tennisnet.com Kolumne

Serena Williams besiegt Victoria Azarenka nach großem Kampf

Serena Williams drehte bei den French Open in Paris wieder ein Spiel gegen Victoria Azarenka.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 30.05.2015, 20:59 Uhr

Von Jens Huiber aus Paris

Viel konnte und wollte Patrick Mouratoglou am Vorabend des Spiels seines Schützlings Serena Williams nicht preisgeben. Verständlich, sollte er doch die Drittrunden-Partie gegen Victoria Azarenka beim übertragenden TV-Sender Eurosport aus der Sicht des Erfolgstrainers vorab analysieren. Am Samstagabend saß Mouratoglou dann wie gewohnt mit durchgedrücktem Rücken in der Box der Weltranglisten-Ersten. Die von ihm keine Notiz nahm. Genauso wenig wie die Weißrussin von ihrem Betreuerstab. Dass dieses Spiel viel zu früh im Turnier kam, ist der Verletzungspause von Azarenka im vergangenen Jahr geschuldet. Dass nur die Siegerin Williams weiter mitmachen darf, der unglücklichen Regel, dass am Ende eines Tennismatches eine Siegerin feststehen muss.

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Das ohrenbetäubende Kreischen vieler Spielerinnen mag eine Geißel des Damentennis sein, inflationäre Blickkontakte mit den Coaches und vor allem die sich selbst bestätigende Faust nach noch so unwichtigen Punkten dürfen im Sündenregister nicht fehlen. Die Spiellautstärke von Azarenka ist bekannt, ansonsten haben die Fans auf dem Court Philippe Chatrier zwei erwachsene Frauen gesehen, die mit unglaublichem Tempo und noch unglaublicherem Kämpferherz ein großes Match zeigten. In dem Branchenprima Serena wie so oft auf dem Weg aus dem Tableau hinaus zu sein schien, mit 3:6, 2:4 zurück lag, mit sich selbst Mitte des zweiten Satzes ins Reine kam, am Ende desselben von einer für sie glücklichen Schiedsrichter-Entscheidung profitierte – und am Schluss mit 3:6, 6:4 und 6:2 in die nächste Runde einzog.

Die (historisch?) Beste ihrer Zunft

Vor wenigen Wochen bereits hatte die ehemalige Weltranglisten-Erste aus Weißrussland Serena an den Rand einer Niederlage gebracht, ein bizarrer Kollaps Ende des dritten Satzes beim WTA-Premier-5-Turnier in Madrid kostete Azarenka den Sieg und die Bestätigung, dass sie wieder ganz oben im Konzert der Großen mitspielen kann. In Paris hatte sich „Vika“ gegenMaria-Teresa Torro-FlorundLucie Hradeckafür Serena warmgespielt, die ihrerseits schon gegenAnna-Lena Friedsamgrößte Probleme zu bewältigen hatte. Dass Azarenka wieder eine Kandidatin für die Bel Etage der Weltrangliste ist, zeigte sich noch einmal zu Beginn von Satz drei, als sie nach verlorenem zweiten Durchgang Serena sofort wieder den Aufschlag abnahm.

Gut genug gegen viele andere Spielerinnen, wahrscheinlich die meisten, Serena Williams indes hatte gute Argumente auf ihrer Seite, als Beste aller Zeiten in die Annalen des Tennissports einzugehen. Das Rebreak zum 2:2 begleitete die US-Amerikanerin mit lautstarken Emotionen, ab hier war es eine Frage der Reserven, die die beiden Spielerinnen noch zur Verfügung hatten. Physisch und psychisch. Der laute Schrei, den Azarenka dem zu langen Vorhandball zum 2:4 hinterher schickte, gab die Antwort: Serena. So grausam kann Tennis sein, und so schön. Patrick Mouratoglou wird dieses Match jedenfalls mit Freude analysieren.

Hier die Ergebnisse von den French Open:Einzel,Doppel,Einzel-Qualifikation.

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von tennisnet.com

Samstag
30.05.2015, 20:59 Uhr