud zitierte Herausforderung namens Julian Jelinek hat am Montag Abend ein rein rumänisches März Masters Series 1000 Finale verhindert, und mit seinem bereits oben erwähnten neunten Einzelsieg auf HTT 1000er-Ebene in Serie auch die momentane Erfolgslosigkeit des Ranglisten-Zweiten Damian Roman ein Stück weit verlängert. Gleich vorweg: Ein Augenschmauss war das dritte direkte Duell zwischen Jelinek und Roman auf der HTT nicht. Highlights am Centercourt waren Mangelware, zu ähnlich sind sich die beiden HTT Top Ten Stars auch in ihrer Spielanlage. Und die war gestern darauf ausgerichtet, den Ball sicher im Spiel zu halten, auf die Fehler des Gegners zu warten, und die wenigen sich bietenden Chancen zu nützen. Das gelang im ersten Satz dem Youngster besser. Zwar scheiterte Jelinek bei 5:4 beim Ausservieren des ersten Satzes, den er erst im Tie-Break – dort allerdings souverän mit 7:1 – für sich entschied. Im zweiten Heat führte Jelinek bereits 4:0, ehe dem 15jährigen HTT Februar-Masters-Series-Champion komplett der Faden riss. Roman wehrte bei 3:5 einen Matchball per Ass ab, und rettete sich über den Tie-Break in den dritten Satz, der dann aber gerade einmal 5 Minuten dauerte. Mit Schmerzen im rechten Ellbogen ließ es die Nummer 1 des Turniers beim Stand von 1:2 gut sein.

Jelinek über Finaleinzug froh, Damian Roman wartet weiter auf den alleinigen Masters Series 1000 Rekordtitel

“Ich freue mich riesig, zum zweiten Mal in Folge bei einem HTT Masters Series 1000 Turnier im Finale zu stehen. Die heutige Partie gegen Damian war für uns beide extrem schwer. Der ständige Wind hat mein Spiel komplett zerstört. Leider konnten wir das Match aufgrund seiner Verletzung nicht zu Ende bringen. Aber ich bin sehr froh, hier im Endspiel zu stehen”, so Jelinek. Der 15jährige steht in seinem zweiten HTT-Karriere-Finale, und verhinderte mit seinem zweiten Sieg im dritten Duell mit Damian Roman die bereits 65. Finalteilnahme seines rumänischen Gegners, der damit auch weiter auf seinen ersten Turniersieg seit August letzten Jahres und auf den alleinigen dreizehnten Masters-Series-1000-Titel warten muss.

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von Claus Lippert

Dienstag
09.04.2024, 12:34 Uhr
zuletzt bearbeitet: 27.04.2024, 16:18 Uhr