Bernard Tomic und die „Hall of Shame”
Der Konflikt zwischen Bernard Tomic und Tennis Australia spitzt sich zu.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
14.07.2015, 08:45 Uhr

Der große Regisseur Quentin Tarantino eröffnet sein zweiteiliges Epos „Kill Bill“ unter anderem mit dem feinen klingonischen Sprichwort: „Rache ist ein Gericht, das am besten kalt serviert wird.“ Nun wäre es wohl voreilig und wahrscheinlich grundfalsch, dem oder der MitarbeiterIn von Tennis Australia, der oder die für eine Aussendung des stolzen Verbandes vom fünften Kontinent verantwortlich war, Rachegelüste an Bernard Tomic zu unterstellen – die 14-minütige Zeitspanne zwischen ursprünglicher und korrigierter Version lassen indes Raum für Spekulationen offen. So lange hat es gedauert, bis aus Turnier der „Hall of Shame“, bei der Tomic antreten sollte, richtigerweise wieder die „Hall of Fame“ wurde. Zufall? Oder eine Spitze gegen die aktuelle Nummer 25 der Welt, dessen Familie mit Tennis Australia seit Jahren im Clinch liegt?
Der Reihe nach: Bernard Tomic hatte nach seinem Aus in Wimbledon gegen den späteren ChampionNovak Djokovicden australischen Verband und namentlich dessen Geschäftsführer Craig Tiley in klaren Worten kritisiert,woraufhin Tomic aus dem Kader für die Davis-Cup-Begegnung gegen Kasachstan am kommenden Wochenende gestrichen wurde. Damit nicht genug, glaubt man John Tomic, dem bekannt streitlustigen Vater des bestklassierten Australiers. Seinem Sohn Bernard wäre neben seiner Ausladung vom Davis-Cup-Match von Seiten des Verbandes auch signalisiert worden, dass man ihm auch an anderer Stelle wehzutun gedenke. Einer der großen Streitpunkte zwischen den Tomics und Tennis Australia ist die Unterstützung für Tochter Sara, die von SeitenPatrick Rafters nach kritischen Bemerkungen von Vater Tomic vor dem Beginn des Wimbledon-Turniers eingefroren wurde.
Buhmann Patrick Rafter
Der zweimalige US-Open-Champion Rafter scheint in Spielerkreisen im Moment ohnehin wenig Hausmacht zu besitzen, tweetete doch Nick Kyrgios nach einem Statement Rafters zu den Schwierigkeiten in den Verhandlungen mit der Familie Tomic: „Schon wieder ein Kommentar aus Rafters Mund. Hört dieser Kerl jemals auf?“ Wer sich auf die Suche nach diesem Tweet macht, dürfte allerdings enttäuscht werden. Kyrgios hat diesen wohl ebenso schnell der virtuellen Mülltonne geopfert wie Tennis Australia den „Hall of Shame“-Fehler korrigiert hatte. Während Kyrgios aber für Australien aufschlagen wird, misst sich Bernard Tomic in dieser Woche beim ATP-World-Tour-250-Turnier in Newport. Im Schatten der „International Tennis Hall of Fame“. (Text: jehu)
