B. Becker der Zweite – unverdrossen, unbeirrt, unermüdlich
Benjamin Becker hat bei den French Open allen Widerständen zum Trotz überraschend die dritte Runde erreicht.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
28.05.2015, 10:11 Uhr

Muster an Beharrungskraft und Willensstärke
„Vom Platz tragen muss mich keiner“
Becker, aber auch einer wie der 34-jährige SchwabeMichael Berrermachen vielen jungen Deutschen vor, was es braucht, um sich im anspruchsvollen professionellen Geschäft zu behaupten: Zähigkeit, Hartnäckigkeit, Ausdauerstärke. Den Mumm und den Biss, sich trotz aller Enttäuschungen und Entbehrungen immer wieder rund um die Welt zu den Zweikämpfen auf der großen Tour zu stellen. Die Kraft, sich immer mal wieder spielerisch und taktisch neu zu erfinden, regelmäßig lernfähig zu sein. Becker etwa beschäftigt sich in den letzten Jahren seiner Karriere mehr und mehr mit mentalem Training, er studiert allerlei Fachlektüre, wälzt die einschlägigen Ratgeber durch. „Es hilft schon. Vielleicht habe ich es auch deshalb geschafft, endlich mal ein Fünf-Satz-Spiel zu gewinnen, nach fast zehn Jahren auf der Tour“, sagt Becker. In Paris ist er sogar ohne Trainer unterwegs, ist sein eigener Coach und Berater, er findet, „dass das richtig gut tut und einem die Sinne schärft“: „Was gibt es Schöneres, als für alles selbst Lösungen zu finden.“
Becker, der sich auch wieder unter die Top 50 fightete, aktuell auf Platz 48 der Rangliste steht, war schon immer der Mann der alternativen Wege und Ideen. Als er 2006 in New York bei den US Open die Karriere eines gewissen Andre Agassi beendete, als der „Kerl, der Bambi erschoss“ (Andy Roddick), da entdeckte die deutsche Öffentlichkeit in ihm auch einen Spieler mit ungewöhnlicher Biographie – nicht über das Verbandsfördersystem oder über Zuwendungen irgendwelcher Mäzene, sondern über ein US-amerikanisches Collegestudium hatte Becker den Weg ins Profitennis gefunden. Wie lange Becker noch weitermachen will, weiß er selbst nicht so genau. Obwohl er so sich gut trainiert fühlt wie kaum zuvor in seiner Karriere, zwickt der Körper schon hin und wieder. „Ein paar gute Jahre sind noch drin. Ich will das schon auskosten. Auch, weil ich während der Verletzungen gemerkt habe, was mir dieser Sport bedeutet“, sagt Becker, „vom Platz tragen muss mich aber keiner.“
Hier die Herren-Ergebnisse von den French Open.
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