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Grigor Dimitrov = „Baby-Federer“? – „Ich wurde zu früh mit ihm verglichen“

Der einstige bulgarische Tennis-Wunderknabe Grigor Dimitrov steckt derzeit in einer kleinen Formkrise.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 20.06.2015, 08:10 Uhr

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Kaum ein anderer Spieler wurde in den letzten Jahren dermaßen mit Vorschusslorbeeren gepriesen wie Grigor Dimitrov. Und das ja auch völlig zu Recht, sein unglaubliches Talent und Ballgefühl hat der Bulgare auf der ATP-Tour schon viele Male zum Besten gegeben (seht euch hier die besten Hot Shots von Dimitrov an). Doch der richtig große Durchbruch ist dem 24-Jährigen noch nicht gelungen. Derzeit befindet sich der Mann aus der südbulgarischen Stadt Chaskowo auch noch in einer kleinen, aber mühsamen Formkrise.

Beim ATP-Masters-1000-Turnier in Rom musste er sich in der zweiten Runde der italienischen Herren-Diva Fabio Fognini im dritten Satz mit 0:6 geschlagen geben, bei den French Open setzte es eine ganz klare Dreisatz-Auftaktniederlage gegen den US-AmerikanerJack Sockund diese Woche lief die Titelverteidigung beim traditionsreichen Rasenturnier im Londoner Queen’s Club schief.Aufschlagkanone Gilles Müller hatte mit dem Freund von Maria Sharapova keinerlei Mitgefühl und verabschiedete Dimitrov in zwei Sätzen.Was ist also los, mit dem Mann, der einst, aufgrund der ähnlichen Spielanlage des „Maestros“, von der Presse als „Baby-Federer“ gefeiert wurde?

„Ich mache viele gute Sachen auf dem Platz“

Bei einem Gespräch mit „Sky Sports“ wähnte der Südslawe genau diesen Umstand als möglichen Grund für seine derzeitige Formschwäche: „Ich wurde zu früh mit ihm verglichen. Zunächst war es spaßig, dann wurde es aber schwer. Der Vergleich hatte mich zerstört, und die Leute sprachen nur noch über das.“ Irgendwie verständlich, gibt es doch wirklich kaum größere Fußstapfen als die von Roger Federer, in die man irgendwann einmal treten sollte.

Völlig aus dem Konzept gebracht, scheint Dimitrov allerdings nicht zu sein, zumindest zeigte sich der Bulgare in der Pressekonferenz nach seiner Achtelfinal-Niederlage gegen Müller durchaus positiv: „Ich glaube nicht, dass ich im Moment schlechtes Tennis spiele. Ich mache viele gute Sachen auf dem Platz. Wimbledon steht vor der Tür, ich werde positiv bleiben und habe genug Zeit, um mich vorzubereiten.“ Das sollte der derzeit Weltranglisten-Elfte auch unbedingt tun, hat er doch aus dem Vorjahr ein Halbfinale beim „Major“-Turnier in London zu verteidigen.(Text: sb)

von tennisnet.com

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