Nicht einmal ein Viertelfinale für Nadal? Die Wettanbieter zweifeln am Sandplatzkönig

Rafael Nadal. Ein Ausnahmespieler, Rekordbrecher und König des Sandplatzes. Der Spanier spielt dieses Jahr höchstwahrscheinlich seine letzten Turniere. Und vor allem auf Sandplatz gelangen ihm unglaubliche Erfolge. Doch was kann Nadal jetzt noch auf Asche erreichen? 

von Johanna Brauer
zuletzt bearbeitet: 25.04.2024, 11:11 Uhr

© Getty Images

Zeiten ändern sich

Es ist noch gar nicht so lange her, da war vor den ganz großen Sandplatz-Events in Monte-Carlo, Madrid, Rom und vor allem Roland Garros klar: Der Weg zum Sieg führt nur über Rafael Nadal. Nicht umsonst bekam er den Titel als "King of Clay": Nadal hält den Rekord der längsten Siegesserie auf Sand. Zwischen April 2005 und Mai 2007 gewann er auf Asche 81 Matches in Folge, ehe er in Hamburg gegen Roger Federer verlor. 

Doch die Zeiten ändern sich. Nadal quält sich mit seinen Verletzungen und verkündete erst am Dienstag in Madrid den nächsten Dämpfer. Nicht ganz so verwunderlich also, dass die Quoten bei Interwetten gegen den Spanier laufen. Die Frage ob Nadal überhaupt ein Viertelfinale auf Sand erreichen wird, wird zumindest von den Buchmachern klar beantwortet. 2,50 ist die Quote für zumindest einen Einzug ins Viertelfinale, 1.50 gegen einen Einzug. Doch ist für Nadal nicht doch noch mehr drin? 

Nadal: "Wenn ich in Paris so ankomme, wie ich mich heute fühle, werde ich nicht spielen"

"Wenn ich in Paris so ankomme, wie ich mich heute fühle, werde ich nicht spielen", sagte der Linkshänder am Mittwoch, einen Tag vor seinem Start in Madrid, wo Nadal zum 20. Mal antritt und fünf Mal triumphierte: "Ich werde Roland Garros spielen, wenn ich mich konkurrenzfähig fühle. Wenn ich spielen kann, spiele ich. Wenn ich nicht spielen kann, kann ich nicht spielen."

Deutliche Worte des Spaniers, die nicht Platz für viel Hoffnung und Beschönigung lassen. Denn auch wenn Nadal sich halbwegs spielbereit fühlt, schläft natürlich auch seine Konkurrenz nicht. Alcaraz, Sinner, Tsitsipas und Casper Ruud sind auf Sand gefährliche Spieler, die momentan auf der Überholspur unterwegs sind. 

Wie viel kann man Nadal noch zutrauen? 

Natürlich ist Nadal ist ein Kämpfer mit viel Ehrgeiz. Er trainerte kurz nach seiner Operation wieder unermüdlich und arbeitete an seinem Comeback. Doch Nadal muss sich schon seit Jahren mit seinen Verletzungen herumschlagen. Und seine körperliche Verfassung ist, wie man weiß, schon lange ein Thema. Hier ein Beispiel: Bei dem French-Open Finale im Jahr 2022 spielte Nadal ohne jegliches Gefühl im Fuß, wie er später zugab. Sein Artzt verabreichte ihm eine Spritze, die seinen Fuß betäubte, da die Schmerzen sonst nicht aushaltbar gewesen seien, wie der damals 36-jährige erklärte. Trotz seiner Taubheit im Fuß gewann er das Finale gegen Casper Ruud in drei klaren Sätzen mit 6:3, 6:3 und 6:0. Vor zwei Jahren hielt Nadal somit zum 14. Mal die Trophäe in Paris in die Luft. Noch gar nicht so lange her. 

Roland Garros als Highlight der Saison

Von Anfang an war Roland-Garros das eigentliche Hauptziel der Abschlusstournee des Maestros. Und in der Wohnzimmer-Atmosphäre könnte mit einem kleinen Wunder das Viertelfinale möglich sein. Vorrausgesetzt natürlich, dass Nadal körperlich in der Lage ist, halbwegs schmerzfrei zu spielen, und er seine letzten Reserven zusammenkratzen kann. Die Fans vor Ort und vor den Bildschirmen werden auf der Seite des Spaniers sein, wenn er sich zum vermutlich letzten Mal in Paris die Ehre gibt. In dieser besonderen Atmospähre und wenn sein Körper es zulässt, kann für Nadal sogar mehr als ein Viertelfinaleinzug drin sein. Wer weiß, vielleicht passiert ein kleines Wunder und er hält am Ende sogar noch zum 15. Mal die Trophäe in die Luft. Träumen darf man ja. 

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von Johanna Brauer

Donnerstag
25.04.2024, 11:40 Uhr
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