Dominic Thiem - Ein Frühjahr voller Möglichkeiten?

Dominic Thiem hat Anfang des Jahres keine Punkte zu verteidige. Die Frage ist, wie viele Chancen der Österreicher bekommt, neue zu sammeln.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 03.12.2022, 08:37 Uhr

Dominic Thiem 2022 in Rom
© Getty Images
Dominic Thiem 2022 in Rom

561. Das mag für die österreichischen Tennisfans so etwas wie die Zahl des Jahres 2022 sein. Denn genau so viele Punkte hat Dominic Thiem nach seinem Comeback in Marbella auf der ATP-Tour gesammelt. Das hat nicht ganz für einen Platz unter den besten 100 Spielern der Welt gereicht, unter Umständen aber immerhin für die direkte Startberechtigung im Hauptfeld der Australian Open 2023.

Nun könnte man mit Blick auf den Ranking Breakdown des US-Open-Champions von 2020 sagen: es liegt ein Frühjahr voller Möglichkeiten vor Dominic Thiem. Was per se ja nicht falsch ist. Die ersten Punkte, die es zu verteidigen gibt, sind jene aus Rom: exakt 10. In Worten: zehn. Thiem könnte also zum Jäger und Sammler werden, zunächst einmal in Australien, danach vielleicht während des Südamerika-Sandplatz-Swings, schließlich in Indian Wells und Miami, bis es dann auf europäischem Sand losgeht.

Thiem und der Davis Cup

Das kleine Problem an der Sache: Als Nummer 106 der ATP-Weltrangliste sind die Plätze in den Tableaus nicht garantiert. Vielleicht bekommt Thiem von der ATP ja noch ein Protected Ranking gutgeschrieben, nachdem bei der Berechnung der freien Eintritte im Comeback-Jahr etwas schief gelaufen ist. Hier und da darf Thiem sicherlich auch auf eine Wildcard spekulieren.

Aber ein guter Saisonstart ist dringend geboten. Denn grundsätzlich wird die Entry List ja immer sechs Wochen vor Beginn eines Turniers geschlossen, da empfiehlt es sich, möglichst bald wieder solide zweistellig zu werden. Wer unter dieser Vorgabe übrigens auch leiden könnte: der Österreichische Tennis Verband (ÖTV). Denn bei seiner Jagd auf Zähler ist es nicht ausgeschlossen, dass Dominic Thiem auf eine Teilnahme an der Davis-Cup-Begegnung Anfang Februar in Kroatien verzichtet. Da sind die Überredungskünste von Teamchef Jürgen Melzer gefragt.

Der Druck der vergangenen Jahre hat sich für Thiem jedenfalls verschoben: bis zur Verletzungspause ging es immer darum, einen extrem hohen Standard zu halten. Nun besteht die Aufgabe darin, diesen Standard möglichst schnell wieder zu erreichen.

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Samstag
03.12.2022, 13:05 Uhr
zuletzt bearbeitet: 03.12.2022, 08:37 Uhr

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