Benjamin Becker – „Ohne das College wäre ich kein Profi geworden“
Benjamin Becker war wie einige andere prominente Spieler ein Späteinsteiger auf der ATP-Tour.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
25.11.2015, 11:00 Uhr

Dass man auch einen alternativen Karriereweg einschlagen kann und nicht alles sofort auf die Karte Tennis setzen muss, zeigen viele Beispiele von Spielern, die über die Universitäten in den USA den Weg in den Profisport gefunden haben:John Isner,Kevin Anderson,Steve Johnson, aber auch Benjamin Becker sind hier zu nennen. Der 34-jährige Deutsche besuchte zunächst die Universität in Texas, ehe er sich im Jahr 2005 im Alter von 24 Jahren fürs Profitennis entschied. Becker hat kein Bedauern, dass er so spät angefangen hat. „Ich musste mich als Person und Spieler entwickeln. Als ich zur Universität ging, war ich schmächtig und winzig. In den USA konnte ich wie ein Profi leben und trainieren. Und das habe ich genossen. Die Tour ist physisch und mental sehr anstrengend. Du musst bereit dafür sein. Als ich 22 Jahre alt war, war ich nicht vorbereitet“, erzählte Becker gegenüber dem Portal „TennisBest“.
Dass Beckers Plan Früchte trug, zeigte sein Einstieg auf die Profi-Tour. Innerhalb von wenigen Monaten spielte sich der Deutsche unter die Top 100 vor und sorgte in seinem ersten vollen Profijahr für ein gewaltiges Ausrufezeichen, als er bei den US Open als Qualifikant in der dritten Runde die Karriere vonAndre Agassibeendete und daraufhin vonAndy Roddickals „Kerl, der Bambi erschoss“ bezeichnet wurde. Wozu Becker jungen, talentierten Spielern, die keine Wunderkinder sind, raten würde? „Es hängt von der Situation ab. Wenn du großes Talent und keine Ambitionen für ein Studium hast, ist es vielleicht gut, es mit Tennis zu probieren. Aber wenn ich einen Spieler mit gutem Potential, aber ohne jegliche Gewissheit trainieren würde, wäre mein Vorschlag an ihn, dass er studiert. Ich denke, die Universität bereitet dich auch aus einem technischen Standpunkt vor. Wenn ich nicht aufs College gegangen wäre, wäre ich kein Profi geworden.“(Text: cab)