Djokovic: "Ich fühlte mich wie ein ungewolltes Kind"
In einem aktuellen Interview spricht Novak Djokovic ausführlich über seine Rivalität mit Roger Federer und Rafael Nadal. Der Serbe schildert dabei auch, dass es ihn lange Zeit sehr belastet habe, nicht die gleiche Zuwendung zu bekommen wie der Schweizer und der Spanier.
von Clemens Engert
zuletzt bearbeitet:
14.06.2025, 13:23 Uhr

In dem rund einstündigen Interview, das auf dem serbischen YouTube-Channel "Neuspjeh Prvaka" veröffentlicht wurde, lässt der 24-fache Grand Slam-Sieger seine Karriere Revue passieren und geht insbesondere auf seine nicht immer einfache Beziehung mit seinen großen Rivalen Roger Federer und Rafael Nadal ein. Auch, wenn es Zeiten gegeben habe, in denen das Verhältnis unterkühlt gewesen sei, habe er die anderen beiden jedoch immer bewundert, so Djokovic: "Nur weil jemand mein größter Rivale ist, heißt das nicht, dass ich ihm Böses wünsche, ihn hasse oder ihm sonst etwas auf dem Feld antun möchte, um ihn zu besiegen. Wir kämpften um den Sieg und der bessere gewann."
Mittlerweile, so meint Djokovic, hätten die Big 3 eine entspannte Beziehung zueinander. Mit Nadal verstehe er sich jedoch etwas besser als mit Federer, so der Serbe. Vielleicht liege dies daran, dass er und Rafa ungefähr gleich alt seien.
“Es tat mir so weh”
Obwohl alle Drei in ihrer Karriere beispiellose Erfolge feierten, waren es Federer und Nadal, die mehr Liebe und Zuwendung von den Fans bekamen. Er selbst habe sich ebenfalls lange nach mehr Anerkennung gesehnt, so Djokovic: "Es stimmt, ich habe versucht, ein bisschen von den Leuten gemocht zu werden. Dann habe ich realisiert, dass es nichts bringt, mich zu verstellen, weil das nicht ich war. Ich habe versucht, so zu sein, wie sie es wollten, und sie wollten, dass ich nach ihrer Pfeife tanze. Ich gebe zu, so war es."
Diese Situation habe ihn mitunter sehr belastet. "Weil ich mich wie ein ungewolltes Kind fühlte. So ging es mir. Damals dachte ich ständig: Warum passiert das? Was habe ich getan? Es tat mir so weh. Dann wurde mir klar, dass ein Teil der Tennis- und Sportöffentlichkeit mich aufgrund meiner Einstellung, meines Verhaltens und was auch immer niemals akzeptieren oder lieben würde." Mittlerweile hab er seinen Frieden damit geschlossen. "Ich bin, wer ich bin, und ich schlafe friedlich", so der 38-jährige Serbe.